Comet Control - Comet Control
Tee Pee / Soulfood
VÖ: 30.05.2014
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Mehr Feuer
Quest For Fire hatten mit ihrem zugänglichen Psychrock eigentlich ein – Verzeihung – heißes Eisen im Feuer. Ähnlich wie Torche den Pop zum Metal gebracht haben oder Biffy Clyro Progrock für die Massen schreiben, schafften es die Kanadier mit einiger Leichtigkeit, das sonst so verschwurbelte und vernebelte Genre-Relikt aus den 70ern geradlinig und catchy auf Linie zu bringen. Vielleicht waren ihre Songs allerdings immer noch ein bisschen lang und ein bisschen zu unsexy. Jedenfalls war nach zwei Alben Schluss und großer Erfolg war der Band nie beschieden, anders als Black Rebel Motorcycle Club oder Tame Impala.
Das ist gleichzeitig das größte Problem vom Comet Control. Denn die Quasi-Nachfolgeband hebt sich in Sachen Sound nur marginal von Quest For Fire ab. Kein Wunder, sind doch beide Gitarristen hier auch federführend dabei. Comet Control werden es daher wohl schwer haben, neue Hörer zu begeistern. Fans von Quest For Fire können sich dagegen freuen. Minimal konziser und einen halben Schritt schneller geht es hier zur Sache, aber die unter Lagen von Fuzzgitarren und dröhnendem Allerlei versteckten Melodien und beschwipst nickenden Riffs sind immer noch da und gehen sofort ins Ohr.
Der Opener "Blast magic" streckt seine Arme mit acht Minuten noch am weitesten Richtung vernebelter Riff-Ewigkeit aus. Abgesehen davon geht es nicht nur zackiger, sondern auch pointierter zu. "The soft parade" hätte fast das Zeug zur Single, wenn man nicht ganz so lange nach der Leadgitarre buddeln müsste. Und noch ein Stückchen poppiger, wenn auch in brutzelndem Bratpfannensound, rieselt "Century" aus den Boxen. Dass der Song nach den Ramones auf Zeitlupe (und mit Gitarrensolo) klingt, ist durchaus als Kompliment gemeint. "Hats off to life" bringt dann das Tempo dann auch für Comet-Control-Verhältnisse wieder auf Schlurfgeschwindigkeit und die Assoziationen eher Richtung Pink Floyd.
Zum Abschluss folgt zunächst noch das geradezu luftige "Fear the haze", dessen hübsche Akustikgitarrenfiguren zwar immer mal Wasser in die Lungen kriegen, aber nie so ganz ertrinken. Und ganz am Ende steht – im doppelten Wortsinn – "Master", um uns daran zu erinnern, dass hier eine Band spielt, die genauso langsame wie exzellente Songs schreiben kann, die auch mal eine Minuten zum Ausklingen brauchen. Dieser durchaus würdige Monolith täuscht aber nicht darüber hinweg, dass Comet Control mit ihrem Debüt ein überraschend dynamisches Psychrock-Album aufgenommen haben, eins mit – abermals Verzeihung – Feuer unterm Arsch.
Highlights
- Blast magic
- Century
- Fear the haze
Tracklist
- Blast magic
- Future forever
- Ultra bright
- The soft parade
- Century
- Hats off to life
- Fear the haze
- Master
Gesamtspielzeit: 39:41 min.
Referenzen
Quest For Fire; Kyuss; Monster Magnet; Nebula; Fu Manchu; Motorpsycho; Truckfighters; Valley Of The Sun; Kamchatka; Black Space Riders; The Main Street Gospel; Priestess; Dead Meadow; Gomer Pyle; Larman Clamor; Ancient Vvisdom; Kadavar; Grand General; Earthless; Jess And The Ancient Ones; Witch Mountain; Deep Swell; Black Rebel Motorcycle Club; Black Heat Shujaa; Wolfmother; Black Mountain; Sweet Apple; Amplifier; Lowrider; Pink Floyd; Om; Pontiak; U.S. Christmas; The Brian Jonestown Massacre; Yawning Man; Comets On Fire; The Kings Of Frog Island; The Atomic Bitchwax; The Black Angels; The Heads; Wooden Shjips