Santana - Corazon
Arista / Sony
VÖ: 02.05.2014
Unsere Bewertung: 2/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Herzlos
Santana muss gar nichts. Er muss niemandem mehr etwas beweisen. Er muss keine Erwartungen mehr erfüllen. Er muss nicht um seinen Ruf bangen. Santana ist eine Legende. Ein sogenannter Gitarren-Gott. Ein Master. Santana kann alles. Was sonst soll man von jemandem sagen, der einen ganzen Musik-Stil im Alleingang erfunden hat? Der seit über 45 Jahren in der Champions League spielt? Dessen Musik Generationen von Hörern verbindet. Der „Caravanserai“ aufgenommen hat? Santana darf alles. Er darf die Musik spielen, die er möchte. Er darf sich dafür auch die Mitmusiker aussuchen, die er gerne dabei haben will. Er darf probieren, testen, scheitern und immer weiter machen.
Vielleicht hätte Santana, auf dem Gipfel angekommen, seinen Weg beenden sollen, statt mit dem Abstieg fortzufahren. Seine Schwimmübungen in seichten Pop-Gewässern inklusive Kooperationen mit Chad Kröger oder Dido etwa waren unerträglich. Das neue Album "Corazon" – das 22. Studio-Album seiner Karriere – hätte er sich besser auch gespart. Es folgt demselben Muster wie der erfolgreiche Grammy-Abräumer "Supernatural". Nur sind es diesmal seine Lieblings-Latinsongs, die er mit den Original-Interpreten aus Süd- und Mittelamerika aufgenommen hat. Hätte ja auch klappen können. Wenn das Ergebnis aber klingt wie ein Raffaello-Spot oder wie der Soundtrack zur Gartenparty im Hause Katzenberger, dann ist da ordentlich was schiefgelaufen. Es sind die furchtbar belanglosen Kompositionen und dieser qua Produktion glattgebügelte Sound, die das Hörvergnügen schon im Ansatz vereiteln. Tiefpunkte sind die Dance-Version seines eigenen Hits "Oye como va" und die überseichten "Amor correspondido" mit Diego Torres und "Una noche en Napoles" mit Lila Downs, Nina Pastori und Soledad. Beides Songs, die eine ordentliche Brise Schlager atmen, zu denen man das ZDF-Fernsehgartenpublikum vor dem geistigen Auge mitklatschen sehen kann.
Was das für eine Platte hätte werden können, zeigt ausgerechnet ein Instrumental. Auf "Yo soy la luz" kitzeln die Giganten Wayne Shorter und Santanas Ehefrau Cindy Blackman die Band zu Höchstleistungen. Hier darf sie sich mal austoben, ihr Spiel hat endlich Corazon. Aber das war's dann auch. Wie gesagt: Santana muss gar nichts. Aber das hier muss auch nicht sein.
Highlights
- Yo soy la luz
Tracklist
- Saideira
- La Flaca
- Mal bicho
- Oye 2014
- Iron lion Zion
- Una noche en napoles
- Besos de lejos
- Margarita
- Indy
- Feel it coming back
- Yo soy la luz
- I see your face
- Saideira
- Beijo de longe
- Amor correspondido
Gesamtspielzeit: 54:12 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
huch? |
2016-04-27 15:38:53 Uhr
In der Rezi und in der Vorschau wird bei mir hier das "Santana IV"-Cover angezeigt. |
@musie |
2014-05-14 15:56:42 Uhr
die tatsache, dass einer 22 alben rausbringt, und das 22ste dann auch noch corazon nennt, verdient zwei punkte.Wie meinst du das? |
fms1961 Postings: 1 Registriert seit 14.05.2014 |
2014-05-14 15:12:44 Uhr
Naja, hab' schon Schlechteres gehört. Hatte die Person beim Testhören vorher schlecht geschlafen und daher schlechte Laune? ;-) Es stimmt zwar, dass einige Songs dabei sind, auf die man hätte getrost verzichten können, aber gerade der als Highlight gelabelte Song "Yo soy la luz" geht mir mächtig auf den Senkel. Insofern wieder mal - alles eine Frage des persönlichen Geschmacks. Und warum Musik, die mal ins Seichte abschweift, gleich schlecht sein soll, ist mir nur schwer zu vermitteln. Wie gesagt - mal abschweift ... |
musie Postings: 4006 Registriert seit 14.06.2013 |
2014-05-07 07:56:37 Uhr
die tatsache, dass einer 22 alben rausbringt, und das 22ste dann auch noch corazon nennt, verdient zwei punkte. mit der musik kommen leider nicht mehr viel mehr dazu. aber das album sollte man wohl in einer hitzeperiode bei 30 grad unter palmen mit einem cuba libre in der hand anhören statt bei regenwetter im schlafzimmer... |
Armin Plattentests.de-Chef Postings: 27844 Registriert seit 08.01.2012 |
2014-05-06 22:28:34 Uhr
Frisch rezensiert! Meinungen? |
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Referenzen
Buddy Guy; Eric Clapton; Jeff Beck; Stevie Ray Vaughan; Mark Knopfler; Gloria Estefan; Juanes; Molotov; Los Bunkers; Soda Stereo; Romeo Santos; Ziggy Marley; Niña Pastori; Lila Downs; Diego; Torres; Samuel Rosa; Pitbull; Miguel; Los Fabulosos Vadillacs; Cindy Blackman Santana; Wayne Shorter; Superlitio; Caifanes; Desechos; Joe Satriani
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