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Avey Tare's Slasher Flicks - Enter the slasher house

Avey Tare's Slasher Flicks- Enter the slasher house

Domino / GoodToGo
VÖ: 04.04.2014

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Ringelpiez mit Anblubbern

Der richtige Moment für Avey-Tare-Musik ist prinzipiell immer dann, wenn man mit einer Überdosis Waldmeister-Brause auf der Wiese liegt und mit geweiteten Pupillen an die Himmelsdecke starrt, vorbei an den pinken, gelben und orangefarbenen Wolken, am besten direkt in die Sonne. Seiner Musik wohnt stets eine außergewöhnliche Positivität inne, eine verspulte Verspieltheit. Aber Avey Tare ist kein Spinner – natürlich nicht! Sowohl mit seiner Stammband Animal Collective als auch solo agiert David Michael Portner, so sein bürgerlicher Name, zwischen strenger Intuition und Kopfgefühl und lässt in der Folge Welten entstehen, die in ihrer Farbenvielfalt oftmals nur schwer zu begreifen sind. Manchen geht das ja auf die Nerven, aber ebendies gehört hier zum Spiel.

Dabei ist es sehr interessant zu sehen, inwiefern sich Portner hier vollkommen auslebt, seine musikalischen Schnapsideen, Wahnvorstellungen und Fieberträume ungefiltert in meist recht eigensinnige Songgebilde gießt, die nur in seltsamen Paralleluniversen als das durchgehen, was er selbst vielleicht in ihnen sieht: pure Popmusik. Und natürlich steckt unter dem oberflächlichen Brodeln, Quietschen, Summen und Fiepen ein wahrer Pop-Kern, nur benötigt man als Hörer durchaus Durchhaltevermögen und gute Nerven, um in diesem Irrgarten aus Beats und verfremdeten Stimmen am Ball zu bleiben. Nicht jeder Song geht so leicht runter wie das fluffige "Little fang", das sommerlich-frisch klingt und an MGMT auf Caipirinha erinnert. Dass sich Portner auf dieser Platte mit dem Genre des Gruselfilms auseinandersetzt, wird aus der reinen Klangästhetik hingegen nicht ganz klar.

"Enter the slasher house" beginnt mit dem fünfeinhalbminütigen "A sender", das auch auf "Centipede Hz" passen würde, dem gelungenen letzten Album von Portners Hauptband. "Blind babe" zelebriert hingegen den Kontrollverlust, Rhythmen stehen sich gegenseitig im Weg, fallen übereinander her und spielen am Ende Ringelpiez mit Anblubbern. Nicht immer kann und möchte man Portner bei den Exkursionen in seine kunterbunte Anarcho-Fantasie folgen, denn gerade wenn er fast völlig auf nachvollziehbare Songstrukturen verzichtet, wird es etwas anstrengend. Am besten sind auf "Enter the slasher house" doch genau die Momente, zum Beispiel in "Duplex trip", in denen Wahn und Realität aufeinandertreffen und sich auf eine prickelnde Waldmeisterbrause im Café Enképhalos verabreden. Auch der Hörer hat davon sicherlich am meisten.

(Kevin Holtmann)

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Highlights

  • Duplex trip
  • Little fang

Tracklist

  1. A sender
  2. Duplex trip
  3. Blind babe
  4. Little fang
  5. Catchy (was contagious)
  6. That it won't grow
  7. The outlaw
  8. Roses on the window
  9. Modern days E
  10. Strange colores
  11. Your card

Gesamtspielzeit: 49:45 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

saihttam

Postings: 2359

Registriert seit 15.06.2013

2014-04-22 00:49:07 Uhr
*werd

saihttam

Postings: 2359

Registriert seit 15.06.2013

2014-04-22 00:47:58 Uhr
Was ist denn hier los? Gar kein Interesse? Animal Collective sind doch sonst immer Jedermanns Liebling. Ich wird bei Gelegenheit mal reinhören.

Armin

Plattentests.de-Chef

Postings: 26212

Registriert seit 08.01.2012

2014-04-15 22:39:17 Uhr
Frisch rezensiert. Meinungen?
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