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Die Heiterkeit - Monterey

Die Heiterkeit- Monterey

Staatsakt / Rough Trade
VÖ: 28.02.2014

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Müde Stuten

Einen bunten Blumenstrauß an Künstlern hat sich Staatsakt da einverleibt: Da sind Die Türen, eine politisch-gesellschaftlich motivierte Combo mit extrovertiertem Frontmann, Ja, Panik und Locas In Love, die sozialgesellschaftliche Aspekte unwidersprüchlich auf den Punkt bringen, Bonaparte, diese barbusige Tanz-Spaß-Revue und eben Die Heiterkeit. Jede einzelne dieser Bands ist streitbar, schwebt zwischen Genialität und Irrsinn, da steht die arty-farty Hipsterscheiße dem akademisch anspruchsvollen Ausdruck entgegen. Bei Die Heiterkeit fällt die Einordnung noch schwerer: Die einfältige Instrumentierung, die eintönige Stimme von Frontfrau Stella Sommer, die einsilbigen Texte und ein lakonisch-arroganter Auftritt, als hätte sich Falco in ein Damentrio aufgespalten und beschlossen, keine Hits mehr zu schreiben – das kann doch nicht deren Ernst sein.

Auf seinem zweiten Album "Monterey" unternimmt der Hamburger Dreier einen Ausritt in den Wilden Westen. Die Heiterkeit singen von "Kalifornien", vom warmen Gefühl, "Daddy's girl" zu sein, in "Frühlingsjunge" von der unerfüllten Liebe auf weiter Flur. Einschlägige Musikmedien aus Berlin geben hierfür 4,5 von 5 Sternen, was nachvollziehbar ist, wenn man sich der Angst unterwirft, eine Peinlichkeit zu riskieren, sollte man sich outen, dass man die Platte nicht versteht. "Hildegard Knef meets Joy Division", heißt es anderswo – aber diese Interpretation ist noch viel undurchschaubarer. Außer der stoischen Basslines steckt viel zu wenig Post-Punk bzw. Dark Wave in "Monterey", Sommer fehlt letztlich der schmutzige Schmiss der Knef, und auch für eine wirkliche Nähe zu den Lassie Singers ist dieses Album zu unverschmitzt.

"Die ganzen müden Pferde" heißt ein Titel auf "Monterey" – in der Tat es sind die schläfrigsten aller Rösser, die das Trio für seinen Ausritt gesattelt hat. Die Lagerfeuerromantik weicht der Müdigkeit, sodass man die Schönheit der Prärie mit halb geschlossenen Augen bewundern muss. Der trockene Indie-Pop vom Debütalbum "Herz aus Gold" wird vom New Wave und mit diesem von Lethargie unterspült. Kaum zu glauben, dass Moses Schneider hier die Finger an den Reglern hatte, wo es doch kaum etwas zu regeln gab. Ein seltsames Album, eine seltsame Band, doch in diesem Falle lässt Seltsamkeit als Alleinstellungsmerkmal keine sonderlich positiven Konnotationen zu.

(Pascal Bremmer)

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Highlights

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Tracklist

  1. Factory
  2. Kalifornien
  3. Daddy's girl
  4. Auge
  5. Wohin gehst Du, Cary Grant
  6. Wässere mich
  7. Kapitän
  8. Bruder
  9. Frühlingsjunge
  10. Die ganzen müden Pferde
  11. Pauken und Trompeten

Gesamtspielzeit: 49:48 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
CadeRedmann
2018-12-22 19:01:13 Uhr
Hoffentlich ein besserer Link:

https://m.youtube.com/watch?feature=youtu.be&v=iTMtQ0VOlE0
CadeRedmann
2018-12-22 18:58:55 Uhr
Das ist doch sehr schön:

https://youtu.be/iTMtQ0VOlE0
Klugscheisserle
2016-06-02 00:50:36 Uhr
Auch eine Rezension ist nur eine subjektive Bewertung. Wer "Fakten" will, sollte keine lesen.
Wotan
2014-04-10 11:40:00 Uhr
Das hier hat nichts mit Musik zu tun, das ist Posierte Gonzept-Krunst.
Der Umblätterer
2014-04-10 10:52:19 Uhr
*umblätter*
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