Wetterfrösche im Matsch

Guck, da sind die Wettermänner wieder! Und auch weiterhin verfolgen die ehemaligen Power Metal-Artisten (bis auf den Sänger und den Keyboarder stand die Bandbelegschaft mal geschlossen in Diensten der Hymnenschmiede Rage) ihr großes Ziel: "Expressive melodies and strong hooklines in unison with powerful guitars and several electronic elements." Was Ihnen besonders am Herzen liegt, wird auf der Homepage gleich hinterhergeschossen: "Established in 1999, we're looking forward to reach lots of people with our music."

Das ist Sub7even bislang auch recht gut gelungen, und die Chancen stehen schlecht, daß sich dies alsbald ändert. Denn auch "Free your mind" bietet glattpolierte Rocksongs der modernen Machart - mal härter, mal weicher, mal mit dezenten Streichern, mal ein kleines New Metal-Zitat. Oben drauf gibt's noch ein bißchen Elektrogefrickel für den Hintergrund. Doch leider wirkt die Angelegenheit noch immer recht blutleer, und schon beschleicht den Hörer das latente Gefühl des Schonmalgehörthabens. Dabei kommen selbst keineswegs sonderlich innovative Truppen wie Creed, Staind oder - um in deutschen Landen zu bleiben - Stone The Crow und Reamonn in den Sinn.

Und als ob eine Wagenladung identitätsloser Songs nicht verzichtbar genug wäre, greifen auch die zugehörigen Texte mit ihrer Beliebigkeit und der Sicherheit dafür, das Klischee zu erwischen, beherzt in die Latrine. Kostprobe gefällig? Bitte sehr: "I see you dancing in the rain of my twilight-dream / I hear you singing like an angel, who's all I need / But when I realize the sorrow in my reality / I know you're not as close to me." Tupfer, Schwester! Die Ohren bluten.

Trotz solcherlei Grausamkeiten wird Sub7even wahrscheinlich weiterhin der Erfolg treu bleiben. Nach Auftritten in RTL-Movies und TV-Seifenopern zu Zeiten des Debütalbums wurde auch für den Nachfolger ein tierisches Mediengedöns aufgebauscht, das direkt in die Primetime bei SAT1 führte. Aufgeregte Luftblasen verblubberte man um die schmerzhaft überflüssige Neuinterpretation des En Vogue-Hits "Free your mind" und den zugehörigen Video-Dreh in L.A. herum. Aber genau so sichert man den Charteinstieg. Auch bei ihrem Supportslot auf der kommenden Tour der Böhsen Onkelz sollte wenig Grund zur Sorge geben. Tumbe Massen, die alles mitmachen, dürfte es dort ja genug geben. So bleibt für den vergrätzten Schmierfink nur die Pflicht, Sub7even für den hiesigen Alternative Rock als das zu bezeichnen, was Joachim Witt für die NDH darstellt: den Bodensatz.

(Peter Schiffmann)

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Highlights

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Tracklist

1. Blow my fuse
2. That's all
3. I see you dancing
4. Free your mind
5. Living in a nightmare
6. Close your eyes
7. Whatever it takes
8. Too blind
9. Leave men now
10. King of my star
11. Blue eyes blue
12. Just another lie
13. I can't cry

Gesamtspielzeit: 54:09 min.

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Referenzen

Gun; The Verve Pipe; Creed; Stone The Crow; Heyday; Reamonn; Blind Passengers; Farmer Boys; The Cult; Staind; 3 Doors Down; Nickelback; Puddle Of Mudd; Mental Hippie Blood; Uncle Ho; Terry Hoax; Scycs; Vivid; Natural

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• Sub7even - Free your mind (91 Beiträge / Letzter am 02.05.2013 - 00:28 Uhr)