Drowners - Drowners
Frenchkiss / Al!ve
VÖ: 07.02.2014
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
New York City hipsters
New York mal wieder. Die Metropole schlechthin. Die berühmten Wolkenkratzer, von deren oberen Etagen und Dächern es einstige Underground-Künstler wie The Strokes, Interpol oder Vampire Weekend in der 00er-Dekade nicht wirklich weit hatten, um durch die Decke zu gehen. Nicht nur wegen deren Erfolg ist NYC dafür bekannt, eine offene und tolerante Stadt zu sein, die gerade der nicht typisch amerikanischen Kunst eine üppige Landschaft bietet. Und nun Drowners. Ja, schon richtig gehört. Nicht "The Drowners". Ein "The" ist heutzutage nicht mehr hip genug. Auch, wenn es keiner glauben mag: Die 00er sind mittlerweile lange vorüber.
Obwohl sie so klingen, kommen Drowners nicht nur nicht aus England, sondern auch nicht von ungefähr. Natürlich verliebte sich zunächst der NME, und auch der Musikexpress hiefte die bleichen Burschen in seine "Hot List" für das Musikjahr 2014 – selbst die Kritiker bei Pitchfork sind nicht so richtig abgeneigt. Und dann diese selbstbewussten Posen, wo auch immer man einen Schnappschuss erblickt. Puh. Es gäbe genügend Gründe, diesen schmächtigen Typen um den aus Wales dahergelaufenen Posterboy Matt Hitt nicht mehr als ein gleichgültiges Naserümpfen entgegen zu bringen. Denn wäre man diesen – wie heißt es gleich so unschön – "Indie-Hipstern" nur ein kleines bisschen engstirnig gesonnen, wäre das Thema Drowners schneller gelutscht als ein kalter Flutschfinger bei 38°C im Schatten. Doch es tut uns leid: Wir können unsere Toleranz nun einmal nicht abstellen. Und somit erfreuen wir uns tatsächlich an diesem erstaunlich kurzweiligen Debutalbum.
Kämpft "Drowners" mit "Ways to phrase a rejection" zunächst etwas mit rebellierenden, Libertines-ähnlichen Gitarren, erinnert schon "Long hair" positiv an alte Rifles-Großtaten und damit natürlich auch an sämtliche Britgrößen der 80er- und 90er Jahre. Doch der erste Eindruck täuscht, denn Drowners sind dann doch nicht so stürmisch wie sie hereinplatzen. Und das ist nicht mal negativ gemeint, wie das entspannte "Watch you change" überzeugend unter Beweis stellt. Trotzdem geben sich die vier Durchstarter in ihrem Schaffen kaum zurückhaltend, und düsen auf ihrer ersten musikalischen Klassenfahrt äußerst zielsicher durch die besten Suede-Tage – man höre "Unzip your Harrington" oder "A button on your blouse". Doch damit nicht genug. Denn ehe sie sich versehen, werden eben auch Johnny Marr und Morrissey im Vorbeifahren auf den Rücksitz gezogen, um dann gemeinsam das tolle "You've got it all wrong" anzustimmen.
Klingt noch immer nicht besonders spannend? Nun ja, auch die Geschichten der meisten Drowners-Songs lassen nicht wirklich schmunzeln oder gar aufhorchen. Aber dennoch: Das passt schon. Weil sie kaum einem dieser Songs – oder meinetwegen gelungenen Halb-Plagiate – länger als drei Minuten zur Entfaltung gönnen, und das bei guter Popmusik bekanntlich völlig ausreicht. Auch deshalb, weil leichte und flotte Gitarrenkost seit dem Vaccines-Debüt "What did you expect from The Vaccines?", dem das quirlige "Pure pleasure" nacheifert, mitunter Mangelware war. Natürlich ist bei Drowners-Beschallung auch förderlich, dass bald der Frühling kommt, und diese Platte zumindest gute Chancen hat, ihn zu überdauern. Und wen auch immer die Jungs dann noch etwas länger begleiten sollten, der hat ja vielleicht die Gelegenheit nachzufragen, wo sie denn eigentlich ihr "The" gelassen haben.
Highlights
- Watch you change
- You've got it all wrong
- Unzip your Harrington
- Pure pleasure
Tracklist
- Ways to phrase a rejection
- Long hair
- Luv, hold me down
- Watch you change
- You've got it all wrong
- Unzip your Harrington
- Pure pleasure
- Bar chat
- A button on your blouse
- Let me finish
- Well, people will talk
- A shell across the tongue
Gesamtspielzeit: 29:58 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
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eric Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion Postings: 2856 Registriert seit 14.06.2013 |
2014-03-04 12:20:55 Uhr
Das Album kommt an so 'nem sonnigen Morgen wirklich gut. |
Mixtape User und Moderator Postings: 1926 Registriert seit 15.05.2013 |
2014-01-23 07:54:14 Uhr
Klassischer Garage-Pop aus New York mit dem Männermodell Matt Hitt als Frontmann. Das Album hat vermutlich nicht mal eine Halbwertszeit von drei Monaten, aber gerade macht es Spaß.VÖ ist am 7.2., im Stream jetzt hier: http://www.thebeatjuice.com/listen/2014/01/20/4230/drowners-album-stream-exclusive/ |
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Referenzen
The Rifles; The Smiths; Suede; The Strokes; The Vaccines; Palma Violets; The View; Royal Headache; Bombay Bicycle Club; Maximo Park; Pulp; Morrissey; Everything Everything; Tokyo Police Club; Shout Out Louds; Mando Diao; The Libertines; Babyshambles; Best Coast; Nada Surf; British Sea Power; The Stone Roses; Ian Brown; James; The Kinks; The Cribs; Arctic Monkeys; Milburn; Little Man Tate; Dogs; The RakesThe Maccabees; The Buzzcocks; The Clash; Iggy Pop; Graham Coxon; Razorlight; The Pigeon Detectives; 1990s; +/-; The Paddingtons; The Films; The Kooks; The Futureheads; We Are Scientists; The Drums; Cults; Maritime; Phoenix; The Who; The Small Faces; Oasis; The Beatles
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