Goldfinger - Open your eyes
Mojo / Jive / Zomba
VÖ: 01.07.2002
Unsere Bewertung: 4/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
What\'s my age again?
Nein, wie drollig! Da schlittern vier betagte Kerls trotz altersbedingter Leiden an Herz, Leber, Niere und Prostata auch nach etlichen wilden Jahren voller Jux und Dollerei noch lässig über die Bretter, ohne daß es beim Sturz nach allzu riskanten Manövern im faltigen Hintern zwickt und zwirbelt. Denn auch vier Kalifornier, die die gesetzlich festgelegte Höchstgrenze von sage und schreibe dreißig Lenzen bereits überschritten haben, still just wanna have fun. Merke: Alter schützt vor Punkrock nicht.
Sommer, Sonne, vierzig Grad im Hosenstall. Die Frisur hält, die Baggy sitzt. Und was dem bekifften Hippie sein blitzblank gewienertes Wasserpfeifchen, ist dem über die Jahre salonfähig gewordenen Möchtegern-Revoluzzer sein ach so feister Mittelfinger. Weiterentwicklung? Wieso denn? Selbst wenn Ska nicht mehr wirklich ihr Steckenpferd zu sein scheint, berufen sich Goldfinger auch auf Album Nummer vier auf die ganz alten Tugenden. Konservativ und erzliberal, bis der Arzt kommt - und damit beinahe mehr FDP als alle Möllemännchens und Biederfrauchens zusammen. Wie schön, daß es Konstanten gibt.
Augen öffnen, Skateboard entmotten, abhotten. "Open your eyes" ist as Goldfinger as they can. Vielen wegen des hier als Kommerz-Bonus erneut verwursteten Nena-Covers "99 red balloons" noch ein Begriff, von einigen wenigen gar als ernstzunehmende Band geschätzt. Aber dabei ihrem Sound stets treu geblieben. Auch ohne Dackelblick und dicke Scheine. Der fette Skatepunk wurde auf "Open your eyes" jedoch einer merklichen Entschlackungskur unterzogen. Goldfinger dürfen. Fraglich nur: Warum tun die das? Da wird aus allen noch funktionstüchtigen Rohren geschmirgelt, gedroschen und geschossen, ohne daß auch nur eine Sekunde der Schniedel brutzelt.
Freilich befinden sich Tracks wie "Going home" oder "Happy" durchaus auf der guten Seite. Auch relaxtere Momente wie "January" oder "It's your life" gönnt man den ausgepowert wirkenden Herren durchaus, und daß man mit "Woodchuck" urplötzlich sowohl geschminkte, wie auch ungeschminkte New Metal-Kasper durch sämtliche Kakaoarten zieht, erntet ebenfalls Sympathiepunkte. Dennoch hat man gerade wegen des Fehlens der eindeutigen Zugpferde das Gefühl, daß Goldfinger langsam aber sicher zum alten Eisen gehören. "I don't want to rest". Ach so, ja. Wir sehen uns dann bei der Resteverwertung.
Highlights
- Spokesman
Tracklist
- Going home
- Spokesman
- Open your eyes
- Decision
- Dad
- Tell me
- Liar
- January
- Happy
- Woodchuck
- It's your life
- Spank bank
- Youth
- Radio
- FTN
- Spokesman - Germish version
- 99 Red balloons
Gesamtspielzeit: 45:02 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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isses |
2017-10-03 14:33:00 Uhr
wirklich so punkig? |
Lusta |
2002-05-18 19:48:17 Uhr
Wisst ihr schon was über das neue Album von Goldfinger? ES verspricht guten Punk-Rock, war überascht von der guten Kritik von Rolling Stone...@alland@Armin: Kommt eine Rezesion dazu und wann erscheint es? |
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Referenzen
Pennywise; NOFX; Mest; Limp; Satanic Surfers; MXPX; No Use For A Name; Green Day; The Living End; Blink-182; Sum41; Mest; Donots; Lagwagon; Sublime; Smash Mouth; The Mighty Mighty Bosstones; Millencollin; Swingin' Utters; Mad Caddies; Dickies; Rancid
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