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Five Finger Death Punch - The wrong side of Heaven and the righteous side of hell volume 2

Five Finger Death Punch- The wrong side of Heaven and the righteous side of hell volume 2

Eleven Seven / EMI
VÖ: 15.11.2013

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Gut angeschlagen

Warum wegducken? Man hat ihn zwar monatelang kommen sehen, aber einem hiebfesten Doppelschlag wie "The wrong side of Heaven and the righteous side of hell" weicht man(n) nicht aus. Langjährige Follower der optisch zu Schwiegermütterschreckgestalten zurechtgestylten Herrschaften von Five Finger Death Punch konnten damit rechnen, dass das zeitgleich mit "Volume 1" entstandene Material zum zweiten Teil musikalisch weder die niederträchtige Seite des Himmels, noch die rechtschaffene Seite der Hölle repräsentieren würde, sondern mehr schlicht als ergreifend das altbekannte Angebot an maximal maskulinem Armtattoo-Stinkefinger-Metal der Marke Disturbed und Konsorten erweitern würde. Da also von Vorneherein feststand, dass "Volume 2" eine für Stilsympathisanten ebenso kurzweilig-krachende Angelegenheit werden würde wie "Volume 1", war die einzige spannende Frage, ob es den Amerikanern mit Teil 2 gelingt, der gerade noch erreichten Gutklassigkeit des Vorgängers zu entsprechen. Der zeigte ja gerade zu Beginn mit der knallig-knackigen Hochmelodienummer "Lift me up" und in den kaum weniger furiosen Folgesongs, wo der Hammer hinzuschlagen hat.

Die Wucht des damaligen Einstiegs erreicht Teil 2 leider nicht, denn sowohl "Here to die" als auch "Weight beneath my sin" und "Wrecking ball" beackern ziemlich rasant, aber auch ziemlich ratlos die bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Erde, die Teil 1 schon zu Genüge hinterlassen hat. Erst mit dem vierten Song gelingt es Five Finger Death Punch ein erstes Ausrufezeichen zu setzen. In einem arg limitierten Genre, in dem eigentlich schon alle Varianten tosender Welt- und Selbstverachtung in tausendfach ähnlicher Art und Weise dargeboten wurden, sind es eben die sanftmütigen Zerstreuungen und melodischen Refrains, die aus dem Dauerfeuer herausragen und den entsprechenden Songs eine größere Chance auf Verlängerung ihrer Halbwertszeit gewähren. Die Single "Battle born", ganz klar ein solcher Fall, hebt sich schon mit ihrem stimmungsvollen Spannungsaufbau wohltuend vom bis dato gehörten Bumm-Bumm-Einerlei ab und kann außerdem mit einem hübsch hymnenhaften Refrain verzücken.

In leider altbekannter Manier geht es anschließend weiter, wobei "Cradle to the crave" aufgrund des vorhergehenden, dramaturgisch wertvoll platzierten Tracks besser im Ohr hängen bleibt als die ersten drei Songs ähnlichen Schemas. Für "Matter of time" gilt das jedoch nicht und es stünde zu befürchten, dass Five Finger Death Punch so weitermachen, wie sie anfingen, wenn (das allerdings gleich etwas arg einlullend geratene) "The agony of regret" nicht angenehm das Tempo rausnehmen würde. "Cold" ist dann genau das Lied, das darauf folgen musste. Sänger Ivan Moody zeigt hier die besten Leistung auf dem Album und wenn man die Ohren spitzt, meint man zu hören, wie Moodys Stimme insgeheim nach mehr Songs in dieser, dezent an Poets Of The Fall erinnernden Machart verlangt. Ihr ist unbedingt beizupflichten, macht doch auch die Schlussphase des Albums deutlich, dass hier zwar mit Härte geklotzt, aber mit zündenden oder wenigstens abwechslungschaffenden Ideen gekleckert wird. Nur das geglückt gecoverte "House of the rising sun" sorgt für einen in dieser Hinsicht versöhnlichen Abschluss. Somit fällt hier vor allem auf, dass eine Zusammenfassung aller Highlights des "The wrong side of Heaven and the righteous side of hell"-Gesamtwerkes selbigem zu deutlich höheren Wertungsweihen verholfen hätte, da die genreüblichen Standardsongs vor allem auf "Volume 2" leider überwiegen. Stil- und Bandanhänger müssen sich unter diesem Doppelschlag aber garantiert nicht wegducken.

(André Schuder)

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Highlights

  • Battle born
  • Cold

Tracklist

  1. Here to die
  2. Weight beneath my sin
  3. Wrecking ball
  4. Battle born
  5. Cradle to the grave
  6. Matter of time
  7. The agony of regret
  8. Cold
  9. Let this go
  10. My heart lied
  11. A day in my life
  12. House of the rising sun

Gesamtspielzeit: 40:22 min.

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