A Storm Of Light - Nations to flames
Southern Lord / Soulfood
VÖ: 04.10.2013
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
Leicht entflammbar
A Storm Of Light sind eine dieser übermäßig ambitionierten Bands, deren künstlerischer Anspruch manchmal ein bisschen aus dem Ruder läuft. Bandkopf Josh Graham, der auch schon mit Red Sparowes und Battle Of Mice in die gleiche Kerbe schlug und jahrelang für Neurosis als Visual Artist tätig war, ist an seiner Musik als Gesamtkunstwerk interessiert und projiziert den intellektuell-proggigen Anspruch von Pink Floyd oder King Crimson auf seine Leinwand aus Postmetal und Doom. Das funktioniert zum Teil ganz großartig, so zum Beispiel auf dem naturgewaltigen "Forgive us our trespasses" und zum Teil franst es ganz schön aus, wie etwa auf dem allzu sehr auf Technik fokussierten "As the valley of death becomes us, our silver memories fade".
"Nations to flames" lässt wieder die Naturgewalt durchscheinen, und der Musik tut das gleich auf mehrere Arten gut. Zum Ersten entfesselt es eine Aggression, die sich am deutlichsten in Grahams unsauberen, wütendem Gesang manifestiert. Zweitens kommt die Musik aufgrund ihrer Geschwindigkeit mehr aus dem Bauch als zuvor. Vergleiche zu Motörhead sind wohl ein wenig übertrieben, aber die Richtung stimmt. Der Anspruch ist immer noch derselbe, aber die Umsetzung eher aus der Hüfte geschossen.
Eine chaotische Abfahrt wie "Omen" oder den Monstergroove in "Apostles of hatred" plant man lieber nicht, man spielt sowas einfach. Der Mut zum Bauchgefühl mischt sich auf "Nations to flames" mit dem Konzept, das es natürlich nach wie vor gibt. Der Kollaps der Gesellschaft, Überbevölkerung und Luftverschmutzung auf der einen Seite, angenehm kompakte Metalsongs mit ordentlich Feuer unterm Hintern auf der anderen. Wem dabei Mastodon, Kylesa oder Baroness in den Sinn kommen, der liegt ganz gut. Anders als die genannten Bands haben A Storm Of Light ihren Schritt in Richtung Rock'n'Roll aber nicht aus einer härteren, sondern aus einer verkopfteren Nische getan.
Das bedeutet auch, dass die Songs nicht nur im Albumkontext funktionieren. "All the shining lights" walzt im Midtempo durch den Moshpit und steht mit seinem markanten Gitarrenriff und der hymnenhaften Inszenierung ziemlich gut auf eigenen Füßen. "Disintegrate" wäre auf dem letzten Mastodon-Album einer der besten Songs gewesen und das majestätische "You are the hunted" spielt alle Stärken der Platte zur gleichen Zeit aus. Nur ganz am Ende stolpert Josh Graham noch einmal über die eigenen Füße. Ein Album wie "Nations to flames" müsste eher mit einem großen Knall enden, stattdessen brennt es mit dem collagenhaften "The year is one" langsam in einer Sprachschnipselsammlung aus.
Highlights
- Apostles of hatred
- Omen
- Disintegrate
Tracklist
- Fall
- Apostles of hatred
- The fire sermon
- Omen
- Dead flags
- All the shining lies
- Disintegrate
- Lifeless
- Soothsayer
- Are you the hunted
- The year is one
Gesamtspielzeit: 51:33 min.
Referenzen
Neurosis; Red Sparowes; Isis; Battle Of Mice; Earth; Sunn O))); Cult Of Luna; Old Man Gloom; Kylesa; Baroness; Torche; Junius; Black Sabbath; The Ocean; Jesu; Karma To Burn; YOB; Khanate; Saint Vitus; Pelican; OM; Middian; Aereogramme; Akimbo; Big Business; Electric Wizard; High On Fire; Floor; Sleep; The Sword; Taint; Wolves In The Throne Room; Crowbar; Bison B.C.; Cathedral; Boris; Goatsnake; Ahab; Ufomammut; Russian Circles; The Hidden Hand; Mastodon; Ulme; Nadja; Swans; Unsane; Tribes Of Neurot; Blood And Time; Tombs
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