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The Naked And Famous - In rolling waves

The Naked And Famous- In rolling waves

Polydor / Universal
VÖ: 01.11.2013

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Die Yeah Yeah Yeah Yeahs

Yeah yeah yeah yeah. Und immer wieder. "The bittersweet between my teeth / Trying to find the in-between / Fall back in love eventually / Yeah yeah yeah yeah." Da, schon wieder. Kennste nicht? Da hat wohl jemand die letzten beiden Jahre hinterm Mond gelebt! "Young blood", der hartnäckige Ohrwurm der neuseeländischen Band The Naked And Famous, wurde aber auch wirklich bis zur Erschöpfung gespielt. Als Stimmungsmacher bei VIVA, vor der Werbung, während der Werbung, nach der Werbung: Yeah yeah yeah yeah. Als Hintergrundmucke bei H&M, im Rewe und in der nächsten Dorftankstelle: Yeah yeah yeah yeah. Im Fernsehen bei der megaeuphorischen Szene, etwa wenn ein paar Teenies ihr Abi bestehen, Sarah den schmalzigen Heiratsantrag von Uwe annimmt, die kleine Leonie geboren wird oder Justin-Philipp den langersehnten Ausbildungsplatz erhält. Yeah yeah yeah yeah. Und so weiter.

Die Krux mit den Ohrwürmern bleibt dabei seit Jahrzehnten die gleiche: Irgendwann ist es mal gut. Klar, 20 Mal auf Repeat über Kopfhörer gehört, das geht schon. Bei der Freundin im Auto. Um es dem vorzuspielen, der offenbar wirklich die letzten beiden Jahre hinterm Mond gelebt hat. Das ist Beschallung, die man gerne in Kauf nimmt. Aber in jeder noch so nichtigen Alltagssituation? No no no no! Daran führt aber kaum ein Weg vorbei, außer ein neues Album vielleicht – und als hätte es Quintett aus Auckland selbst langsam geschnallt, gibt es zwei Jahre nach "Passive me, aggressive you" und "Young blood" endlich Nachschub. Neue Ohrwürmer auch? Yeah. Aber auf "In rolling waves" kommen die weniger offensichtlich daher und hauen sich einem nicht mit dem Vorschlaghammer in den Gehörgang.

Zunächst geht die Band aber auf Nummer sicher: Die erste Single "Hearts like ours" macht wenig falsch, im Gegenteil – das Gemeinschaftsgefühl schwingt hier von der ersten Sekunde an mit, das gleichermaßen bildgewaltige wie schlichte Video weckt die Neugier auf die restlichen Songs. Kein Yeah yeah yeah yeah, dafür ein paar Aaahs und Ooohs, und schon haben The Naked And Famous es wieder geschafft. Deutlich reduzierter gibt sich die nur knapp zwei Minuten lange Mini-Ballade "Golden girl", die zudem einen der zwei wichtigsten Themenbereiche wiederspiegelt, die Sängerin Alisa Xayalith im Vorfeld zu "In rolling waves" zu bewältigen hatte: Die Liebe und der manchmal untrennbar dazugehörige Kummer.

Die andere große Veränderung kam mit dem Umzug nach Los Angeles nach der ausgiebigen Tour zu "Passive me, aggressive you". Zu sagen, dass man "In rolling waves" die kalifornische Luft irgendwie anhören würde, wäre sicher etwas vermessen, und doch scheinen die fünf Bandmitglieder den Sprung über den Pazifik gut verdaut zu haben. Mehr noch: Ein Stück wie den geradezu monumentalen Titeltrack gab es auf dem Debüt noch nicht, während "I kill giants" ganz oben auf der Synthie-Welle reitet. Dabei klingen The Naked And Famous stets so, als ob ihnen ihre eigene Musik wirklich, wirklich, wirklich gut gefällt. Was im positivsten Sinne gemeint ist. Mal ehrlich: Sie haben ja auch allen Grund dazu. Das beweist der vollkommen durchgedrehte Opener "A stillness" ebenso deutlich wie der zart startende Schlussakt "A small reunion", in dem Xayalith und Kollege Thom Powers zunächst mit zwei Akustikgitarren und den Zeilen "We could have a small reunion / For all the people that we knew / We'd all get drunk and celebrate / Here's to me and here's to you" eine geradezu intime Atmosphäre schaffen, bis schließlich ein Satz Streicher die restliche Band in ein Klangfeuerwerk leitet, damit "In rolling waves" genau den epischen Abschied bekommt, den man von vornherein erwartet hatte. Yeah yeah yeah yeah. Und immer wieder.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Hearts like ours
  • Rolling waves
  • Golden girl
  • A small reunion

Tracklist

  1. A stillness
  2. Hearts like ours
  3. Waltz
  4. Rolling waves
  5. The mess
  6. Grow old
  7. Golden girl
  8. I kill giants
  9. What we want
  10. We are leaving
  11. To move with purpose
  12. A small reunion

Gesamtspielzeit: 55:37 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Dielemma

Postings: 472

Registriert seit 15.06.2013

2014-08-10 19:11:50 Uhr
muss das Album noch mal positiv heraus heben, macht einfach Laune und ist sehr homogen, da sich die Band auf das verlässt, was sie gut können.
xy
2013-10-29 22:55:04 Uhr
Oh, das Album hat mich jetzt aber positiv überrascht!

Wurde nie so wirklich warm mit dem Debut.

I Kill Giants - neue Single - official Video - Morgen!

koekoe

Postings: 679

Registriert seit 13.06.2013

2013-10-28 22:52:46 Uhr
Hm, Referenzen klingen gut! Weitere Meinungen?

MM13

Postings: 2354

Registriert seit 13.06.2013

2013-10-28 19:17:01 Uhr
macht wirklich laune,und "a stillness"haut mich fast weg.

lego

Postings: 1299

Registriert seit 13.06.2013

2013-10-27 19:57:22 Uhr
i kill giants!
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