James Blunt - Moon landing

Custard / Atlantic / Warner
VÖ: 18.10.2013
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Stillgestanden!
Eines muss man James Blunt lassen: Er hat Humor. Nachdem weltweit 17 Millionen verkaufte Alben nichts daran ändern konnten, dass eine ebenso beträchtliche Anzahl Menschen den singenden Ex-Soldaten ob seiner angeblichen Heulsusenhaftigkeit gerne auf den Mond schießen würde, nennt er sein viertes Album einfach "Moon landing". Auch wenn er die Titelwahl offiziell anders begründet: Die erste Mondlandung sei ein gigantisches und auf eine gewisse Weise auch sehr romantisches Ereignis gewesen, das so nicht wiederholt werden könne. Wie die erste Liebe. Sagt Blunt. Es würde sich dieses Mal also alles um die nostalgische Erinnerung an etwas Großes, Bedeutungsvolles drehen – und um die Wehmut, die bei der Unmöglichkeit einer Wiederholung mitschwingt. Zum Ausgleich macht Blunt das gleiche wie immer.
Dieses Mal auch wieder unter der Regie von Tom Rothrock (Elliott Smith, Beck, Badly Drawn Boy), der schon Blunts Debüt "Back to Bedlam" und den Nachfolger "All the lost souls" produziert hatte, und bei dem man sich ernsthaft fragt, wie er da bloß reingerutscht ist. Dass Martin Terefe bei drei Stücken das Kommando übernahm, verwundert wiederum nicht so sehr, schließlich hat er in den letzten Jahren nicht nur mit Ron Sexsmith Platten aufgenommen, sondern auch mit James Morrison, Westlife und Jason Mraz. An letzteren erinnert dann auch der famos flache Feelgood-Pop von "Postcard", bei dem Blunt Ukulele spielt und erstklassige Militärpoesie wie etwa "You sit there making daisy chains / And I throw a hand grenade" raushaut. Das kann höchstens noch die Zeile "Your love is like a soldier / Loyal till you die" aus der niedlichen Pseudo-Mumford-&-Sons-Nummer "Bonfire heart" toppen – Blunts erste Nummer-1-Single in Deutschland. Die wiederum hat er, wie auch schon "Stay the night", die Vorab-Auskopplung aus "Some kind of trouble", mit OneRepublic-Vorstand Ryan Tedder verzapft.
Ohnehin schart Blunt auch dieses Mal wieder eine ganze Kompanie an Kollaborateuren um sich, alleine acht verschiedene Co-Songwriter. Dafür hat er nur zwei verschiedene Liedtypen parat: Balladeskes für die Tränendrüsen und Tanzbares für die Schweißdrüsen. In der ersten Kategorie fallen der Opener "Face the sun", das zart pianierte "Sun on Sunday" und das erstaunlich hervorragende "Blue on blue" positiv auf. Die andere Abteilung hat es da schon schwerer, Überdurchschnittliches zu bieten – insbesondere "Bones" klingt verdächtig nach Kirmesdisco. Immerhin ist das tatsächlich hübsche "Miss America" Whitney Houston gewidmet, und auch die hohe Memorabilität der Stücke hat durchaus Anerkennung verdient. In der Disziplin "Refrains" sind Blunt und sein Kompetenzteam also nach wie vor top, und dieser Gabe ist es auch zu verdanken, dass "Moon landing", trotz grandios vorhersehbarer Arrangements und gewohnt schlichter Lyrik, immer noch Blunts zweitbestes Album geworden ist. Ein riesiger Schritt für einen Menschen. Ein kleiner Schritt für die Menschheit.
Highlights
- Bonfire heart
- Miss America
- Blue on blue
Tracklist
- Face the sun
- Satellites
- Bonfire heart
- Heart to heart
- Miss America
- The only one
- Sun on Sunday
- Bones
- Always hate me
- Postcards
- Blue on blue
Gesamtspielzeit: 39:58 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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gordon got a sting Postings: 29 Registriert seit 28.08.2014 |
2014-11-26 18:09:24 Uhr
ich verstehe wenn man james blunt nicht "persönlich" mag.aber das kommt doch aus einen untergrabenen prinzip, die die medien seit es ihn gibt ausschlachten. dann meint die bild "Was für ein Waschlappen, der schreibt nur über liebe" und schon läuten die alarmglocken von all den "gestandenen" Männer, die behaupten, sie hätten eier in den hosen. auch das kann ich verstehen, aberich finde trotzdem das er verhältnissmäßig gute musik macht. kennt ihr sonst noch einen künstler von heute der so schöne melodien komponiert? vielleicht coldplay oder ryan tedder aber dann hörts bald auch auf... |
gordon got a long Ding |
2014-11-05 00:44:37 Uhr
an alle James Blunt Hater!Ihr könnt mich mal. ich geh jetzt zum Captain und wir hören James Blunt und Tokio Hotel |
catpain kidd |
2014-10-29 09:06:43 Uhr
@gordon got a sting:willst du mich heiraten? |
catpain ddik |
2014-10-28 20:18:10 Uhr
*das album auf 8/10 powervote* |
catpain kidd |
2014-10-27 16:04:37 Uhr
Oh, Blunti! Send me a postcard from your heart! *schmacht* |
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Referenzen
Martin And James; Tommy Reeve; Daniel Powter; David Gray; Gavin DeGraw; Patrick Nuo; OneRepublic; Take That; Robbie Williams; Gary Barlow; Enrique Iglesias; Elton John; Snow Patrol; James Morrison; Crowded House; Jason Mraz; Train; Toploader; The Script; The Fray; Lee Ryan; Colbie Caillat; Mumford & Sons; Damien Rice; The Beatles; Amos Lee; Ron Sexsmith; Coldplay; Kristian Leontiou; Ronan Keating; Brian McFadden; Marc Cohn; Paul Carrack; Paul Heaton; Chris Stills; John Mayer; Kubb; Keane; Richard Ashcroft; A-Ha; Ian O'Brien-Docker; Stanfour
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