Doves - The last broadcast
Heavenly / EMI
VÖ: 03.06.2002
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Antennas to heaven
"Ich will, daß du dies weißt: Mein Zorn ist noch lang nicht vergangen. Ich schwöre, ich habe die Dunkelheit gesehen, ich habe Schmerz gefühlt. Satellites ahead, so hold on. Satellites I said, so come on."
Jimi Goodwin und die Zwillingsbrüder Andy und Jez Williams aus Manchester sind The Doves. Ihr zweites Album "The last broadcast" ist so etwas wie die Summe der letzten 25 Jahre britischer Rockmusik. Bemerkenswert dabei ist, daß sich diesmal nicht nur die englischen Musikkritiker mit Lob gegenseitig übertreffen, sondern auch die insularen Plattenkäufer höchstselbst die CD an die Spitze der Charts beförderten. Was die drei Musiker im Jahr 2000 mit ihrem Debüt "Lost souls" begannen, setzen sie auf ihrem neuen Werk konsequent fort: große, elegische Popsongs mit zahllosen unterschwelligen Anspielungen auf zeitlose Vorgänger.
Die zwölf Titel auf "The last broadcast" sind in einem durchdachten Spannungsbogen arrangiert. Das Intro stimmt auf die folgenden Stücke ein, saugt den Hörer mit ruhigen, rhythmischen Schlägen, die aus einem psychedlischen Klangraum auftauchen, in das Universum der Tauben. Der Song "There goes the fear" erinnert an Radioheads "No surprises" und löst ebenso große Gefühle aus, ohne aufgesetzt und übertrieben zu wirken. Danach kommt man mit dem minimalen Instrumenteneinsatz und dem Mono-Gesang von "M62" wieder auf den Boden der Tatsachen. Im Gegensatz dazu startet "Where we're calling from" leise verträumt, ufert dann aber in krachigem Soundgewitter und letzlich im Song "N.Y." aus.
Auch in der zweiten Hälfte der Platte wird der Hörer auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle mitgenommen. Immer jedoch ist er dabei ganz auf sich allein gestellt, es ist an ihm, die großen Melodien unter dem dicken Klangteppich von lauten Gitarren und kraftvollem Schlagzeug zu entdecken. Haben sich diese dann erst einmal in den Hirnwindungen festgedreht, ist die Dauerkarte für "The last broadcast" schon gekauft. Jetzt ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sich ihm die clever versteckten Referenzen an psychedelische Klassiker à la Pink Floyd erschließen. Doch die 54 Minuten der CD verbringt man nicht mit Rätselraten. Im Gegenteil: Man vergißt Zeit und Raum und verliert sich in großer Musik.
Highlights
- There goes the fear
- N.Y.
- Pounding
- The last broadcast
Tracklist
- Intro
- Words
- There goes the fear
- M62 song
- Where we're calling from
- N.Y.
- Satellites
- Friday's dust
- Pounding
- Last broadcast
- The sulphur man
- Caught by the river
Gesamtspielzeit: 54:01 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
rainy april day |
2009-09-03 23:26:34 Uhr
Ich mag ja den Mittelteil sehr gerne. Satellites ist ein tolles Zentrum für die Platte. Und ich kann überhaupt keinen Song finden, der auch nur ein bisschen unter dem hohen Niveau der anderen rangiert. Ist finde ich ein tolles Album zum durchhören, sehr berührende Grundatmosphäre. |
chucky |
2009-08-19 23:54:51 Uhr
Oh man, da werfe ich das Album nach langer Zeit mal wieder ein und mir wird gleich wieder bewusst, warum ich es so selten höre: Dieser verfluchte Mittelteil! Sterbenslangweilig und uninspiriert, ohne Koffein geht da gar nichts. Konkret meine ich die Songs von M62 Song bis Friday's Dust. Und das nach einem überirdischen Einstieg mit Words und There Goes The Fear. Und die letzten 4 Songs erreichen fast wieder deren Niveau. Aber alles dazwischen hat nichts, aber auch wirklich gar nichts! Das macht mich jedes Mal wirklich traurig, wenn ich daran denke, was für ein Meisterwerk The Last Broadcast hätte werden können. Ich höre ein Album nunmal gerne durch, was leider bedeutet, dass dieses Werk wieder einige Zeit in einer Ecke des Regals verweilen wird... |
blu3m4x |
2008-02-02 01:22:11 Uhr
ihr seit super!wo sind meine kopfhörer? =) |
Statist |
2008-02-02 01:16:52 Uhr
Vorhin wieder angehört nachdem ich den Thread gesehen habe. Pounding was fantastisch, nachdem ich das seit Monaten nicht mehr gehört habe! |
jo |
2008-02-02 00:48:04 Uhr
Alles verblüffend geradlinig, verblüffend einfach, und trotzdem gut arrangiert.Das z.B. würde auch 100%ig auf 'Badly Drawn Boy' passen ;). |
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Referenzen
Badly Drawn Boy; Teenage Fanclub; Kula Shaker; The Electric Soft Parade; The Verve; The Dandy Warhols; Super Furry Animals; Gay Dad; Blur; Pulp; The Stone Roses; Ride; Mansun; Elbow; Supergrass; Stroke; The Smiths; Pink Floyd; The Beatles
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