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David Bowie - Heathen

David Bowie- Heathen

Iso / Columbia / Sony
VÖ: 10.06.2002

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

20th century gentleman

Ziggy Stardust ist zum Mars entschwunden, Major Toms Raumanzug hängt verblichen in der Ecke, und David Bowie trägt längst schnieke Maßanzüge. Nachdem er schon mit dem Vorgänger "Hours" die Rückkehr zum breitwandigen Klang in Angriff genommen hatte, hat der Brite mit "Heathen" nun erneut gestandenen Pop im Angebot. Songs wie "Everyone says 'Hi'" oder "Slip away" erinnern dabei trotz eines deutlich weniger klinischen Sounds an Bowies Erfolgsalben der Achtziger. Das Pathos stimmt, und auch die Krawatte sitzt korrekt.

Dennoch ist dem Meister nach dem eher besinnlichen letzten Album erneut zumindest andeutungsweise nach Veränderung. Die Devise lautet abermals Variation durch Rückbesinnung. Wenn "Slow burn" an "Heroes" erinnert und im Titelstück "Absolute beginners" vorbeischauen, erfreut das Auffrischen alter Freundschaften. Auch Bowie fühlt sich hörbar wohl dabei, daß nach langer Zeit mal wieder Tony Visconti an den Reglern saß. "It's always 1982."

Die Gitarre, seit Jahren erstmals nicht mehr von Langzeitkumpel Reeves Gabrels gespielt, hat einen noch festeren Platz bekommen. Diesmal ließen neben dem Jazz-Avantgardisten David Torn auch Foo Fighter Dave Grohl und Pete Townshend die sechs Saiten jaulen. Wilde Ausritte braucht man auf dem 25. Studioalbum Bowies aber nicht zu befürchten. Bläser setzen behutsame Akzente, und die Grooves entsprechen der Stromlinie. "Outside" und "Earthlings" sind passé, auch wenn sich wie in "Gemini spacecraft" ein paar modernere Ruckler bemerken lassen. Das hat durchaus Stil, aber leider nicht immer Feuer.

Ein paar käsige Keyboards und des Meisters sehnsuchtsvoller Schmelz in der Stimme machen aus dem Konzeptalbum über heidnische Religionen keinen wirklichen Grund für fackelnde Glaubensbekenntnisse. Mit "I've been waiting for you" winkt zwar ein Neil Young-Cover mit den Streichhölzern, und auch der "Cactus" der Pixies zeigt seine Stacheln. Dennoch ist Bowie zu sehr distinguierter Gentleman, um uns auch im Jahr 2002 noch die Rocksau zu geben. "I like bands when they play it hard"? Das war einmal.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Sunday
  • Cactus
  • I\'ve been waiting for you
  • Gemini spacecraft

Tracklist

  1. Sunday
  2. Cactus
  3. Slip away
  4. Slow burn
  5. Afraid
  6. I've been waiting for you
  7. I would be your slave
  8. Gemini spacecraft
  9. 5.15 the angels have gone
  10. Everyone says 'Hi'
  11. A better future
  12. Heathen

Gesamtspielzeit: 51:43 min.

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User Beitrag

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31724

Registriert seit 07.06.2013

2016-01-11 19:02:32 Uhr
Mal wieder hören endlich. Mochte das eigentlich immer. Und welch tolles Coverfoto. Freu mich schon auf "Slow burn".
Nowe75
2010-03-27 00:28:54 Uhr
Sein bestes Album der letzten 10 Jahre ohne wenn und aber.
Glatte 9/10
...dagegen war Reality ein Rohrkrepierer.
logan
2010-03-26 19:12:45 Uhr
9,5/10
The MACHINA of God
2005-06-30 02:15:49 Uhr
3 Coverversionen?
Ich seh nur 2. nochmal nachguck.
logan
2005-03-30 21:38:37 Uhr
Heathen zähle ich zu seinen besten Werken, jedenfalls aus jüngerer Zeit. Reality kann da nicht mithalten.
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