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Guided By Voices - English little league

Guided By Voices- English little league

Fire / Cargo
VÖ: 10.05.2013

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Klassenerhalt

Bevor der User "Nur zur Info" von seiner eigentlichen Bestimmung im Forum abkommt, gibt es gleich am Anfang eine möglicherweise wirklich nützliche Information: "English little league" ist das erste Album, das Guided By Voices im Jahr 2013 veröffentlichen. Man muss das schon einmal erwähnen an dieser Stelle, damit keine Verwirrung aufkommt. Denn eigentlich fühlt es sich ein bisschen so an, als sei erst vor einer Woche oder einem Monat eine Platte des Quintetts um Robert Pollard erschienen. Tatsächlich gab es das letzte im November 2012 - ein großartiges Jahr für alle Fans der Band. Nicht nur, dass sich 2010 endlich wieder das ursprüngliche Lineup zusammengetan hatte – vor lauter neuentdeckter Liebe zueinander gab es sogar gleich drei Alben innerhalb von zwölf Monaten. Das muss man freilich nicht gut finden, und sicherlich gibt es den einen oder anderen, der mit dieser Art fünfköpfigem Ryan Adams des Alternative-Rock nichts anfangen kann. Aber sogar ihre Gegner müssen zugeben, dass Guided By Voices in so kurzer Zeit einen gehaltvolleren Output auf die Beine stellen als andere Bands, die es mit Neuveröffentlichungen ruhiger angehen lassen.

Wirklich Neues gibt es dabei zwar nicht, und auch "English little league" ist weitgehend frei von Überraschungen. Doch das macht nichts, denn das mittlerweile 19. Album der Band aus Ohio setzt ähnlich wie die Vorgänger "The bears for lunch" oder auch "Class clown spots a UFO" souverän auf altbewährte Formeln: Möglichst viele, möglichst knackige Songs mit möglichst wirren Titeln, deren Besonderheit in ihrer Einfachheit besteht. Schrammelige Gitarren, stellenweise schnodderiger Gesang, dazu Kevin Fennells dröhnendes Schlagzeug. Wer braucht da schon ein großes Feuerwerk? Stücke wie das eingängige und radiofreundliche "Flunky minnows" oder das handzahme "Send to Celeste (and the cosmic athletes)" funktionieren auch so. Eine besondere Form der Zurückhaltung pflegt das elektrisierende "The quiet game", während "Know me as heavy" allen Zweiflern einfach mal vor die Füße rotzt und sich gleichzeitig als moderner Klassiker in die Bandgeschichte einfügt, der ohne Probleme auch auf eines der früheren Alben gepasst hätte.

Deutlich poppiger wird es dann wieder in "Island (She talks in rainbows)" mit einem ausgezeichnet aufgelegten Tobin Sprout und allerlei 60er-Jahre-Reminiszenzen, allen voran der kaum überhörbaren Hommage an Simon & Garfunkel beim Gesang. "Birds" etabliert sich erst nach dem dritten oder vierten Hördurchgang, entwickelt sich dann aber auch heimlich, still und leise zu einem der kleinen Highlights eines Albums, das zwar an keiner Stelle Anzeichen für ein mehrere Jahre überdauerndes Meisterwerk aufblitzen lässt, aber immerhin ohne Probleme den Klassenerhalt schafft. "The sudden death of Epstein's ways" läutet schließlich das letzte Viertel von "English little league" ein, gewinnt dabei durch vornehmlich durch seine Unaufdringlichkeit, die das schräge "A burning glass" mit seiner kaum vorhandenen Melodie und seinem gellenden Quasi-Gesang dann wieder mit Füßen tritt. Mit "W/ glass in foot" verabschieden sich Guided By Voices dann doch noch lautstark - mal sehen, wie lange es diesmal bis zum Wiedersehen dauert.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Know me as heavy
  • Island (She talks in rainbows)
  • Flunky minnows
  • Birds
  • The sudden death of Epstein's ways
  • Taciturn caves

Tracklist

  1. Xeno pariah
  2. Know me as heavy
  3. Island (She talks in rainbows)
  4. Trash can full of nails
  5. Send to Celeste (and the cosmic athletes)
  6. The quiet game
  7. Noble insect
  8. Sir Garlic Breath
  9. Crybaby 4-star hotel
  10. Biographer seahorse
  11. Flunky minnows
  12. Birds
  13. The sudden death of Epstein's ways
  14. Reflections in a metal whistle
  15. Taciturn caves
  16. A burning glass
  17. W/ glass in foot

Gesamtspielzeit: 45:45 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Herder

Postings: 1836

Registriert seit 13.06.2013

2015-07-22 19:33:25 Uhr
Besser spät als nie ;-)
Freut mich, dass Dir das Album gefällt. Und ja, das sind schon richtig ausgearbeitete Songs und dennoch nicht so "glattpoliert" wie auf der "Do the Collapse" - natürlich immer nur innerhalb des Guided by Voices-Kosmos'.

Tobson

Postings: 1061

Registriert seit 11.06.2013

2015-07-22 12:31:39 Uhr
@ Herder: Ist schon etwas her, aber ich wollte trotzdem nochmal Feedback geben:
Habe die "Under the bushes..." jetzt auch schon häufiger gehört und muss dir zustimmen. Mir gefällt an dem Album besonders, dass dort kaum skizzenhaftes oder durchgeknalltes wie auf vielen anderen ihrer Alben drauf ist. Allerdings muss ich auch gestehen, dass ich mich noch nicht durch die ganze Discographie gewühlt habe. ;-)
Mein momentaner Favorit: "Your name is wild".

Tobson

Postings: 1061

Registriert seit 11.06.2013

2013-08-22 16:12:43 Uhr
Danke für die Tipps, werde mich bei nächster Gelegenheit mal daran wagen! ;-)

Herder

Postings: 1836

Registriert seit 13.06.2013

2013-08-22 12:48:59 Uhr
Tobson, ich würde dir insbesondere die "Under the Bushes under the Stars" ans Herz legen. Das war meine "erste" Guided by Voices-Platte und vielleicht ist sie mir deswegen so wichtig.

Da sind tolle Lieder wie "Your name is wild", "Acorns & Orioles", "Don't stop now" oder "Redmen and their Wives" drauf. Man findet auf der Platte im Grunde alles, was GbV im positiven Sinne ausmacht!

Das trifft auf die "Alien Lanes" natürlich irgendwie auch zu, du musst ja aber mal irgendwo anfangen ;) Viel Spaß!

ratgeber
2013-08-22 12:33:56 Uhr
versuche es zuerst mit der "alien lanes" oder der "bee thousand"
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