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Gold Panda - Half of where you live

Gold Panda- Half of where you live

Ghostly International / Al!ve
VÖ: 14.06.2013

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Dreckig und grau

Berlin verändert. Nicht nur sich, und zwar dauerhaft. Sondern auch die Menschen, die sich von dieser Stadt in den Bann ziehen lassen. In den letzten Jahren hat Berlin vor allem dadurch auf sich aufmerksam gemacht, dass fast jeder Musiker, der auch nur halbwegs etwas auf sich hält, hier produziert, getextet oder einfach einen Song über die Stadt geschrieben hat. Auch der Elektro-DJ Gold Panda, dessen wirklicher Name immer noch nicht den Weg ins weite Rund gefunden hat und der vor zwei Jahren zu den dicksten Dingern der Szene gehörte, ist mittlerweile im place to be Berlin angekommen. Und was macht die Stadt mit einem halbwegs fröhlichen Gold Panda? Zerrt ihn runter ins düstere Moloch, das sich Berliner Clubszene nennt. Gold Pandas zweites Studioalbum "Half of where you live" ist deutlich dunkler ausgefallen als es der Vorgänger "Lucky shiner" war.

Ob Berlin auch Schuld daran ist, dass einige der Songs auf dieser Platte Ortsnamen, tragen ist natürlich rein spekulativ. Aber auffällig ist schon, dass zwischen "Brazil", der nordenglischen Stadt "Flinton" und der japanischen Insel "Enoshima" Berlin selbst zweimal als "Junk city II" und "The moste liveable city" Platz gefunden hat. Da haben wir es wieder, das Bild des so schön hässlichen Berlins, so dreckig und grau, wie Peter Fox befand. Bei Gold Panda findet sich die deutsche Hauptstadt in entspannten, düsteren und sehr repetitiven Clubtracks wieder, die alles andere als auf den ersten Blick tanzbar sind. "Half of where you live" scheint der Soundtrack der Berliner Elektro-Bohème zu sein, auch gut konsumierbar beim Latte Macchiato in einem schwaben- und kinderfreien Café auf dem Prenzlauer Berg. Etwas, das nicht jeder hat oder kennt und was einfach zu anstrengend und unaufregend für den normalen Hausgebrauch ist. Und dadurch auch einen Tick unsympathisch, weil zu gewollt distinguiert.

Warum Gold Panda vor zwei Jahren das next big thing war, wird durch "Half of where you live" nicht ganz schlüssig. Wahrscheinlich hat Gold Panda ein ganz klassisches DJ-on-record-Problem: Wie ein spontanes, in der Hitze des Gefechtes aufgelegtes Club-Set mit all seinen Emotionen auf eine Platte bannen, zerstückelt in popfreundliche vier Minuten pro Track? "Half of where you live" ist ein interessantes Ambient-Elektro-Album geworden, das besonders dadurch positiv auffällt, dass es sich nicht mit leichter Kost oder Hits anbiedern möchte. Gold Panda nimmt Berlins Impressionen auf und verarbeitet diese zu seinem ganz eigenen Soundtrack dieser auf ihre seltsame Art besonderen Stadt. Glaubt man dem Briten, dann ist's ganz schön dunkel in der Hauptstadt. Berlin hat ihn verändert.

(Kai Wehmeier)

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Highlights

  • An English house
  • Brazil

Tracklist

  1. Junk city II
  2. An english house
  3. Brazil
  4. My father in Hong Kong
  5. Community
  6. S950
  7. We work nights
  8. Flinton
  9. Enoshima
  10. The most liveable city
  11. Reprise

Gesamtspielzeit: 48:58 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Analog Kid

Postings: 2155

Registriert seit 27.06.2013

2013-06-27 17:23:14 Uhr
Seh das Album auch durchaus bei soliden 8/10. Nicht wesentlich schlechter als der Vorgänger. Und bei den Referenzen sollte m.E. auch Bibio an vorderer Stelle stehen.

koekoe

Postings: 679

Registriert seit 13.06.2013

2013-06-27 10:58:35 Uhr
grrrrrr...
cargo
2013-06-27 10:09:39 Uhr
Ja, ich bin Jeremy-Pascal. Und du bist Torben-Hendrik? Grüß dich, wie gehts deiner Mutter?

koekoe

Postings: 679

Registriert seit 13.06.2013

2013-06-27 09:49:41 Uhr
Word. Bist du das eigentlich, Pascal?
cargo
2013-06-27 09:38:46 Uhr
Der Rezensent hat sich offenbar überhaupt nicht mit dem Album beschäftigt. Was um alles in der Welt soll dieser bescheuerte Berlin-Bezug? Die Platte hat absolut gar nichts mit Berlin zu tun, sondern wie schon oben geschrieben - die Tracks sind inspiriert von Reisen in diverse Länder. Das ist das ganz zentrale Thema des Albums und prangt neben Album- und Songtiteln auch dick auf dem Promozettel. Nebenbei ist das auch noch vollkommen ersichtlich, wenn man nur die Songs gehört hat. Musikjournalistisch ist die Rezension eine Lachnummer.
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