Rogue Wave - Nightingale floors
Vagrant / Al!ve
VÖ: 28.06.2013
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Debüt No. 5
Nun sind sie also auch schon mehr als eine Dekade als Band formiert und Menschen sprechen Zac "Rogue" Schwartz und Pat Spurgeon, die beiden nun Hauptverantwortlichen hinter Rogue Wave, darauf an, wie sie mit ihren Songs aufgewachsen sind und welche persönliche Bedeutung sie dadurch erlangt haben. Mit Album Nummer fünf "Nightingale floors" wird nun auch in gewissem Maße die Brücke zum 2003er-Debüt "Out of the shadow" geschlagen. Es strahlt eine geerdete Zuversicht aus, die der Band aus dem Schoße der kalifornischen Bay-Area gut zu Gesicht steht, und ist ein intimes Stück Musik geworden.
Das Gefühl von Einklang vermittelt gleich zu Beginn "No magnatone", das sich mit repetitiver Akustik-Gitarrenspur und elektronischer Posaune dröhnend zur Meditationsfolge erhebt. Im Vergleich dazu beginnt das astreine Indie-Rock-Stück "College" schon fast plötzlich und treibt auf der Welle des souveränen, aber stets nahbaren Nada-Surf-Geistes. Überhaupt kann man durchaus eine Verbindung zu "The stars are indifferent to astronomy" ziehen. Beide Alben sind zurückblickend, angenehm altersweise und klingen dabei keineswegs aus der Zeit gefallen - auch wenn Rogue Wave bemüht sind, weniger Bäume auszureißen. Nicht umsonst betonen die Kalifornier, dass sich bei der Produktion mit John Congleton (auch verantwortlich für Modest Mouse und Explosions In The Sky) das Gefühl eines erneuten Debütalbums einstellte.
"The closer I get" stellt behutsam und sanft die Instrumente selbst in den Vordergrund und lässt ihren Klang für sich sprechen, ohne von außen viel zu formen oder zu modellieren. Dieses unmittelbare Wesen, diese festgehaltene Essenz, machen "Nightingale floors" zu einem überzeugenden Album. Entsprechend verhält es sich auch mit den thematischen Komplexen der Platte, obgleich diese weniger freudvoll, wenn auch nicht minder zuversichtlich daherkommen. "The older I get / The older you get" und "I'll always love you / Maybe even through death" heißt es im angesprochenen Stück. Der Tod von Schwartz' Vater und die damit verbundene Auseinandersetzung mit dem Loslassen und Erhalten war eine der Antriebskräfte des Albums.
Losgelassen wurde auch von der überladenen Effektejagd des dance-poppigen Vorgängers "Permalight" und so präsentiert das abschließende "Everyone wants to be you" noch einmal ein zentrales Anliegen auf "Nightingale floors". Mit seinen lediglich drei Akkorden über dem charakteristisch dumpfen Schlagzeugbeat steht es sinnbildhaft für die Eingängigkeit, von der man schnell einverleibt wird und die schlussendlich doch in einem der seltenen, trefflichen Gitarrensoli endet. "Lately I've been double thinking / About the way it used to be / I figured it out, I figured it out." Dem bleibt, neben der Gratulation zur gelungenen Rückbesinnung auf ursprüngliche Rogue-Wave-Werte, nichts hinzuzufügen.
Highlights
- College
- Figured it out
- Used to it
Tracklist
- No magnatone
- College
- Figured it out
- Siren's song
- The closer I get
- S(a)tan
- Used to it
- Without pain
- When sunday morning comes
- Everyone wants to be you
Gesamtspielzeit: 39:06 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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yadias |
2013-06-27 10:23:35 Uhr
Habe es nun ausgiebig gehört und bin leider wieder enttäuscht worden. Da bleibt einfach nichts hängen. Used To It noch am ehesten. Der musikalische Wandel nach dem zweiten Album ist sehr schade, aber aufgrund der Lebensumstände, die die Band durchmachte dennoch verständlich. Songs wie Catform, Are you on my Side, California oder Postage Stamp World bekome ich hier aber wirklich nicht mehr. Rogue Wave bleibt trotzdem eine sehr sympathische Band und sollte die noch mal nach Deutschland kommen, gehe ich auch wieder hin (wäre für mich dann das vierte Mal). |
sodi |
2013-06-20 12:12:44 Uhr
Kann yadias da nur beipflichten.Ich hätte mir nach den ersten beiden Alben Stagnation auf hohem Niveau gewünscht. Ich hör mir mal die Single an. |
yadias |
2013-06-03 16:54:15 Uhr
Stream:http://pitchfork.com/advance/123-nightingale-floors |
Er muss es wissen |
2013-03-29 14:13:26 Uhr
Asleep at heavens Gate war großartig. |
koekoe |
2013-03-29 13:13:54 Uhr
Hm, vielleicht sollte er mal wieder eine weile zurueck an den schreibtisch gehen :-) |
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Referenzen
Nada Surf; Teenage Fanclub; Death Cab For Cutie; Built To Spill; The War On Drugs; The Weakerthans; The Appleseed Cast; Youth Group; Band Of Horses; The Velvet Underground; Peter Wolf Crier; The Shins; Belle & Sebastian; Last Days Of April; The Beta Band; Maritime; Desoto Reds; Young The Giant; Yo La Tengo; Girls In Hawaii; Rilo Kiley; Turin Brakes; Manic Street Preachers; R.E.M.; Elliott Smith; Simon & Garfunkel; Neil Young
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