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Queensrÿche - Queensrÿche

Queensrÿche- Queensrÿche

Century Media / EMI
VÖ: 21.06.2013

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Empire strikes back

Das Verwirrspiel ist endlich komplett. Auch der Plattentests.de-Chef lehnte zunächst die Promo-Bemusterung mit den Worten "Wieso, Queensrÿche hatten wir doch gerade erst" ab. Also noch einmal kurz zusammengefasst: Queensrÿche hatten ihrem langjährigen Sänger Geoff Tate nach diversen – auch handgreiflichen – Streitigkeiten aus der Band gekickt, die Anwälte wurden in Marsch gesetzt, und am Ende waren beide Seiten so bockig, ihr jeweils neues Album unter dem Namen Queensrÿche zu veröffentlichen. Dass Tate damit schneller, aber offenbar auch nachlässiger war, davon zeugt das klägliche "Frequency unknown" in erschütternder Weise.

Rein theoretisch dürfte es für die Rumpfband um die Gründungsmitglieder Michael Wilton, Scott Rockenfield und Eddie Jackson also ein Leichtes sein, zu beweisen, dass sie es besser können als ihr ehemaliger Frontmann. Praktisch allerdings ist der Ruf von Queensrÿche in Anbetracht der letzten, nun ja, ziemlich bescheidenen Alben derart beschädigt, dass eine gehörige Portion Skepsis angebracht ist. Die allerdings bereits nach kurzer Zeit ungläubigem Staunen weicht. Denn zum einen singt der neue Vokalist Todd La Torre (zuvor bei Crimson Glory) wie eine Mischung aus Tate zu seinen besten Zeiten und dem legendären John Arch von Fates Warning, zum anderen können die Songs nach etlichen Jahren kreativen Stillstands endlich wieder überzeugen.

Wie sehr, zeigt gleich das dem kurzen Intro folgende "Where dreams go to die". Nach dem ruhigen Beginn baut der Song einen Spannungsbogen auf, den sämtliche Releases der letzten Jahre vermissen ließen. Was danach kommt, ist nicht weniger als ein würdiger Nachfolger der ganz großen Zeiten der Band. "Spore" beispielsweise steht mit seinen Taktwechseln, den lange vermissten doppelläufigen Gitarrenharmonien und dem phänomenalen Drumming von Scott Rockenfield in der Tradition von "Rage for order", und "In this light" besitzt eine unverschämt eingängige Hook, die "Jet City woman" vom "Empire"-Album nur wenig nachsteht. Es war diese einzigartige Leichtigkeit, in Perfektion gezeigt im Refrain von "Redemption" oder in der düsteren Ballade "A world without", die dem Kopfmenschen Tate so über die Hutschnur ging, dass es zwangsläufig zum Bruch kommen musste. Wenn es ein Manko gibt, dann die zu kurze Spielzeit und die Tatsache, dass Produzent James "Jimbo" Barton (auch ein alter Weggefährte der guten alten Zeit) etwas arg häufig das Effekte-Füllhorn über La Torres Gesang ausschüttet.

Ob jetzt nun die "alte" Band mit neuem Sänger oder Geoff Tate nebst Mietmusikern den Namen Queensrÿche sowie den Triryche nutzen dürfen – immerhin von Beginn an das Bandlogo – darüber werden in naher Zukunft die Gerichte zu entscheiden haben. Angesichts der Qualität der jeweiligen Alben kann es zumindest vom musikalischen Anspruch her keinen Zweifel geben: Während Tate mit seinem Versuch schon fast mitleiderregend scheitert, legen Wilton & Co. einen wahren Befreiungsschlag vor, wie er in dieser Form nur von kühnsten Optimisten zu erhoffen war. Gut, dass sie dabei dankenswerterweise auf Tates platte Provokationen – siehe das Artwork zu "Frequency unknown" – nicht mehr eingehen. Denn das einzige Statement, das "Queensrÿche" wirklich abgibt, ist dafür umso mächtiger – nämlich, dass Queensrÿche genau so und nicht anders zu klingen haben.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Spore
  • In this light
  • A world without

Tracklist

  1. X2
  2. Where dreams go to die
  3. Spore
  4. In this light
  5. Redemption
  6. Vindication
  7. Midnight lullaby
  8. A world without
  9. Don't look back
  10. Fallout
  11. Open road

Gesamtspielzeit: 35:07 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Rick Lüh

Postings: 212

Registriert seit 06.06.2014

2014-06-22 01:42:52 Uhr
Help me!
wie übel
2013-06-23 19:21:49 Uhr
tönt wie "30 seconds to mars" meets "bon jovi"...

Bonzo

Postings: 3117

Registriert seit 13.06.2013

2013-06-21 12:06:14 Uhr
Gefällt. Allerdings ist die Produktion ein schlechter Witz.
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