Beatsteaks - Muffensausen

Warner
VÖ: 07.06.2013
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10

Für Freunde
In den Liner Notes der neuen Beatsteaks-Live-Compilation "Muffensausen" findet sich eine charmante Widmung: "Für Paul, Luke, Toni, Anna & Dich." Dich? Das bin ja ich, bzw. Du, also wir. Die Beatsteaks sind über die Jahre ja schon so etwas wie beste Freunde geworden, da ist so eine Widmung nur angemessen. Trotzdem hat die Veröffentlichung natürlich ein bisschen was von Zuckerbrot und Peitsche: Einerseits lassen unsere Freunde uns weiter auf ein neues Studioalbum warten, andererseits besuchen sie uns nunmehr im Wohnzimmer und zünden dort eine auf rundes Polycarbonat gepresste Live-Rock-Show – in Bild und Ton.
Dass die Berliner eine der großen Live-Bands des Landes sind, ist allseits bekannt. "Wir wollen niemandem die Welt erklären, wir wollen anderthalb Stunden 'ne gute Zeit erleben", lautet nach eigener Aussage ihr Geheimrezept dafür. Aus anderthalb Stunden werden auf "Muffensausen" insgesamt fünfeinhalb. Zwei DVDs und eine Audio CD gehören zum Set. Die erste DVD zeigt den gleichnamigen Konzertfilm – angeblich die bisher teuerste Produktion der Beatsteaks-Geschichte. Gefilmt wurde auf fünf verschiedenen Konzerten der "Boombox" Tour 2011/2012. Wer nicht dabei war, für den ist diese DVD pures Gold. Für alle anderen ist sie eine wunderbare Erinnerung an das Erlebte. Die zweite Video Disc öffnet bisher verborgene Einblicke ins Bandinnere, zeigt Making-ofs großer Hits, die spaßbereitende Torsten-Scholz-Doku "Fresse halten Bass spielen" und enthält weiterhin alle Folgen von "Beat TV".
Bei soviel Video erscheint der Audio-Teil des Sets freilich zunächst mehr als Zugabe denn als Maßgabe. Aber so ein Beatsteaks-Konzert auf dem Ohr, im Zug, zu Rad oder zu Fuß, das kann eigentlich keine bloße Zugabe sein. Mitreißend wie Teutoburg-Weiß das Publikum immer wieder anspricht und in seinen Bann zieht – und das gelingt ihm eben auch fernab der Konzerthallen der Nation. Der Opener und das einzig neue Stück der Compilation, "Saysaysay", präsentiert sich als typischer Beatsteaks-Kracher, mit wanderndem Herzschlag und einer ansichziehenden Steigerung zum Schlussdrittel. Ferner versuchen sich die Berliner an "S.n.a.f.t." von Ton Steine Scherben. Das hat etwas vom stoisch-rotzigen Sprech Jens Rachuts, vereinigt diesen im Kehrvers mit himmelschreienden Chören und geht als überaus gelungenes Cover durch. Richtig ab geht's bei "Cut off the top", ohnehin einem der besten Titel des Quintetts, wenn Teutoburg-Weiß schallend losbrüllt und die kreischende Menge kaum noch zu beruhigen ist. Nicht unerwähnt bleiben sollte auch das The Damned-Cover "Neat neat neat", dessen Schrammelpunk die Beatsteaks mit ihren gewohnt dicken Gitarrensounds kombinieren.
"Muffensausen" macht durch die Bank Spaß, zeigt rührende wie komische Momente und zelebriert ausufernde Passagen unumwunden-purer Abfeierei. Spätestens nach zwanzig Minuten Laufzeit wird jeder Fan die Tour-Termine der Berliner checken, um baldmöglichst wieder oder auch erstmals dabei zu sein, wenn die Beatsteaks eine ihrer legendären, laut-schrillen und dennoch intim-kuscheligen Partys starten. Als hätten die Beatsteaks ein Fotoalbum der schönsten Momente unseres Miteinanders aufbereitet. Da kann man zwischendurch schon einmal kurz sentimental werden. Eine Compilation "für Paul, Luke, Toni, Anna & Dich" – für Freunde eben.
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Highlights
- Saysaysay
- Neat neat neat
- S.n.a.f.t.
- Cut off the top
Tracklist
- Saysaysay
- Neat neat neat
- Access adrenalin
- Cut off the top
- Cheap comments
- House on fire
- Jane became insane
- Soljanka
- Under a clear blue sky
- S.n.a.f.t.
- Ain't complaining
- Bullets from another dimension
- Behaviour
- Hello Joe
- Let's see
- I don't care as long as you sing
Gesamtspielzeit: 53:23 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Unnerum Postings: 239 Registriert seit 13.06.2013 |
2013-06-15 14:00:45 Uhr
Gerade mal neugierig geworden:Also SaySaySay finde ich ziemlich toll, schon 'n ziemlich cooles, grooviges Ding. Hab die Band auch nach "Limbo Messiah" (sehr gute Platte) nicht mehr weiter verfolgt, ist mir auch irgendwie zu langweilig geworden, sodass ich "Boombox" bis heute nicht mal angehört hab. Aber jetzt wo so langsam der Sommer kommt, hab ich irgendwie mal wieder Bock auf die Band. Und live sind die ja sowieso immer lohnenswert. Jetzt spiele ich mit dem Gedanken mir "Muffensausen" zuzulegen. Warum nicht? |
kalli |
2013-06-12 12:28:22 Uhr
Ja, Beatsteaks live sind schon sehr "Robinson-club-animations"-style mit den ansagen usw. aber musikalisch immer eine macht und das ganze gedöhns drumherum mögen wohl auch viele an ihnen. von mir aus, mal öfter die klappe halten und rocken wäre mir lieber aber so isses eben. |
Arnim |
2013-06-12 12:25:07 Uhr
*gröhl* |
|
2013-06-12 12:19:56 Uhr
sehe ich etwas anders, die Boombox war echt recht ordentlich mit vielen musikalisch sehr guten Songs. Das Hauptproblem ist, dass die Beatsteaks bei Limbo Messiah und ganz besonders Boombox total miserable und zu großen Teilen peinliche Lyrics geschrieben haben, bei denen es wirklich schwer fällt sich nicht fremd zu schämen. Normalerweise sind Lyrics jetzt auch nicht so wichtig und früher hatten sie auch keine Top-Lyrics, aber bei Boombox geht das einfach zu weit. Ausserdem geht mir ihr angeproltes Rock Am Ring artiges Live-Gebaren inkl. schlechten Jokes und Ansagen etwas auf den Zeiger. |
eric |
2013-06-12 12:07:03 Uhr
Oh, eric wurde gerufen... nun denn:"Limbo Messiah" war sehr in Ordnung, kann man heute noch ab und an hören. Das folgende Live-Album überflüssig, genau wie dieses jetzige, wie ich vermute. (Übrigens sind Live-Alben sehr häufig überflüssig und reine Geldmache.)Die "Muffensausen"-Songauswahl ist sowieso doof, höre es mir also eher nicht an. "Boombox" finde ich nach wie vor schwach, höre ich fast nie. Neue Single "SaySaySay" ist langweilig. Doch was hat das mit "dieser Entwicklung" zu tun? Mir ist immer noch egal, wie bekannt die Band ist und vor wie vielen Deppen sie spielen, sie bleiben aber 'ne gute Liveband. Aktuell schreiben sie aber deutlich weniger gute Songs als früher, auch das ist Fakt. |
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Referenzen
The Clash; Boozed; Cellophane Suckers; Bad Brains; New Bomb Turks; The Polics; The Go Faster Nuns; Gluecifer; The Bones; The Movement; The Hives; Face To Face; Steakknife; Spermbirds; 7 Days Awake; The Ramones; Turbonegro; Blackmail; The Stooges; Smoke Blow; Rancid; The Living End; Zeke; Buzzcocks; The Damned; Therapy?; Mad Caddies; The Mighty Mighty Bosstones; Madness; At The Drive-in; The Specials; Dropkick Murphys; Me First And The Gimme Gimmes; Sublime; Catch 22; Hot Water Music; Donots; Alkaline Trio; Prince; Curtis Mayfield; Xtc; U2; Ton Steine Scherben; Rio Reiser
Surftipps
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- http://www.beatsteaks-forum.de/
- http://www.globe-m.de/de/experts/fresse-halten-bass-spielen
- http://www.n-tv.de/leute/musikundfilm/Die-Beatsteaks-haben-M uffensausen-article10820281.html
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