Ryan Sheridan - The day you live forever
Island / Universal
VÖ: 07.05.2013
Unsere Bewertung: 4/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Ire ich mich
2010 saß er in den Straßen Dublins und trällerte Mumford-&-Sons-Songs. Jetzt ist er unter Vertrag bei Universal. Ryan Sheridan hat alles richtig gemacht. Trotzdem ist er nicht ganz allein für seinen langsamen, aber sicheren Erfolg in Deutschland verantwortlich. Nachdem er von Musikmanager Brian Whitehead entdeckt worden ist, nahm niemand anderes als Rea Garvey die Karriere des Singer/Songwriters in die Hand. Dieser brachte ihn nämlich zu seiner vergangenen "Can't stand the silence - The encore"-Tour als Support mit. Frei nach dem Motto: Iren müssen zusammenhalten!
Daraufhin konnte Sheridan sowohl sein Debütalbum, als auch dessen Auskopplung "Jigsaw" in den deutschen Charts platzieren. Seine musikalische Strategie ist dabei eine, die sich schon des öfteren bewährt hat: Er ist ein Kuschelrocker, der in jedem zweiten Song Selbstfindung und Unsicherheit zum Hauptthema macht und das Ganze mit viel Gitarre und Cajon männlich zu verpacken versucht. Dabei ist seine Vorgehensweise mehr als nur etwas abgedroschen. Das Gefühl, das meiste schon mal irgendwo irgendwie gehört zu haben, eben auch bei Karrieresprungbrett Rea Garvey, taucht immer wieder auf. Ryan Sheridan beschert der Musik nichts Neues, nur vielleicht einen Hauch Eigenes. Aber nichts davon bleibt dauerhaft im Kopf.
Die Rhythmen und Melodien sind durchschaubar, aber nicht eingängig genug, um als Ohrwurm durchzugehen. Stilistisch ist sich Sheridan auch noch nicht so sicher: Lieber aufgemotzte, laute Straßenmusik oder doch ruhigere Songs mit weltfremden Titeln wie "The dreamer" oder "Endless road", die eher eine sensiblere Zuhörerschaft ansprechen sollen? Irgendwas dazwischen, zum Beispiel in Form von "High roller", hat er zur Sicherheit auch anzubieten, damit auch wirklich für jeden was dabei ist. Ryan Sheridan scheint ein Mann zu sein, der dem breitem Publikum um jeden Preis gefallen will, was ein wenig an seiner authentischen Straßenmusikerattitude kratzt. Oder ist er dazu gemacht worden?
Das mit der Selbstfindung hat sich dann wohl erledigt. Immerhin: Es geht weitaus schlimmer als auf "The day you live forever". Die Platte lässt sich störungslos hören, besonders dann, wenn man nicht so genau hinhört. So hat der Opener "Stand up tall" immerhin Potenzial, ein Dauerbrenner im Radio zu werden. Vom Klassiker im CD-Regal ist sie dennoch Lichtjahre entfernt.
Highlights
Tracklist
- Stand up tall
- Jigsaw
- Take it all back
- All and more
- The dreamer
- Endless road
- High roller
- Machine
- The game
- Upside down
- Without you
Gesamtspielzeit: 45:46 min.
Referenzen
Rea Garvey; Reamonn; Nick Howard; Amy Macdonald; Alanis Morisette; Howie Day; Daniel Powter; Stanfour; John Mayer; Lifehouse; James Blunt; Ronan Keating; Rob Thomas; Lee Ryan; Gavin DeGraw; Daughtry; Martin Kesici; Stone The Crow; Fury In The Slaughterhouse; Eric Roche; Ben Harper; Donavon Frankenreiter; Newton Faulkner; Xavier Rudd