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Sweet Baboo - Ships

Sweet Baboo- Ships

Moshi Moshi / Rough Trade
VÖ: 26.04.2013

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Compliments for fishing

"Daniel Johnston has written hundreds of great tunes / And I've got six / So I guess there's some catching up to do", singt Stephen Black alias Sweet Baboo gleich im ersten Lied. Natürlich kokettiert er. Denn alleine auf "Ships", dem vierten Album des Walisers, finden sich zahlreiche Kleinode, die gleichermaßen als Ausflugsdampfer, Rettungsboot oder Forschungsschiff durchgehen würden. Lieder wie Hauptgewinne aus dem Kaugummiautomaten: einfach, aber in hohem Maße erquicklich. Ein bisschen albern, überdurchschnittlich clever, äußerst verspielt und auf eine nostalgische und sehr sympathische Art und Weise charmant. Dass Black während der Arbeit an "Ships" exzessiv Northern-Soul-Platten gehört hat, verraten spätestens die omnipräsenten Bläser-Arrangements.

Nicht so ganz bestätigen lässt sich hingegen, dass "Ships" angeblich ein Konzeptalbum über das Meer sein soll. Es sei denn, man rechnet den Wellengang der Liebe dazu. "If I died / Would you remember that you loved me?", heißt es etwa im Opener, begleitet von beschwingtem Twee-Pop. Direkt danach präsentiert Black den längsten Songtitel des Albums, "The morse code for love is beep beep, beep beep, the binary code is one one", steigt gleich mit dem Refrain in das Stück ein und gönnt sich ganz nebenbei noch eine Beatles-Referenz. In "Let's go swimming wild" nähert "Ships" sich dann zum ersten Mal tatsächlich dem blauen Nass, und das sogar musikalisch - mit einem Blues und einer Flaschenpost an sich selbst: "Out of mess / Sometimes comes great success."

Erfolgreich ist Black vor allem beim Fischen memorabler Melodien - ob nun im Sixties-inspirierten "Twelve carrots of love", im nur anderthalb Minuten dauernden, aber umso schöneren "Chubby cheeks" oder bei der abschließenden Ode an eine gewisse Cate. Aber auch den Künstler selbst lernt man in 38 Minuten und elf Songs sehr gut kennen: "My heart is made of seashell" verkündet er ebenso wie "I need to feel the wind in my sail / So let's go out and catch me a whale." Ernst gemeint ist vermutlich maximal die Hälfte, aber es gelingt ihm auf kompletter Albumlänge, jegliches Treibgut kunstvoll zu umschiffen und so manchen verborgenen Schatz zu heben. Und man ahnt: Da hängt noch eine ganze Menge im Netz.

(Ina Simone Mautz)

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Highlights

  • The morse code for love is beep beep, beep beep, the binary code is one one
  • Let's go swimming wild
  • Chubby cheeks
  • Cate's song

Tracklist

  1. If I died...
  2. The morse code for love is beep beep, beep beep, the binary code is one one
  3. Let's go swimming wild
  4. C'mon, let's mosh!
  5. Twelve carrots of love
  6. Chubby cheeks
  7. 8 bit monsters
  8. You are a wave
  9. The sea life is the life for me (Mermaid cutie)
  10. Build you a butterfly
  11. Cate's song

Gesamtspielzeit: 38:39 min.

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