Akron/Family - Sub verses
Dead Oceans / Cargo
VÖ: 03.05.2013
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Auf die Palme, fertig, los!
Menschen, die zum ersten Mal Akron/Family hören, stellen sich in der Regel wohl bärtige Naturburschen vor. Menschen, die zum ersten Mal ein Bild von Akron/Family vor die Augen bekommen, sehen: bärtige Naturburschen. Na sowas! Aber die drei sind eben keine Fashion Victims, sondern reichlich spinnerte Freakfolk-Buddies, die Alben komponieren, bei denen man sich als neutraler Hörer schon mal fragen darf, welches Zeug die Jungs konsumieren mussten, um auf solche Ideen zu kommen.
Als Plattentests.de-Schreiber weiß man aber natürlich auch, dass ab und zu auch ein etwas anderer Pilz den Weg in die Rahmsuppe findet, weswegen wir nicht allzu streng sein wollen. Egal, was Akron/Family also alles so nehmen: Gebt Ihnen mehr davon! Mit ihrem neuen, sechsten Album setzen sich die Psychedelic-Rocker als Gralshüter jenes Sounds in Szene, mit dem man Nachbarn und Mitbewohner noch wirklich auf die Palme bringen kann: Es rumpelt und raschelt und dröhnt und fiept und knuspert an allen Ecken und Enden, und wenn man nicht schon verrückt war, ist "Sub verses" ein guter Grund, es spätestens jetzt zu werden. Ja genau, das ist ein Kompliment, Mesdames et Messieurs.
Viele Momente auf "Sub verses" erinnern an die mittlere Phase von Animal Collective, im Speziellen sei "Way up" genannt, das mit seinen mehrstimmigen Vocals und der stilvoll-bekloppten Instrumentierung ein wahres Fest für Freakfolk-Jünger sein dürfte. Im darauf folgenden "Until the morning" verneigen sich Akron/Family vor Grizzly Bear, wobei der sanfte Folk-Song als wohltuende Ruhepause vor dem nahenden Mathfolk-Sturm von "Sand talk" und der kakophonischen Wucht von "Sometimes I" durchgeht. Akron/Family halten sich hier also alle Türen offen, legen sich nicht auf eine bestimmte Kernkompetenz fest, sondern greifen beherzt in sämtliche Trickkisten, um ihren neurotischen Sound zu bereichern.
Produziert wurde "Sub verses" von einem weiteren sehr bärtigen Mann: Randall Dunn erlangte bis dato vor allem für seine monumentalen Aufnahmen mit Sunn O))), Earth oder Wolves In The Throne Room eine gewisse Semi-Bekanntheit. Passt also ganz vortrefflich zu dieser Band, die es sicherlich nicht darauf anlegt, große Berühmtheit zu erlangen. Wie dem auch sei: Besonders interessant werden Akron/Family dann wieder gegen Ende der Platte, speziell die beiden abschließenden Tracks bringen neue Nuancen zum Vorschein. "When I was young" klingt trotz besungener Nostalgie nach sonnigen Sonnabenden auf knarzenden Veranden, "Samurai" hat hingegen eine ulkige Hawaii-Gitarre verschluckt und bringt folglich etwas Exotik ins Spiel. Die Jungs von Akron/Family in Baströcken? Ist komisch, klingt aber so.
Highlights
- Way up
- Until the morning
- Sand talk
Tracklist
- No-room
- Way up
- Until the morning
- Sand talk
- Sometimes I
- Holy boredom
- Sand time
- Whole world is watching
- When I was young
- Samurai
Gesamtspielzeit: 49:27 min.
Referenzen
The Angels Of Light; The Morning Benders; Yeasayer; Castanets; Raymond Byron & The White Freighter; Grizzly Bear; Devendra Banhart; Megafaun; The Skygreen Leopards; Au; Animal Collective; Brightblack Morning Light; Six Organs Of Admittance; Swans; Wooden Wand & The Vanishing Voice; Songs Of Green Pheasant; Espers; Currituck Co.; Arbouretum; ; The Dodos; DM Stith; Woods; Califone; Iron & Wine; Phosphorescent; Bonnie 'Prince' Billy; Vetiver; Department Of Eagles; The Microphones; Mt. Eerie; Avey Tare & Kría Brekkan; Swan Lake; Grateful Dead; Jefferson Airplane; Sly & The Family Stone
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