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Orchid - The mouths of madness

Orchid- The mouths of madness

Nuclear Blast / Warner
VÖ: 26.04.2013

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 8/10

Früher war alles besser

Wenn man ein paar Dinge richtig anstellt, kann man auch in Zeiten sinkender Verkaufszahlen gewaltig durchstarten. Demnach müssen Orchid verdammt viel richtig gemacht haben, denn mit einem Album, ein paar EPs und vor allem jeder Menge energiegeladener Konzerte hat sich die Truppe aus San Francisco dank ihrer Mixtur aus Doom und Vintage-Rock mit nicht geringen Anleihen an Black Sabbath den Ruf als einer der heißesten Newcomer in einem nach wie vor boomenden Genre erspielt. Aber auch für den vermeintlich heißesten Scheiß der Szene gilt die alte Regel, dass das zweite Album das schwerste ist.

Mit der ihnen glücklicherweise noch eigenen Unbekümmertheit fegen die Amerikaner allerdings umgehend jeden Hauch von Skepsis hinfort. Und das ist durchaus wörtlich zu nehmen, gehört der eröffnende Titeltrack doch zu den rasanteren Songs der Band. In genretypischer Relation, versteht sich. Freunde zähflüssiger Doom-Instrumentierung kommen spätestens mit "Silent one" auf ihre Kosten, welches zudem noch durch ein mörderisches Riff in den Strophen sowie mit einem feinen Solo zu überzeugen weiß.

Überhaupt befindet sich "The mouths of madness" hier in seiner mitreißendsten Phase. "Nomad" oszilliert zwischen psychedelischen Trips und Riffs, die Tony Iommi Anfang der Siebziger nicht besser hätte schreiben können, und bei "Mountain of steel" schaffen die im Vergleich zum Debüt nur noch selten eingesetzten Piano-Parts eine wunderbar unheimliche Atmosphäre. Auch wenn die Verneigung vor Black Sabbath hier bisweilen arg tief ausgefallen ist und "A national acrobat" von "Sabbath bloody Sabbath" offensichtlich mehr als nur einmal auf dem Plattenteller rotierte.

Orchid bewegen sich so durchaus in einem Spannungsfeld. Während überkritische Gesellen nicht ganz zu Unrecht die Nähe zu den Doom-Urvätern bekritteln dürften, profitiert das Quartett sicherlich auch vom nach wie vor ungehemmt toben Vintage-Rock-Hype. Doch Orchid lösen sich aus dieser scheinbaren Zwickmühle auf glänzende Art und Weise - ihr größter Vorteil ist neben der unbestrittenen Qualität nach wie vor ihre Unbekümmertheit. Während alte Hasen des Genres wie Spiritual Beggars inzwischen enttäuschen, können die Kalifornier die immensen Vorschusslorbeeren bestätigen und weiter auf der Erfolgswelle surfen. Wer denkt da noch an sinkende Verkaufszahlen?

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Mouths of madness
  • Silent one
  • Loving hand of God

Tracklist

  1. Mouths of madness
  2. Marching dogs of war
  3. Silent one
  4. Nomad
  5. Mountains of steel
  6. Leaving it all behind
  7. Loving hand of God
  8. Wizard of war
  9. See you on the other side

Gesamtspielzeit: 56:06 min.

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