Johnossi - Transitions
Universal
VÖ: 22.03.2013
Unsere Bewertung: 4/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Willkommen im Mittelmaß
Eigentlich hätte es so schön werden können. Und so groß! Also, ohne den Größenwahnsinn, der dann irgendwann wohl kam. Vor ein paar Jahren waren John Engelberg und Oskar "Ossi" Bonde noch zwei locker-lustige Typen aus Schweden, deren Freundschaft sich in ihrer Musik widerspiegelte und die man schon irgendwie gut fand. "Execution song", "Man must dance", "Summerbreeze", alles Songs, die das Debütalbum "Johnossi" erst zu einem schönen machten. Dann kam der Nachfolger "All they ever wanted", und mit ihm die ersten Zweifel. Und was sich schließlich beim letzten Album "Mavericks" abzeichnete, ist jetzt bittere Realität: Johnossi sind im Mittelmaß angekommen.
Zuzuschreiben haben sie sich das wohl selbst. Der Abwärtstrend hätte keiner sein müssen, denn dass sie ein Händchen für schöne Melodien und mindestens anregende Texte haben, bewiesen sie mit "Johnossi" zu Genüge. Seitdem hat sich einiges geändert. Aus den eben noch so spannenden Songs wurden nach und nach beliebigere Rock/Pop-Nummern fürs Stadion, die sicherlich ein breiteres Publikum ansprechen, aber so gut wie nix mehr fürs Herz bieten. Keine Gänsehaut, kein Tiefgang. Das vierte Album "Transitions" offenbart den bisherigen Tiefpunkt: Der Gefälligkeitspop auf "Alone now" macht sich ebenso gut fürs Radio wie die etwas arg künstlich aufgesetzte Verbrüderungsnummer "Everywhere (with you man)", die man John und Ossi - zweien, die man sich selbst mal in seinem Freundeskreis gewünscht hätte - einfach nicht abnehmen mag.
Die leicht rockiger geratene zweite Hälfte von "Transitions" versucht sich mit ein paar zusammengeschusterten Riffs mühsam über Wasser zu halten. Das eigentliche Highlight auf "Seventeen" ist statt der stark im Vodergrund stehenden Gitarre ganz eindeutig Ossis Schlagzeug, während es mit dem abwechslungsreichen "Bull/bear" immerhin ein kleines, aber feines Stück Zucker gibt. Wurde leider auch Zeit. Immer wieder ertappt man sich als Hörer dabei, wie man auf einen Song wartet, der wenigstens ansatzweise mit den Stücken von früher mithalten kann. Schon in den ersten Sekunden des Openers "Into the wild" wird aber klar, dass es die Band, die man früher zu schätzen wusste, offensichtlich nicht mehr gibt. Da kann selbst der wirklich starke Schluss mit "Great escape" nicht mehr viel retten, bei dem der herzzerreißende Gesang von den akustischen Klängen umscheichelt wird und man sich fragt, warum das neun Songs vorher nicht auch schon so geklappt hat. So wird das leider nichts mehr mit uns, Johnossi. Aber immerhin haben sie noch sich selbst.
Highlights
- Bull/bear
- Great escape
Tracklist
- Into the wild
- Gone forever
- E.M.
- Everywhere (With you man)
- For a little while
- Alone now
- Seventeen
- Bull/bear
- Tell the world
- Great escape
Gesamtspielzeit: 45:22 min.
Referenzen
Mando Diao; Sugarplum Fairy; Friska Viljor; The Strokes; The Coral; One Night Only; Razorlight; The Kooks; The View; Moneybrother; The Hollies; Hard-Fi; Kaiser Chiefs; Snow Patrol; Rooney; Molotov Jive; The Lost Patrol Band; U2; Jet; The Datsuns; The Von Bondies; Little Barri; Caesars; Kings Of Leon; Black Rebel Motorcycle Club; The Sounds; Shout Out Louds; Nikola Sarcevic; Håkan Hellström; Christopher Angström; Stompin' Souls; Alter Me; The Shys; The Besnard Lakes; Oasis
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