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Black Rebel Motorcycle Club - Specter at the feast

Black Rebel Motorcycle Club- Specter at the feast

Abstract Dragon / Cooperative / Universal
VÖ: 22.03.2013

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Blick zurück nach Zorn

Auch harte Männer haben ein Herz. In Gedenken an Michael Been, seinen 2010 auf dem Pukkelpop Festival verstorbenen Vater und Sänger der Band The Call, nahm Frontmann Robert Levon Been mit Black Rebel Motorcycle den The-Call-Song "Let the day begin" für das sechste Studioalbum neu auf. Man muss dazu wissen, dass Vater Been nicht auf der Bühne während eines Gigs seiner Band, sondern backstage an einem Herzinfarkt starb, da er als Sound Engineer des Black Rebel Motorcycle Club arbeitete. Die familiären Bande waren also eng verknüpft, und ein Gedenken in Form einer Coverversion lag da natürlich nah. Zumal es sich wie bei "Let the day begin" um ein Stück handelt, das bereits im Original von The Call wie die Faust aufs Auge zu Black Rebel Motorcycle Club passt.

Und damit auch problemlos in die Tracklist von "Specter at the feast", denn große Überraschungen sollte man hier nicht erwarten. Stillstand auf höchstem Niveau heißt es dann wohl, wenn einem nichts bahnbrechend Neues einfällt: Bis auf ein paar letzte Überreste in den ruhigeren Stücken "Lullaby", "Some kind of ghost" und "Sometimes the light" hat die Band die Folk- und Countryanleihen des wunderbaren "Howl" weitestgehend entsorgt. Die Konzentration richtet sich wieder auf die Zeiten davor und damit auf düstere, breitwandige Fuzzgitarren und Soundwände, die ganz langsam und unvermittelt den Rücken hochkriechen und dieses leicht beklemmende und zugleich befreiende Gefühl hervorzaubern. Der erst auf den zweiten Blick famose Opener "Fire walker" bekommt ein fast zweiminütiges Intro geschenkt, bevor er sich langsam und schwerfällig aufmacht in die dunkle Welt von "Specter at the feast". Erstmals steht damit kein dezidierter Hit am Anfang einer Platte der Band, sondern ein schwerer Brocken, dessen wahre Wucht sich erst nach einiger Zeit offenbart.

Einzig beim etwas laueren Mittelteil aus "Hate the taste", "Rival" und "Teenage disease" machen es sich Black Rebel Motorcycle Club ein wenig zu leicht, versuchen drei Hits am Stück rauszuhauen und messen sich damit an bereits bekannten Songs der Vorgänger. Die allerdings etwas besser gelungen sind. Nach der kleinen Durststrecke fängt sich "Specter at the feast" aber wieder und fährt mit dem grollenden "Sell it" und der fast neunminütigen Psychedelia-Ballade "Lose yourself" noch einmal zwei schwere Geschütze auf, die das Album endgültig in die richtige Spur zurückführen und würdig abschließen. "Specter at the feast" mag zwar nicht der größte Wurf von Black Rebel Motorcycle Club geworden sein - aber ein immer noch verdammt gutes Album mit viel Herz.

(Kai Wehmeier)

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Highlights

  • Fire walker
  • Sell it
  • Lose yourself

Tracklist

  1. Fire walker
  2. Let the day begin
  3. Returning
  4. Lullaby
  5. Hate the taste
  6. Rival
  7. Teenage disease
  8. Some kind of ghost
  9. Sometimes the light
  10. Funny games
  11. Sell it
  12. Lose yourself

Gesamtspielzeit: 58:49 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Thanksalot

Postings: 538

Registriert seit 28.06.2013

2021-12-22 12:50:03 Uhr
Ach ja, maximal 7/10.

Thanksalot

Postings: 538

Registriert seit 28.06.2013

2021-12-22 12:41:39 Uhr
Gibt schon einen Grund, weshalb ich keine Band häufiger live gesehen habe...

Ich auch, war jedes Mal super. Das liegt aber auch daran, dass z.B. die Strokes leider eher faul sind, sowohl was den musikalischen Output als auch das Touren durch Europa angeht.

Ansonsten ist der Tenor hier ja stets der gleiche (und richtige): die Stampfer unnötig, andere Anordnung der Songs wäre günstiger etc. Dabei schaffen es die ersten vier Songs, eine schöne, schwermütige Stimmung aufzubauen. Auch vor dem Hintergrund, dass das Album Roberts verstorbenem Vater gewidmet ist. "Fire Walker" finde ich als Opener super, das hätte kein anderer Song des Albums besser hinbekommen und mit "Let The Day Begin" folgt eine tolle Wertschätzung von The Call.
Durch den beliebigen Mittelteil wird man aus der aufgebauten Stimmung leider ziemlich schnell und hart herausgerissen. "Some Kind Of Ghost" und "Sometimes The Light" hätten mit einer besseren Platzierung das Ganze aufwerten können, so wirken sie doch sehr angeklatscht.
Aber es geht wieder aufwärts. "Funny Games" hat mir von Anfang an gefallen, "Sell It" tönt ganz gut, wenn auch eeetwas ziellos und "Lose Yourself" ist ein passender und sehr guter Abschluss. Aber die Kings Of Leon wären mir da nie in den Sinn gekommen, den hätten sie so niemals hinbekommen. Tse, tse, tse.

Würde das Album immer noch hinter der Howl einordnen. Das liegt aber eher weniger an der Qualität von Howl, sondern eben an der Frage des Geschmacks, wie James Bondage schon geschrieben hatte. Immerhin ist Specter At The Feast mit dem Albumtitel und der Aufmachung mit dem Schuber und dem Booklet voller schöner Zeichnungen zumindest in diesen beiden Kategorien für mich Spitzenreiter in der BRMC-Diskografie.

Takenot.tk

Postings: 2059

Registriert seit 13.06.2013

2021-12-22 10:12:58 Uhr
BRMC 9,5/10
Take Them On... 8/10
Howl 10/10
Baby 81 9/10
Beat The Devil's Tattoo 7,5/10
Specter At The Feast ?/10 (tatsächlcih bin ich da nie oft genug durchgekommen um mir überhaupt ein Urteil zu bilden, das erste von ihnen was mich gar nicht erreichte)
Wrong Creatures 6,5/10

Das Fazit von Fuzz unterschreibe ich aber auch:
"eine der besten und konsistentesten Top Bands der 00er, weit vor Strokes etc"
Gibt schon einen Grund, weshalb ich keine Band häufiger live gesehen habe...leider für mich halt auch eine Band, die mich mit ihren Releases nach den 00ern nicht mehr vom Hocker hauen konnte.

Kojiro

Postings: 2228

Registriert seit 26.12.2018

2021-12-22 08:18:54 Uhr
Rating von fuzz teile ich weitgehend, sehe Baby 81 aber eher bei ner 8/10.

Take Them... hat schon viele Kracher, z.B. mit "Shade Of Blue" einen meiner TOP 5 BRMC-Songs. Auch die B-Seite "High / Low" absoluter Kracher. Aber Debüt unerreicht. Danach Howl. BTDT ebenfalls extrem unterschätzt, v.a. ebenso die B-Seiten. "Aya" = Hayes Meisterwerk. "Half State" - HEILIG!

fuzzmyass

Postings: 13153

Registriert seit 21.08.2019

2021-12-22 01:00:35 Uhr
P.S.: ich liebe diese Band so krass
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