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The Melvins - Hostile ambient takeover

The Melvins- Hostile ambient takeover

Ipecac / EFA
VÖ: 03.05.2002

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 9/10

Feindliche Übernahme

Keine Chance mitzuzählen. Das wievielte Melvins-Album ist das jetzt nochmal? Die letzte Zählung ergab 18, die teilweise mehr als kruden Singles sind in ihrer Anzahl kaum zu fassen. Doch letztlich ist das auch völlig egal. Die Outputmenge der Melvins liegt auf jeden Fall weit über dem marktüblichen Durchschnitt. Und die Qualitätsschwankungen dessen, was sie einer unglaublich loyalen Fanbasis vor die Füße werfen, sind legendär.

Wie sieht es also mit "Hostile ambient takeover" aus? Die Antwort lautet "Ziemlich seltsam", und das ist im Melvins-Kontext natürlich keineswegs hilfreich. Versuchen wir es also anders: Überwiegend sind auf dem aktuellen Album Töne zu hören, die über fast die gesamte Albumlänge nicht nur die Bezeichnung Musik verdienen, sondern sogar weitgehend als Songs durchgehen. Zumindest, wenn man mit diesem Begriff nicht allzu dogmatisch umgeht. Für Melvins-Verhältnisse haben wir es also mit einem recht gradlinigen Werk zu tun. Das Attribut "mainstreamig" erscheint aber trotzdem deutlich überzogen.

Die zweite Hälfte von "Black stooges" ist vielleicht der einzige große Makel an diesem Album. Der eigentlich wunderbare Song endet nach knapp drei Minuten und mündet in einer mit zunehmender Länge immer uninspirierter werdenden Lärmorgie. Nichts gegen Krach, Feedbacks oder sich selbst überlassene Verzerrer. Allerdings keimt in diesem Fall der Verdacht auf, daß die Melvins hier selbst keinen Schimmer hatten, wo es hingehen soll. Das hat auf der kürzlich erschienenen Live-Aufnahmen "Millenium monsterwork" deutlich mehr Charme. Und so bricht das Gewitter kurz vor der Sechs-Minuten-Marke abrupt ab. Der verstörte Zuhörer wird aber sogleich von "Dr. Geek", einer kleinen, fiesen Country-Punk-Attacke, getröstet.

Was dann folgt ist eine Achterbahnfahrt durch die Gefilde des Dooms, meist Melvins-typisch schleppend und mit sehr eigenartigen Ideen durchsetzt. So endet "The fool, the meddling idiot" plötzlich in einer Achtziger-Keyboard-Passage, die überhaupt nicht hierher passen will, dann aber auf einer ganz anderen Ebene einen gewissen Sinn ergibt: Eigensinn. Der geht auch bei den eher straighten nachfolgenden Stücken nicht verloren. Der Wischzettel bringt es mit seltener Treffsicherheit auf den Punkt: "The Melvins are the opposite of pop". Wie wahr.

(Rüdiger Hofmann)

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Highlights

  • Dr. Geek
  • The fool, the meddling idiot
  • Foaming

Tracklist

  1. Intro
  2. Black stooges
  3. Dr. Geek
  4. Little Judas chongo
  5. The fool, the meddling idiot
  6. The brain center at whipples
  7. Foaming
  8. The anti-vermin seed

Gesamtspielzeit: 46:28 min.

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