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Beach Fossils - Clash the truth

Beach Fossils- Clash the truth

Captured Tracks / Cargo
VÖ: 22.02.2013

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Im zweiten Anlauf

"Life can be so vicious / And we can't even appreciate its purities" - das ist mal eine Ansage. Es sind die ersten Worte, die Dustin Payseur auf dem zweiten Album seiner Band Beach Fossils spricht, und gemessen daran, was er in den letzten Jahren erlebt hat und was genau mit der kleinen Kapelle aus Brooklyn seit ihrem Debütalbum passiert ist, könnte man es fast als eine Art Mantra verstehen. Als "Beach Fossils" 2010 erscheint, hat Payseur bereits in einigen anderen Bands seine ersten Erfahrungen machen dürfen. Er spielt alle Instrumente selbst ein und bringt die Scheibe selbst unter die Leute. Schnell werden er und seine Mitstreiter, die in der Zwischenzeit mehrmals gewechselt haben, in den Blogs als das nächste große Ding gehandelt. Doch der Erfolg und Ansturm bleiben aus, und ein paar Jahre und eine EP später wagt Payseur einen zweiten Versuch. Sein ehemaliger Bandkollege Zachary Cole Smith hat es mit DIIV schließlich auch geschafft.

Geändert hat sich auf "Clash the truth" zudem einiges. Tatsächlich scheint es derzeit so etwas wie einen festen Kreis von Mitgliedern innerhalb der Band zu geben, zu dem mit Jack Doyle Smith auch der ehemalige Bassist von Craft Spells sowie der mittlerweile 13. Schlagzeuger in gerade mal vier Jahren Bandgeschichte gehören. Des Weiteren handelt es sich um das erste Werk von Payseur, das er in einem richtigen Studio aufgenommen hat. Vielleicht führte diese Neuerfahrung auch dazu, dass die elementarste Veränderung im Sound selbst liegt: Hatte man auf "Beach Fossils" ein ums andere Mal das Gefühl, dass hier jemand von sich selbst gelangweilt sein könnte und die Songs möglichst schnodderig nur hinter sich bringen will, erklingt hier echte Leidenschaft. Der eröffnende Titelsong mit der oben genannten Textzeile bereitet den Hörer behutsam darauf vor, was ihn in der kommenden guten halben Stunde erwartet: melancholische Texte in sonnig-poppigem Gewand, flimmernder Gitarrensound, ein hektisches Schlagzeugspiel. Alles deutlich inspiriert durch die achtziger Jahre, aber auch von aktuellen Bands wie The Drums, Surfer Blood oder Real Estate. Und ja, auch von DIIV.

Die offensichtliche Spielfreude tut dem Album gut. Das polternde "Burn you down" oder auch die basslastige erste Single "Careless" schütteln die Hörer gehörig durch und lassen keine Langeweile aufkommen, während die neu abgemischte Version vom bereits bekannten "Shallow" zum Glück nichts von seiner schnell aufkeimenden Euphorie eingebüßt hat. Für Abwechslung und einen angenehmen Überraschungseffekt sorgt derweil Kazu Makino von Blonde Redhead, die mit ihrem zarten Gesangspart bei "In vertigo" für eine vollkommen neue Komponente sorgt. Vom durchdringenden Gitarrenriff kann man sich im folgenden Instrumental "Brighter" erholen, bis Beach Fossils zum Schluss alles auf eine Karte setzen. Zugegeben, nicht ganz ohne Bedacht: "Ascension" als Interlude vor dem letzten Stück kann sich zwar durchaus hören lassen, nimmt dem ansonsten so ekstatischen Album aber etwas den Wind aus den Segeln. Sei's drum - mit "Crashed out" verabschiedet sich "Clash the truth" auf angemessene Weise und auf der gleichen Note, wie es begonnen hat: "I look at you across the yard / Where I got bridge above the cars / We talk about as it is / And the city won't get who you are" - manchmal klappen die Dinge eben erst im zweiten Anlauf, dafür aber umso besser.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Generational synthetic
  • Careless
  • Burn you down
  • In vertigo
  • Crashed out

Tracklist

  1. Clash the truth
  2. Generational synthetic
  3. Sleep apnea
  4. Careless
  5. Modern holiday
  6. Taking off
  7. Shallow
  8. Burn you down
  9. Birthday
  10. In vertigo
  11. Brighter
  12. Caustic cross
  13. Ascension
  14. Crashed out

Gesamtspielzeit: 35:28 min.

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