Coheed And Cambria - The afterman: Descension

V2 / Cooperative / Universal
VÖ: 22.02.2013
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Doppelt hält besser
Bei zwei Veröffentlichungen innerhalb weniger Monate wird oft und gerne darüber diskutiert, ob es nicht auch ein Doppelalbum getan hätte - von den kommerziellen Aspekten dabei einmal ganz zu schweigen. Bei Coheed And Cambria mit ihren gemeinhin, nun ja, anspruchsvollen Konzepten liegen die Vorteile allerdings eindeutig auf der Hand: Der geneigte Hörer benötigt schlicht Zeit, die Knoten im Hirn wieder zu entwirren. Im Fall des "The afterman"-Konzepts war dies anscheinend besonders sinnvoll - denn deren erster Teil "Ascension" zeigte sich trotz einiger wirklich toller Momente über weite Strecken eher konzept- als songdienlich.
So weit, so prätentiös. Und dann lassen es die New Yorker mit "Key entity extraction V: Sentry the defiant" zunächst einmal richtig krachen, bevor "The hard sell" mit einem geradezu unverschämten Pop-Appeal so überzeugen kann wie lange kein Song der Herren um Songwriter Claudio Sanchez. Auch das folgende "Number city" lässt unbeschwert die Story Story sein und grüßt mit wild-funkiger Bläsersektion in den Pop der 1980er Jahre. Man muss weit zurückreisen in der Diskographie, genau genommen bis zu den großartigen Frühwerken "Second stage turbine blade" und "In keeping secrets of silent Earth: 3", um derart bedingungslos gute Songs zu finden.
Dass bei einem solchen Feuerwerk die Hook-Gäule des etwas arg poppigen "Away we go" nur mühevoll am Durchgehen gehindert werden können - geschenkt. Denn die mächtige Powerballade "Dark side of me" und das abschließende "2's my favorite 1", bei dem Sanchez' offensichtliche Vorbilder Rush mehr als deutlich werden, zeigen erneut, dass diesmal der Spagat zwischen der einigermaßen düsteren Geschichte - der Protagonist Sirius Amory kehrt nach der Erforschung des "Keywork", quasi die alles verbindende Energiequelle, in seine nicht wiederzuerkennende Welt zurück - und mitreißenden Hooks gelungen ist.
Und plötzlich ergibt in der Rückschau auch der Vorgänger "The afterman: Ascension" einen Sinn: Sanchez ist durchaus zuzutrauen, dass die vermeintliche Unentschlossenheit im Songwriting eben den Forscherdrang, die Reise ins Ungewisse des Protagonisten widerspiegelt. Dennoch: Auch bei einer kopfgesteuerten Band wie Coheed And Cambria darf man verlangen, sich einfach nur der Musik hingeben zu können. Bei "The afterman: Descension" gelingt dies so gut wie lange nicht. Hier bin ich Song, hier darf ich's sein.
Highlights
- Key entity extraction V: Sentry the defiant
- The hard sell
- Number city
Tracklist
- Pretelethal
- Key entity extraction V: Sentry the defiant
- The hard sell
- Number city
- Gravity's union
- Away we go
- Iron fist
- Dark side of me
- 2's my favorite 1
Gesamtspielzeit: 43:24 min.
Referenzen
Shabutie; Circa Survive; Gatsby's American Dream; Rush; Yes; Dream Theater; Porcupine Tree; Led Zeppelin; The Copperpot Journals; Christiansen; Refused; The Fall Of Troy; Sparta; The Mars Volta; The Blood Brothers; Saosin; AFI; Alexisonfire; My Chemical Romance; Aiden; Cave In; At The Drive-In; Jane's Addiction; Thursday; Standstill; Oceansize; Dredg; The Clarity Process; Glassjaw; From Autumn To Ashes; North Of America; Ayreon; Marillion; Jimmy Eat World; The Prize Fighter Inferno; Fire Deuce; Davenport Cabinet; King Crimson; Santana; Foreigner; Kiss; Survivor; Iron Maiden
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