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Leslie Clio - Gladys

Leslie Clio- Gladys

Vertigo / Universal
VÖ: 08.02.2013

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Die Davortänzerin

Keinen anderen musikalischen Act hat der Rezensent im vergangenen Jahr häufiger gesehen als Leslie Clio - ohne es wirklich darauf angelegt zu haben. Erst als charmant nervöse Abenderöffnerin von Joss Stone, dann recht unbeteiligt nüchtern als Support von Michael Kiwanuka. Falls noch jemand zusätzlich zu Auftritten von Bosse, Keane und Marlon Roudette gegangen ist - da war sie auch im Vorprogramm. Die Wahl-Berlinerin schien etliche Monate vor Erscheinen ihres Debütalbums "Gladys" omnipräsent und hatte zeitgleich Gelegenheit, einen Teil der Künstlerkollegen aus dem Hause Universal kennenzulernen.

Clio kannte der Hörer bis dato in erster Linie von einem Song. Das unverschämt nach vorne stampfende und galant rempelnde "Told you so" zeigt die gebürtige Hamburgerin, wie sie den Fremdgeher-Ex selbstbewusst nur noch müde belächelt, weil er ihr hintertrauert: "Now you're fucking her / Lie around in her bed / But I'm the sweetest gone mama / You ever gonna get." Das erste veröffentlichte Ergebnis aus Clios Studioarbeit mit Produzent und Tomte-Bassist Nikolai Potthoff graste vielleicht keine neuen Sound- oder Themenwelten ab, blieb aber höchst hartnäckig im Ohr stecken.

Clio scheint dem ganzen Bohei mit schlagfertiger Unbekümmertheit entgegenzutreten, was sich dann auch in Songs wie "I couldn't care less" ausdrückt und einer Vorliebe für augenzwinkendernden und zielstrebigen 60s-Pop Marke The Shangri-Las, The Shirelles oder auch Miss Li. In erster Linie aber toben sich die Beziehungsgeschichten auf "Gladys" in Retro-Soul-Pop aus, klingen mal mehr nach Amy Winehouse in "Sister sun brother moon" oder, trotz des Bemühens in "Gotta stop loving you" Trip-Hop-Gepflogenheiten einzuflechten, nach Duffy und Dusty Springfield.

"Gladys" ist ein kurzweiliges Debüt, federleicht, aber wenig überraschend. Das humpelnde "Dr Feelgood" und die Bausteinballade "Let go" rauschen einfach so vorbei. Und auch wenn in "Twist the knife" der Bass mehr groovt, ändert sich an den Stilmitteln selten etwas: Die Cajón planiert den Weg zu simplen und markigen Rhythmiken, das Keyboard switcht zwischen Orgel- und Cembalogewand, während Clios Stimme stets mit leichtem Hall umschmeichelt wird. All das ist aber zu schade für Ehrenrunden im Supportsumpf.

(Stephan Müller)

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Highlights

  • Told you so
  • Sister sun brother moon
  • Melt back

Tracklist

  1. Told you so
  2. I couldn't care less
  3. Gotta stop loving you
  4. Island
  5. Sister sun brother moon
  6. Twist the knife
  7. Dr Feelgood
  8. Let go
  9. God no more
  10. Melt back
  11. Holding on to say goodbye

Gesamtspielzeit: 38:16 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Bodennebel
2013-01-31 17:13:33 Uhr
Find "Gladys" ziemlich Klasse. Anfangs eher mau, aber das Ding ist nach ein paar mal hören sehr gewachsen.
Jeremy Pascal
2013-01-23 00:33:43 Uhr
Mmh, "Told You So" fand ich ziemlich lahm, igendwie auch zu sehr Ellie Goulding, aber die neue Single I Couldn't Care Less" ist ja ganz, ganz bezaubernd. Die anderen Songs scheinen auch durchaus nett zu sein.
Hätte echt gedacht, die kommt aus England, in Wirklichkeit ist das ne Hamburgerin...
Ich glaube, die gehört zu den Guten..
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