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John Frusciante - Shadows collide with people

John Frusciante- Shadows collide with people

WEA / Warner
VÖ: 23.02.2004

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Sgt. Pepper

Der gefeierte Gitarrist. Der gerettete Junkie. Das zerrissene Genie. Der unterschätzte Allrounder. Und der Schattenmann. Manche und wir sagen ja, John Frusciante wäre alleinverantwortlich für die zweite Luft der Chili Peppers. Fürs Mätzchenmachen und Rampenlichtrumstehen sind aber trotzdem die anderen zuständig. Vom Supermodel-Geschlechtsverkehr ganz zu schweigen. Frusciante ist der stille Pepper. Und ganz sicher der hoffnungslos überqualifizierte. Ein Glück also, daß für Gitarristen wie ihn das Soloalbum erfunden wurde. Und ein Fest, wie sich der Gute dabei wieder ausgetobt hat.

Es ist ja kein Geheimnis, daß John Frusciante wahrscheinlich längst tot wäre, wenn er nicht seine Musik hätte. Schließlich muß man kein Psychologiestudent sein, um aus seinen beiden Mittneunziger-Soloalben herauszuhören, daß seine einzige Leidenschaft damals dem Heroin galt. Aber irgendwie hat er es eben doch geschafft, da wieder rauszukommen. Irgendwie und mit der Musik. Jetzt, Jahre später, ist John Frusciante clean und glücklich. Langsam aber sicher verschafft er sich einen Überblick darüber, was er eigentlich so alles kann. Und wahrscheinlich ist er derjenige, der sich am meisten darüber wundert, wie viel das ist.

"Shadows collide with people" ist einerseits das eingängigste der vier regulären John-Frusciante-Soloalben. Andererseits ist es aber auch eine Platte voller Experimente. Ein locker geschütteltes Nümmerchen wie "Second walk" steht da neben merkwürdigen Versuchsaufbauten wie "-00ghost27" (toller Titel auch). Wunderbar verspielte Popsongs werden immer wieder von eigenwürdigen Geräuschen eingeleitet. Und die mehrstimmigen Harmony-Gesänge, welche die letzte Peppers-Platte so beflügelt hatten, warten auch hier immer wieder hinter benebelten Krautrock-Synthesizern. Das Wichtigste aber ist: Jeder Ton auf dieser Platte sagt: "Es geht mir gut." Oder zumindest so was Ähnliches.

Nicht vergessen werden soll natürlich auch, was für tolle Namen auf der Gästeliste des Albums stehen. Frusciante-Kumpel Josh Klinghoffer ist zwar eine kleine Nummer, hatte aber trotzdem großen Anteil am freilich herausragenden Songwriting. Peppers-Drummer Chad Smith hat alles getrommelt, was es auf "Shadows collide with people" zu trommeln gab. Der gemeinsame Band-Kollege Flea spielt im abschließenden "The slaughter" mit. Und Mars-Volta-Mann Omar Rodriguez hat fürs hübsch mindblowende "23 go in to the end" ein bißchen Tastenarbeit verrichtet. Daß die Platte aller farbenfrohen Detailverliebtheit, all den hinreißenden Popsongs und Freak-Out-Instrumentals zum Trotz besser ein bißchen kürzer gewesen wäre, ist nun mal so bei John Frusciante. Alles muß raus. Und soweit geht das ja auch in Ordnung.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

  • Carvel
  • Second walk
  • This cold
  • Water

Tracklist

  1. Carvel
  2. Omission
  3. Regret
  4. Ricky
  5. Second walk
  6. Every person
  7. -00ghost27
  8. Wednesday's song
  9. This cold
  10. Failure33 object
  11. Song to sing when I'm lonely
  12. Time goes back
  13. In relief
  14. Water
  15. Cut-out
  16. Chances
  17. 23 go in to the end
  18. The slaughter

Gesamtspielzeit: 64:50 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

Unangemeldeter

Postings: 1260

Registriert seit 15.06.2014

2024-03-28 06:09:55 Uhr
Das Album hab ich auch vor kurzem wieder ausgiebig gehört, mit Abstand seine Beste. Eigentlich nur Kracher drauf, nur die zwei Synthie-Experimente bräuchte es nicht.

Affengitarre

User und News-Scout

Postings: 10796

Registriert seit 23.07.2014

2024-03-28 00:10:52 Uhr
Oh ja, Gesangsmelodien hat der Typ drauf.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31725

Registriert seit 07.06.2013

2024-03-27 22:04:48 Uhr
Die Gesangsmelodien in "Carvel", "Ricky" und allen vorran "Time goes back" sind sooo gut.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 31725

Registriert seit 07.06.2013

2024-03-06 22:53:01 Uhr
"Time goes back" immer wieder so gigantisch.

Menikmati

Postings: 467

Registriert seit 25.10.2013

2022-04-24 12:43:09 Uhr
Für mich auch locker seine Beste. Super Stimmung, grandiose Einzelsongs. Einer, der nicht so häufig genannt wird: Wednesday Song mit diesem Refrain, der alles zum explodieren bringt. 9/10
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