Lena - Stardust

USFO / Universal
VÖ: 12.10.2012
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Frühstück im Bett

Man kann Lena Meyer-Landrut ja wirklich viel vorwerfen. Arroganz zum Beispiel, wenn man einmal an die arte-Dokufilmreihe "Durch die Nacht mit..." zurückdenkt, wo sie das raubeinige Rap-Bärchen Casper böse auflaufen ließ. Überhaupt wurde Ihre niedlich-naive Art recht schnell zur Stutenbissigkeit, der Erfolg schien ihr zu Kopf gestiegen zu sein. Jetzt versucht sie einen Neuanfang - ohne Showmaster und Karrierepate Stefan Raab als Steigbügelhalter, dafür mit selbstgeschriebenen Songs. Lena ist durch halb Europa gedüst, arbeitete mit Miss Li und dem einen Live-Typen von Snow Patrol zusammen und veröffentlicht mit "Stardust" nun das dritte Album in drei Jahren. Das nennt man Produktivität.

Oder man interpretiert diese Produktivität vor allem als Zeichen der Angst. Angst davor, in Vergessenheit zu geraten, wie so viele andere Casting-Sternchen der letzten Jahre. Der Sieg beim Eurovision Song Contest ist zwar ein Pfund, mit dem man wuchern kann, doch alleine darauf möchte sich "Unser Star für Oslo" eben nicht verlassen. Lena scheint eine dickköpfige und eigensinnige Künstlerin zu sein, die aber in den letzten Jahren paradoxerweise fast alles sang, was man ihr so angeboten hat. So geschehen auf dem letztjährigen Album "Good news", von dem sich Lena mit "Stardust" nun distanziert. Soul, Funk und Co. hat die junge Niedersächsin gestrichen, ihr Pop möchte irgendwie "indie" sein, visiert aber dennoch die Chartsspitze an.

Wie man das macht, schaut sich die Meyer-Landrut - na logo - bei ihrem All-Time-Vorbild Kate Nash ab oder aber auch bei den eher unsäglichen Florence & The Machine. So oder so: "Stardust" klingt wie internationaler Pop, der nicht gänzlich ohne Anspruch ist, aber dennoch locker und fluffig nach Frühstück im Bett klingt. Der Titelsong ist mit seinen stoischen Drums und dem ganzen Geklimper zum Beispiel richtig gelungen. Auch das anzüglich beginnende "Neon (Lonely people)" hat sehr großes Hitpotenzial, der Refrain bleibt im Ohr, lädt zum Mitschunkeln und Vor-sich-her-Pfeifen ein. Dass die Lyrics ein bisschen simpel sind, sei an dieser Stelle verziehen - diesbezüglich hatte man ohnehin nicht viel erwartet.

Vielleicht hat Lena mit "Stardust" also genau die richtige Platte gemacht: Das Gros der zwölf Stücke steht ihr überraschend gut, man meint auch herauszuhören, dass sie sich mit diesen Liedern wohler fühlt, als mit der Stangenware von "Good news". "To the moon" hätte auch auf "Made of bricks" stattfinden können, dem fantastischen Nash-Debüt. Und auch sonst gibt es nur wenig Haarsträubendes: "Mr. Arrow Key" ist wirklich nichtssagender Sechziger-Quatsch mit Polkadots-Soße, und auch "Asap" nervt in seiner Exaltiertheit ziemlich. Ansonsten ist alles knorke, nett und fein und vor allem so schön unkompliziert. Man kann von Lena nämlich auch einmal etwas Positives behaupten: Mit "Stardust" hat sie die beste Platte ihrer noch jungen Karriere gemacht. Auch wenn das alles andere als schwer war.

(Kevin Holtmann)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Stardust
  • Neon (Lonely people)

Tracklist

  1. Stardust
  2. Mr. Arrow Key
  3. Pink elephant
  4. Neon (Lonely people)
  5. Better news
  6. Day to stay
  7. To the moon
  8. Bliss bliss
  9. Asap
  10. I'm black
  11. Goosebumps
  12. Don't panic
Gesamtspielzeit: 39:51 min

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Boobatyps

2018-03-18 10:39:08

Ja das glaube ich wirklich.. traurig!

Boobatyps

2018-03-18 01:06:24

Ja bin single aber wenigstens bin ich ehrlich.. jeder junge mag es!!! Aber die meisten geben es nicht zu.. traurig!

Boobatyps

2018-03-18 01:06:24

Ja bin single aber wenigstens bin ich ehrlich.. jeder junge mag es!!! Aber die meisten geben es nicht zu.. traurig!

Boobatyps

2018-03-17 16:33:39

Ist kein fetisch sondern ganz normal.. jeder junge mag es an unterwäsche zu schnüffeln von schönen mädels.. jeder 😀 ist der klassiker bei jungs

Boobadooby

2018-03-16 15:44:06

Jetzt beachtet doch endlich meinen Fetisch!

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