Zebrahead - Get nice!

Granted / Soulfood
VÖ: 05.08.2011
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Wieder richtig Sommer

Die Situation kommt im Laufe einer Zuhörerkarriere nicht selten vor: Auf einmal hält man ein Album einer Band in den Händen und fragt sich, was man denn nun damit machen soll. Anhören, klar. Aber wozu eigentlich? Liegen die erfolgreichen Zeiten der Herrschaften nicht schon gut zehn Jahre zurück? War nicht fast alles, was nach der ersten Erfolgswelle kam, maximal durchschnittlich? Ist nicht schon längst alles gesagt worden? Was soll da jetzt also überhaupt noch kommen? Kurzum: Braucht die Welt eine neue Zebrahead-Scheibe?

Ohne den Jungs wehtun zu wollen: Natürlich ist die Menschheit nicht auf einen taufrischen Silberling angewiesen. Allerdings muss man ihnen zugute halten, dass sie es mit Album Nummer neun schaffen, die anfänglich vorhandenen grundsätzlichen Zweifel größtenteils zu vertreiben und für ein wenig Sommerstimmung im tristen Einheitsgrau zu sorgen. So kann der peitschende Regen ruhig gegen die Autoscheiben prasseln, während im Wageninnern mit "Blackout" ein wenig Kalifornien Einzug halt. Viel braucht es dafür nicht: knackiger Punkrock, flottes Tempo, ein mitreißender Refrain und fertig. Schnell wird klar, dass die Orange County-Jungs auch mit Ende 30 nichts an Esprit und Energie der frühen Tage verloren haben. Ein Songtitel wie "Nothing to lose" spricht Bände.

Ali Tabatabaee und Matty Lewis wechseln sich wie üblich am Mikrofon ab und ermöglichen den Songs so ein breites Spektrum zwischen Rap-Passagen, Schreieinlagen und glasklarem Gesang. Das ist zwar sattsam bekannt, sorgt aber trotzdem nach wie vor für Kurzweil, wie die furiose erste Single "Ricky Bobby", der ohrwurmige Titeltrack oder das offbeatlastige "Nudist priest" beweisen. Hier und da wäre sicherlich weniger mehr gewesen, da nicht alle 14 Tracks durchgehend das gleiche Niveau besitzen. Aber das tut dem überraschend guten Gesamteindruck keinen Abbruch. Der Sommer kann kommen.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Blackout
  • Get nice!
  • Nudist priest

Tracklist

  1. Blackout
  2. Nothing to lose
  3. She don't wanna rock
  4. Ricky Bobby
  5. Get nice!
  6. The joke's on you
  7. Nudist priest
  8. Galileo was wrong
  9. Truck stops and tail lights
  10. I'm definitely not gonna miss you
  11. Too bored to bleed
  12. Kiss your ass goodbye
  13. This is gonna hurt you way more than it's gonna hurt me
  14. Demon days
Gesamtspielzeit: 49:14 min

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