Simple Plan - Get your heart on!

Atlantic / Warner
VÖ: 24.06.2011
Unsere Bewertung: 4/10
4/10
Eure Ø-Bewertung: 4/10
4/10

Kleiner Satellit

Formulieren wir es positiv: Überraschungen machen im Hause Simple Plan einen vergleichsweise kleinen Anteil des bisherigen Schaffens aus. Das Unvorhersehbare gehört nicht unbedingt zu den großen Stärken. Umso verwunderlicher mutet es an, dass "Get your heart on!" gleich nach gut vier Minuten mit dem ersten Ausrufezeichen aufwarten kann. Ist er es wirklich? Ja, er ist es. Rivers Cuomo schmettert die zweite Strophe von "Can't keep my hands off you", einer typischen High-School-Abschlussball-Pop-Punk-Nummer. Ob der Gastauftritt jetzt für oder gegen den Weezer-Frontmann spricht, bleibt jedem angesichts der letzten Weezer-Silberlinge selbst überlassen.

Soviel zum Thema Aha-Erlebnis. Denn das war es damit auch schon wieder. Zwar hat Cuomo in Person von Pop-Blondine Natasha Bedingfield (sic!), Emo-Scheitel Alexander Gaskarth (All Time Low) und dem somalisch-kanadischem Rapper K'naan mehr oder weniger prominente Mitstreiter. Hiermit war jedoch zu rechnen. Ein locker-flockiges Liebesduett ("Jet lag") mit Zeilen a la "You say good morning / When it's midnight / Going out of my head / Alone in this bed / I wake up to your sunset / And it's drivin' me mad / I miss you so bad / And my heart heart heart is so jetlagged" lässt sich doch am besten mit weiblicher Unterstützung trällern. Pop in Reinkultur. Prinzipiell gilt das auch für das leicht elektronisch und rockig angehauchte "Freaking me out", das von dem Jungspund Gaskarth mit einer Prise Emo gewürzt wird. Was benötigt man heutzutage noch, um in den Charts und Radios über den Sommer zu kommen? Richtig, einen Schunkel- und Kopfnicker-Track für das richtige Urlaubs-Feeling: "Summer paradise". Und hier kommt "Wavin' flag"-K'naan ins Spiel.

Was bleibt, sind vor Schmalz triefende "Heul-doch"-Nummern wie "Astronaut", "Anywhere else but here" oder "Gone too soon", in denen Fragen wie "Can anybody tell me why I'm lonely like a satellite?" geklärt werden, man inbrünstig "We want freedom!" gen Himmel brüllt oder Astronomie bemüht, um Abschied zu nehmen. Da kann "Last one standing" noch so bemüht rocken. Mehr als ein durchschnittliches Okay mit zahlreichen Ohrwürmern auf der Haben- und aalglattem Reissbrettpop auf der Sollseite kann "Get you heart on!" nicht ergattern. Wiederum positiv formuliert.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Can't keep my hands off you
  • Summer paradise

Tracklist

  1. You suck at love
  2. Can't keep my hands off you
  3. Jet lag
  4. Astronaut
  5. Loser of the year
  6. Anywhere else but here
  7. Freaking me out
  8. Summer paradise
  9. Gone too soon
  10. Last one standing
  11. This song saved my life
Gesamtspielzeit: 37:40 min

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