
Black Country Communion - 2
Mascot / Rough TradeVÖ: 10.06.2011
Gruppendynamik
Supergroups sind Ansammlungen satter Altstars, die zwecks Geldvermehrung auf Stadiontour gehen und als Deckmäntelchen ein Album halbgarer Songs auf den Markt werfen, wobei doch jeder eigentlich nur die Klassiker der jeweiligen Hauptbands hören möchte. Soweit das Klischee. Und wenn eine solche sogenannte Supergroup gerade einmal neun Monate nach dem Erstling direkt eine neue Platte am Start hat und diese dann höchst kreativ "2" betitelt, kommt auch noch die böse Vorstellung der Resterampe hinzu.
Denkste. Nicht genug damit, dass Black Country Communion bereits auf "Black country" zu überzeugen wussten - auf "2" finden sich tatsächlich ausschließlich neue Songs. Die in Form des eröffnenden Dampfhammers "The outsider" und der Aerosmith-Hommage "Man in the middle" umgehend alle eingangs erwähnten Klischees in Grund und Boden rocken. Drummer Jason Bonham trümmert so einen Punch, dass sein alter Herr John von oben wohlwollend lächeln wird, selbst Keyboarder Derek Sherinian, nicht eben für Unprätentöses bekannt, entdeckt Songdienlichkeit und Schweineorgel, und über "The voice of rock" Glenn Hughes muss man ohnehin keine Worte mehr verlieren.
Wenn dann auch der audiophile Hörer durch den wunderbar warmen, Vinyl förmlich atmenden Sound von Produzent Kevin Shirley direkt zurück in die Siebziger gebeamt wird, sind auch die letzten Zweifel ausgeräumt, zumal sich "The battle for Hadrian's wall" liebevoll vor Led Zeppelins "The battle of evermore" verbeugt. Und dass "An ordinary son" einen Tick zu lang geraten ist und sich gegen Ende ein paar Konditionsschwächen bei den Soli einschleichen, verkommt angesichts so großartiger Rocker wie "I can see your spirit" zur Marginalie.
Unbekümmert wie Zwanzigjährige, aber dabei konsequent wie die alten Hasen, die sie nun einmal sind, zeigen Black Country Communion gleich zweifach, wo der berühmte Hammer hängt: Hardrock-Supergroups wie Them Crooked Vultures und Chickenfoot dürfen sich fortan an diesem Maßstab orientieren. Und Grünschnäbeln wie Black Stone Cherry werden angesichts dieser Performance und schwacher eigener Platten gehörig die Ohren klingeln. Innovation steht hier weder zur Debatte, noch ist sie gewollt. Vielmehr wird mit jeder Minute überschäumende Spielfreude deutlich, die pure Lust am Rocken. Eine super Gruppe.
Highlights & Tracklist
Highlights
- The outsider
- The battle for Hadrian's wall
Tracklist
- The outsider
- Man in the middle
- The battle for Hadrian's wall
- Save me
- Smokestack woman
- Faithless
- An ordinary son
- I can see your spirit
- Little secret
- Crossfire
- Cold
Referenzen
Spotify
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