Funeral For A Friend - Welcome home Armageddon
Roadrunner / WarnerVÖ: 11.03.2011
Die Kurzsichtigen
Nach einer apokalyptischen Entscheidungsschlacht sieht das nicht gerade aus, was die vier Burschen im Video zu "Sixteen" da so treiben. Ein gepflegter Schwertkampf mit im Wald herumliegenden Stöcken trifft es da schon eher. Natürlich nur zum Spaß, versteht sich. Dabei kann im jugendlichen Übermut schon einmal eine Brille zu Bruch gehen. Auch so manchem Konzertbesucher in den vorderen Reihen bei Funeral For A Friend dürfte das bekannt sein - das mit der Brille, nicht der Schwertkampf. Auch auf "Welcome home Armageddon" bewahren die fünf Waliser den Durchblick und liefern ein Album ab, das sich sehen oder vielmehr hören lassen kann.
Und zwar quer durch die Bank. Aber das war bei Funeral For A Friend ja nie anders. Als einer der besseren Genre-Vertreter stachen sie vier Studioalben lang aus dem Einheitsbrei heraus, und Nummer fünf bildet da keine Ausnahme. Fast schon unverschämt knüppelt sich "Old hymns" ins Ohr und sicher in so manches Teenie-Herz. Dabei ist der Name Programm, denn ein bisschen Back-to-the-roots-Feeling ist bei den zwölf Songs allgegenwärtig. "Front row seats to the end of the world" bildet da keine Ausnahme: Neben harmonischen und treibenden Passagen bekommt der Zuhörer noch einen Schuss ansonsten fast vollständig abhanden gekommenen Screamo geboten. "Spinning over the island" und "Broken foundation" hauen in die gleiche Kerbe und strapazieren die Stimmbänder.
"Sixteen" hingegen ist knackig nach vorne rockender Powerpop mit Radiotauglichkeit. Ein Song, der zu cool ist, als dass ihn alte Fans als zu massentauglich ablehnen dürften. Und gleichzeitig knapp drei nicht allzu harte Minuten, die auch die Donots-Studentinnen auf die Tanzfläche locken dürften. Schmissig nennt man so etwas wohl. Auch aus ihrer Liebe zum Metal machen Matthew Davies-Kreye und Konsorten dieses Mal keinen Hehl, hier in Form eines amtlichen Gitarrensolos bei "Aftertaste", da mittels einer wuchtigen Old-School-Eröffnung in "Spinning over the island". Bei "Owls (are watching)" und "Medicated" wird der Fuß vom Gas genommen und der Fokus auf Ruhe und Emotion gelegt. Ja, auch das kennt man. Der einzige Vorwurf an das Quintett lautet also: Ein Blick über das Bisherige hinaus hätte nicht schaden können. So lässt sich das Gefühl kaum leugnen, dass die Band stellenweise arg auf Nummer sicher geht. Und ihr etwas mehr Weitsicht gut getan hätte.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Old hymns
- Front row seats to the end of the world
- Sixteen
Tracklist
- This side of brightness
- Old hymns
- Front row seats to the end of the world
- Sixteen
- Aftertaste
- Spinning over the island
- Man alive
- Owls (are watching)
- Damned if you do, dead if you don't
- Medicated
- Broken foundation
- Welcome home Armageddon
Im Forum kommentieren
eric
2011-03-24 12:20:46
Sehr kurzweilige Platte. Also damit hätte ich ja nie im Leben mehr gerechnet. Genau Richtig für die Jahreszeit!
Geoff Peterson
2011-03-22 18:08:51
"Auch auf "Welcome home Armageddon" bewahren die fünf Waliser den Durchblick und liefern ein Album ab, das sich sehen oder vielmehr hören lassen kann.
Und zwar quer durch die Bank. Aber das war bei Funeral For A Friend ja nie anders. Als einer der besseren Genre-Vertreter stachen sie vier Studioalben lang aus dem Einheitsbrei heraus, und Nummer fünf bildet da keine Ausnahme."
Ich hab sehr gelacht.
ease
2011-03-22 10:58:32
überaus gelungen. hätte ich auch nicht erwartet :)
As Daylight Dies
2011-03-18 01:36:41
Wow, hatte die Band nach den beiden letzten Alben, die zwar durchaus hörbar, aber im Vergleich zu den alten Sachen dann doch eher enttäuschend waren, fast schon abgeschrieben. Mit dem neuen Album geht es wieder deutlich back to the roots. Finde ich klasse.
@vomsk
2011-03-11 18:49:12
du bist stumpf aneinandergeklebt !
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