Pain Of Salvation - Road salt one
InsideOut / EMIVÖ: 14.05.2010
Aus dem Konzept
Begrifflichkeiten wie "eingängig" oder "zugänglich" sind in den letzten Jahren eher weniger mit dem Schaffen von Pain Of Salvation assoziiert worden. Zu prätentiös beispielsweise war für viele das Konstrukt "BE", zu polarisierend geriet "Scarsick". Wer jedoch im vergangenen Jahr mit entsprechenden Erwartungen an die EP "Linoleum" heranging, traute seinen Ohren nicht, geriet der Titelsong doch zu einem wahrhaft fetten Rocker. Schweißtreibende Performance im zugehörigen Video inklusive.
Nun sind die Herren um Daniel Gildenlöw natürlich nicht über Nacht zu AC/DC-Kopisten mutiert, sodass "Linoleum" die rotzrockende Ausnahme auf "Road salt one" bleibt. Doch die warmen, analogen Sounds passen natürlich in den Kontext der Platte, die den Hörer mit Schwung in die Siebziger zu beamen scheint. Ob nun der hippieske Opener "No way" oder die warme Slide Guitar von "Tell me you don't know" - die Progression besteht im konsequenten Rückblick auf die Frühphase des Genres.
Leicht verdaulich ist das nicht immer, wie das schrille "Sleeping under the stars" - mit langsam aus dem Ruder laufenden Dreivierteltakt - oder das düstere "Darkness of mine" zeigen. Allerdings wird die Gefahr der übermäßigen Kopfsteuerung durch die ergreifend-bombastische Ballade "Sisters" eindrucksvoll gebannt. Die größte Klasse zeigt "Road salt one" allerdings in der zweiten Hälfte, wo "Curiosity" dank eines überragenden Refrains zum gemeinschaftlichen Ausflippen einlädt. Und wüsste man nicht ohnehin um Gildenlöws überragende Fähigkeiten als Sänger, das dramatische "Where it hurts" oder der Titelsong wären noch ergreifender als sie ohnehin schon sind.
Wenig überraschend hingegen ist, dass natürlich auch "Road salt one" nur einen Teil eines Gesamtkonzepts bildet, welches Ende des Jahres mit dem Nachfolgealbum abgeschlossen werden soll. Ganz ohne galaktischen Plan geht es halt doch nicht. Doch im Unterschied zu den letzten Alben funktionieren die Songs auch eigenständig ganz hervorragend. Selbstverständlich zeigen Pain Of Salvation immer noch jede Menge Ecken und Kanten. Waren diese jedoch zuvor Bollwerke, in die schwer einzudringen war, sorgen die kleinen Widerhaken im Detail dafür, dass sich diese Songs umso nachhaltiger eingraben.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Sisters
- Linoleum
- Curiosity
- Road salt
Tracklist
- No way
- She likes to hide
- Sisters
- Of dust
- Tell me you don't know
- Sleeping under the stars
- Darkness of mine
- Linoleum
- Curiosity
- Where it hurts
- Road salt
- Innocence
Referenzen
Spotify
Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv
Threads im Forum
- Pain Of Salvation - Panther (52 Beiträge / Letzter am 05.09.2020 - 15:56 Uhr)
- Pain Of Salvation - In the passing light of day (9 Beiträge / Letzter am 15.02.2017 - 18:16 Uhr)
- Pain Of Salvation - Remedy Lane (22 Beiträge / Letzter am 13.10.2012 - 13:07 Uhr)
- Pain Of Salvation - Road Salt (20 Beiträge / Letzter am 09.03.2012 - 10:57 Uhr)
- Pain Of Salvation - Linoleum (EP) (1 Beiträge / Letzter am 16.11.2009 - 17:46 Uhr)
- Pain Of Salvation - Scarsick (80 Beiträge / Letzter am 08.12.2008 - 19:34 Uhr)
- Pain Of Salvation - BE (35 Beiträge / Letzter am 28.03.2006 - 18:59 Uhr)