Donots - The long way home
Solitary Man / IndigoVÖ: 26.03.2010
Nach Hause geh'n wir nicht
"The long way home". "Changes". "Forever ends today". "Let it go". "The years gone by". Geht es nicht vielleicht noch ein wenig herkömmlicher und dagewesener? Betrachtet man nämlich Album- und Songtitel an sich, könnte man glatt auf den Gedanken kommen, dass eine Band wie AC/DC nach zehn Jahren ihr Comeback feiert und sich fortan dem Kuschelrock widmet. Doch erfreulicherweise trifft das weder auf die Metal-Urgesteine, noch - und das ist nach dem ersten Durchlauf von "The long way home" klar - die alten Bekannten aus Ibbenbüren zu. Keine zehn, sondern fast auf den Tag genau zwei Jahre nach "Coma chameleon" setzen die Donots unbeirrt ihren Weg als eine der deutschen Punkrock-Institutionen fort.
Daher ist ein Opener wie "Changes" in diesem Kontext auch nur bedingt wörtlich zu nehmen. Mehrstimmig, atmosphärisch und opulent bauen die Herrschaften einen Spannungsbogen auf, der sich nach zweieinhalb Minuten erstmals entlädt. Von Änderungen ist nicht die Rede. Dafür davon, dass dies nicht das Ende ist. Recht haben sie. Denn mit dem folgenden "Calling" geht es erst richtig los. Eine Singleauskopplung, die der nächste große kommerzielle Hit der Münsterländer werden könnte: drei Minuten Donots, die alles vereinen, worauf es bei der Band stets ankam. Hohes Tempo, ordentlich Schmackes, eine frohlockende Melodie und ein mitgrölkompatibler Refrain. Heute in einem DSF-Trailer, morgen in den Charts. Und auf ihrem neunten Studioalbum sind gleich mehrere Songs dieser Qualität vorhanden. "High and dry" ist entgegen seines Titels kein Radiohead-Cover, sondern ein flotter, unaufgeregter und doch entspannt voranschreitender Mitnicker, der Laune macht. Das knackig rockende "Make believe" und das von leichter Melancholie überzogene "The years gone by" schlagen in eine ähnliche Kerbe.
Donots scheinen 2010 dort angekommen zu sein, wo sie vor mittlerweile rund siebzehn Jahren sicherlich keiner gesehen hat. Sie wirken gefestigt, handwerklich souverän und scheinen sich auf seltsame Art und Weise doch irgendwie zu Hause zu fühlen. Und trotz der Erfahrung und Rückbesinnung auf alte Stärken bleibt vereinzelt doch noch etwas Platz für neue Spielereien und Unerwartetes. Sei es "Let it go", eine rühr- und bierselige Folknummer mit Reibeisenstimme oder die plötzlich einsetzende Tuba im galoppierenden "Dead man walking", das live mit Sicherheit ein Favorit der pogenden Masse sein wird. Hier ein paar Streichinstrumente, dort ein Schifferklavier. Hier etwas Country, dort eine ordentliche Portion Wave. Mal grölt der eine Knollmann, mal der andere und mal alle zusammen. Das Ganze wirkt stimmig, aber leider fast schon zu stimmig und abgeklärt. Aber irgendwas ist ja immer. Es bleibt abzuwarten, wohin der Weg in den nächsten Jahren gehen wird. Aber vielleicht bleiben die Jungs auch einfach zu Hause.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Calling
- Dead man walking
- The years gone by
Tracklist
- Changes
- Calling
- Forever ends today
- High and dry
- Let it go
- Dead man walking
- Make believe
- Who are you
- The years gone by
- Hello knife
- Parade of one
Im Forum kommentieren
svennson
2010-08-16 15:29:37
am samstag auf dem rocco del schlacko gesehen und einfach nur umgeblasen gewesen!
zweiter frühling würd ich sagen :-)
http://www.youtube.com/watch?v=6412c3RD7-w
toolshed
2010-08-16 05:15:43
Gleiche Sache wie auch schon mit "Calling". Dieses "Forever Ends Today" hat einfach was, auch wenn es mir schwer fällt zu sagen was denn genau den Reiz ausmacht. Auf jeden Fall etwas vom angenehmsten was mir Star.FM 87.9 gelegentlich entgegenschallt. Schöne(r) Song(s).
Guinness
2010-07-29 17:31:27
Donots + Against Me am 6.11. in Münster.
Ich freu mich drauf!
takayo
2010-07-29 12:01:27
neues video. low-budget gemetzel :-)
http://www.youtube.com/watch?v=fJ-EmOJHWNY
der teil mit der tuba ist geil!
addict
2010-06-10 10:58:22
Wir haben die Donots gekidnappt und sie zwei Stunden lang zum Ausplaudern von Bandinterna, Country-Karaoke und Akustikversionen gezwungen. Dafür wurden wir angelogen. Es war ein Fest...In Bewegtbild sieht das dann so aus.
An Culcha Candela verkauft - Die Donots "Unter Hirschen"
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