Taking Back Sunday - New again

Warner
VÖ: 05.06.2009
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Captain Hook

Wenn eine Band ihr aktuelles Machwerk mit einem so bedeutungsschwangeren Titel wie "New again" belegt, will sie im Regelfall etwas Bestimmtes damit aussagen. Veränderung, Neuanfang, Comeback etc. Man kennt das ja. Wenn es sich dabei allerdings um eine Truppe wie Taking Back Sunday handelt, die vor Jahren zur Speerspitze des Dreibuchstaben-Genres gehörte, ist man geneigt, müde lächelnd abzuwinken und die Erwartungshaltung in überschaubaren Gefilden zu belassen. Veränderung? Ja, ne, ist klar. Die Jungs haben echt Humor.

Doch siehe da: Gut drei Jahre nach dem eher durchwachsenen "Louder now" liefern die New Yorker ein Album ab, das viele ihnen nicht mehr zugetraut hätten und das durchaus Lust auf mehr macht. Scheint, als hätte die Schaffenspause allen Beteiligten gut getan, durchziehen doch jede Menge Spielfreude und Dynamik den gesamten Longplayer. Stampfend, forsch und bestimmt weist der eröffnende Titeltrack den Weg. Da steckt Energie und eine ordentliche Portion Groove drin. "Sink into me", die erste Singleauskopplung, fährt eine ähnliche Schiene, kommt mit dem gegrölten "Hey! Hey! Hey!".fast Ramones-mäßig daher. Druckvolle Rockmusik, die mit Emo und Co. nicht mehr viel am Hut hat. Taking Back Sunday legen zwar nicht alle alten Kleider komplett ab, zeigen sich aber vielschichtiger und abwechslungsreicher denn je. Entscheidenden Einfluss darauf hatte - so war zumindest zu lesen - Matt Fazzi, der mittlerweile für den auf Solopfaden wandelnden Fred Mascherino in die Saiten greift und sich hin und wieder mit Adam Lazzara das Mikro teilt.

Zwischen scheinbar simpel gestrickten und auf die Zwölf gehenden Rockern wie "Lonely, lonely" und "Carpathia" auf der einen und nachdenklicher Melancholie auf der anderen Seite liegen nur wenige Minuten. "Where my mouth is" funktioniert als von Drogen und ehemaligen Bandmitgliedern bestimmte Vergangenheitsbewältigung im balladesken Popgewand vorzüglich. Es darf noch ein wenig unwiderstehlicher sein? Bitte schön: "Summer, man" wartet mit einem Refrain zum Hinschmelzen auf. Großartig. Rifflastig treiben Songs wie "Swing", "Cut me up Jenny" oder das famose "Capital M-E" voran und nisten sich zuweilen recht zügig in die Gehörgänge ein. Mit einer derart kurzweilig gestalteten Vorstellung und jeder Menge Songs, die sich im Ohr festklammern, holen sich Captain Hook Adam Lazarra und seine Mitstreiter einiges an verspieltem Kredit wieder zurück. Und wer zum Abschluss noch so einen von unbändiger Wucht, Intensität und Gefühl geprägten Midtempo-Bolzen wie "Everything must go" raushaut, ist noch lange nicht am Ende. Wieder neu!

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Sink into me
  • Summer, man
  • Capital M-E
  • Everything must go

Tracklist

  1. New again
  2. Sink into me
  3. Lonely, lonely
  4. Summer, man
  5. Swing
  6. Where my mouth is
  7. Cut me up Jenny
  8. Catholic knees
  9. Capital M-E
  10. Carpathia
  11. Everything must go
Gesamtspielzeit: 37:57 min

Im Forum kommentieren

solea

2009-07-10 19:43:23

ja also mich haut everything must go auch total um. Der song läuft bei mir in Bezug auf TBS ein wenig außer Konkurrenz, da er einfach anders ist als so famose emo/pop/Rock Nummern wie cute wirhout the E, you're so last summer usw.
Er erinnert viel mehr an Alternativen Rock im Stile von biffy clyro oder brand new.

Tuschi

2009-07-10 16:46:26

@ eric

Ich glaube ich habe 'Tell all your friends' so oft wie kein anderes Album gehört.

Bonanza

2009-07-10 16:14:22

Ich seh aber "everything must go" unter den TBS Songs auch ganz vorne mit dabei. Schon n' Riesenteil.
"summer,man" is auch ganz toll.

Schon ne gute Platte. 6/10 mit Tendenz nach oben.

eric

2009-07-10 16:04:31

Na, nun übertreib' mal nicht und hör' dir zur Sicherheit noch einmal das famose Debutalbum an...;)

Tuschi

2009-07-10 13:30:02

"Everything must go" ist so ein großartiges Lied. Ich lege mich jetzt fest und sage, dass das Taking Back Sundays bestes Lied ist. Diese Melodie, diese Atmosphäre, Adam Lazzaras Gesang. Da passt einfach alles.

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