Underoath - Lost in the sound of separation

Solid State / Tooth & Nail / EMI
VÖ: 12.09.2008
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Einen vor, zwei zurück

Der Herr beginnt mit dem linken Fuß. Links einen langen Schritt nach vorn, rechts einen langen Schritt nach vorn, links kurz Seitschritt vor, rechts ran und dann Seitschritt links mit einer 1/8-Drehung gegen die Tanzrichtung. Danach noch ein paar mal rück-, seit- und vorwärts, gesprungen, gekreuzt und die Frau abschließend durch die Luft gewirbelt, fertig ist der Grundrhythmus. Klingt zwar nach einfachem Quickstep, ist aber eigentlich nur das neue Album von Underoath. Da die letzten Tanzstunden allerdings schon arg lange zurückliegen, machen wir uns bei dem Versuch, die Kenntnisse aufzufrischen, eher einen Knoten in die Holzbeine und tanzen im Grunde nur auf der Stelle. Underoath scheinbar auch. Wenn überhaupt.

Noch vor zwei Jahren konnten sie mit "Define the great line" jede Jury dieser Welt überzeugen. Das war Charakter, Rhythmus, Technik, aber auch Leidenschaft voller geschlossener Drehungen und atmosphärisch derart raumgreifend, dass es für glatte 8 Punkte auf der Bewertungsskala lockerte ausreichte. Auf "Lost in the sound of separation" wird nun zwar etwas mehr gekreuzt und gesprungen und wirkt die 1/8-Drehung insgesamt härter, aber spätestens wenn der Part kommt, bei dem die Partnerin durch die Luft geschmissen wird, erweist sich die Tanzfläche als zu klein. Vielleicht dachten sich Underoath ja, mehr Körpergeschwindigkeit, eine höhere Schrittfolge und knackig-kompakte Brecher wie der Opener "Breathing in a new mentality" oder Hits wie "We are the involuntary" würden einem Standardtanz wie dem Quickstep auf diese Weise mehr gerecht werden. Quick kann aber eben auch "flüchtig" bedeuten.

Der Vorteil ist allerdings, dass Underoath unlängst nicht mehr in dieser plumpen Fußtreterliga um Silverstein, Alesana oder auch Emarosa walzen, sondern im Grunde die goldene Medaille in der Screamo-Klasse mitnehmen wollen. So erinnert bereits "Emergency broadcast: The end is near" im ersten Albumdrittel zwar an die um einiges schleppendere Sperrigkeit des Vorgängers, aber erst gegen Ende scheinen Arme und Beine der Band vollends eingeschwungen zu sein: "Desperate times desperate measures" hopst erneut hitmäßig auf der Stelle, dafür aber mit viel Kraft im Sprunggelenk, bevor "Too bright to see too loud to hear" drei Schritte vor in Richtung Thrice geht und dort halbinstrumental mit einer Menge Pathos ausschwingt. Die Punktrichter zeigen ihre Tafeln hoch: 7/10! Nur Silber! Bitter!

(Christoph Schwarze)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Emergency broadcast: The end is near
  • Too bright to see too loud to hear

Tracklist

  1. Breathing in a new mentality
  2. Anyone can dig a hole but it takes a real man to call it home
  3. A fault line, a fault of mine
  4. Emergency broadcast: The end is near
  5. Only survivor was miraculously unharmed
  6. We are the involuntary
  7. Created void
  8. Coming down is calming down
  9. Desperate times desperate measures
  10. Too bright to see too loud to hear
  11. Desolate earth: The end is near
Gesamtspielzeit: 41:33 min

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hideout

2019-08-15 22:02:18

1.Breathing in a new mentality 6/10
2.Anyone can dig a hole but it takes ... 7/10
3.A fault line, a fault of mine 9/10
4.Emergency broadcast: The end is near 8/10
5.Only survivor was miraculously ... 7/10
6.We are the involuntary 7/10
7.Created void 8/10
8.Coming down is calming down 6/10
9.Desperate times desperate measures 7/10
10.Too bright to see too loud to hear 8/10
11.Desolate earth: The end is near 7/10


Etwas "schwächer" als der Vorgänger (9/10), trotzdem habe ich "Lost in the sound..." wohl eher häufiger gehört. Auch wenn es hier wieder viel auf die Zwölft gibt, fühlt sich das Album etwas zugänglicher an und ist entspannter zu hören. "A fault line" ist hier mein Songhighlight, dem Album selbst gebe ich eine 7,5/10.

The MACHINA of God

2014-09-25 15:50:42

Seh grad, "They're only chasing..." ist keineswegs das Debut. Die aber meinte ich jedenfalls.

The MACHINA of God

2014-09-25 15:48:16

Was für ein geiles Album einer geilen Band, die ich etwas spät entdeckt hab. Auch der Vorgänger ist ziemlich klasse. Nur das mit zu weinterliche Debut ist eher nix für mich.

Auch untypisch, dass eine Band über die jahre härter und nicht weicher wird.

Zwiebel

2010-10-08 18:11:49

Kenne den Song schon, geht in Ordnung. Finde aber, dass er zu sehr nach Underoath-Standard klingt. Etwas mehr Innovation erhoffe ich mir von dem Album schon. Bin gespannt.

Daharka

2010-10-08 18:03:29

http://www.underoath777.com/disambiguation/ noch keiner der den neuen song präsentiert? Mir gefällts wieder sehr gut, bin überrascht wie gut die clean vocals vom Shouter doch sind...

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