Brisa Roché - Takes

Discograph / Al!ve
VÖ: 29.02.2008
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Vorbau durch Technik

Bei Plattentests.de wird mittlerweile alles rezensiert, was ein Mikrophon halten kann. Insofern hat Brisa Roché gute Karten. Bei ihr fügen sich nicht nur etliche Gerätschaften auf dem Cover zu einem schicken Büstenhalter zusammen. Sondern auch Sunshinepop aus ihrer kalifornischen Heimat und moderne französische Chansons zu einem theatralischen Entwurf. New York wird so nebenbei auch noch mitgenommen. Immerhin mixt hier Nick Zinner mit, Gitarrist der Yeah Yeah Yeahs. Und nun einatmen und sofort loslegen. "Breathe in speak out" ist unbekümmert, aber zugleich ein klein wenig verträumt. Es geschieht nicht viel, doch die betörenden Harmonien setzen sich ziemlich schnell in den Gehörgängen fest.

Die wilde und laszive Seite von Mademoiselle Roché kommt auf "Whistle" zum Vorschein. Das wirkt leicht und sophisticated und wird von einigen Pfiffen begleitet. Einige Männer pfeifen solch einer Frau bestimmt hinterher. "Without a plan" ist ein wenig später etwas zurückhaltender und genau das richtige Lied für einen gemütlichen Samstag nachmittag, kurz bevor man planlos aufbricht. Der Abend und die Nacht werden noch lang. Und man steht schließlich auf mehreren Gästelisten. Die Devise: sich überall kurz zur Schau stellen und nirgends verweilen.

"High" deutet anschließend an, dass die Nacht nicht selten eine drogeninduzierte Paranoia mit psychedelischen Entartungen ist. "1, 2, 3, 4, I still want more" - Leslie Feist ist nicht weit. "7, 8, 9, give me more time." Voilà! Manchmal bleibt "Takes" jedoch auf halbem Wege stecken. Eine Brise Enthusiasmus hätte dem Album mit Sicherheit nicht geschadet. "Egyptian" beispielsweise ist nicht mehr als leidlicher bis eingängiger Radiopop. Mit "Call me" präsentiert sie kurz vom dem Schlafenlegen dann noch herrlich melancholischen Americana. "Call me when I'm dreaming / Call me when I'm waking.. Die Stimme hält, und die Nacht wird zum Tag oder der Tag zur Nacht. Wer will das schon beurteilen, wenn alles so rauchvernebelt ist? Bei "Takes" möchte man zu gerne Mikrophon sein. Natürlich jenes, in das Brisa Roché reinsingt.

(Carsten Rehbein)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Breathe in speak out
  • Whistle
  • Call me

Tracklist

  1. Breathe in speak out
  2. Heavy dreaming
  3. The drum
  4. Trampoline
  5. Hand on steel
  6. Whistle
  7. The building
  8. Without a plan
  9. High
  10. Egyptian
  11. Halfway on
  12. The choice
  13. Call me
  14. Pitch black spotlight
  15. The mummy
Gesamtspielzeit: 57:59 min

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