Goldfrapp - Seventh tree

Mute / EMI
VÖ: 22.02.2008
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Schulterblick

Alison Goldfrapp schaut zurück. Ein letzter Blick aus dem goldenen Nebel, der vor ihr liegt, in die glasklare Vergangenheit. Das blonde Haar fällt auf ihre zierlichen Schultern, die Augen zeugen von Entschlossenheit und können die Melancholie des Aufbruchs trotzdem nicht vertuschen. Der Hut, das Symbol der Freiheit, als unantastbarer Schmuck, das weiße Kleid als Sinnbild der Unschuld. Ein unscheinbares Bild, das die Sinfonie von "Seventh tree" vom Ohr zum Auge führt und alle weiteren Sinne den weltlichen Pflichten entreißt.

Mit "Seventh tree" begibt sich das britische Duo wieder in die seidigen Welten, die es vor sieben Jahren auf seinem Debüt "Felt mountain" verwoben hat. Der reißerische 80er-Jahre-Disco-Pop des Vorgängers "Supernature" verstaubt in weiter Ferne, mahnt lediglich als irritierender Ausreißer in der Diskographie des unwahrscheinlichsten Pop-Paares seit Yoko und John. Alison Goldfrapp schwebt in sanften Melodiekaskaden körperlos durch die federleichten Kreationen von Will Gregory. Grund genug, sich dem glitzernden Treiben von "Seventh tree" mit wachsender Neugier hinzugeben.

Während sich die Farbenexplosion des wunderschönen "Clowns" noch langsam über einen senkt, rührt das verspielte "Little birds" schon in der Phantasiewelt des Hörers. Der Beat, der behutsam dem Debüt der Earlies entwendet wurde, die prächtigen Soundmalereien und die bezaubernde Stimme von Alison nehmen den Hörer im Taktumdrehen ein. Hinzu kommt die wundervolle und vorsichtige Produktion von Gregory, welche den Bass treiben, die Stimme durch Zeit und Raum schweben und "Seventh tree" unaufdringlich gedeihen lässt.

Das orchestrale "Some people" darf da neben dem düstern, chansonartigen "Eat yourself" existieren, das süßliche "Happiness" dem sonnentrunkenen "A & E" beistehen. Die Melodiesucht der Beatles durchweht "Seventh tree" vom ersten bis zum letzten Takt, David Bowie macht an einigen Stellen seinen Einfluss bemerkbar, und auch Massive Attack schimmern immer wieder durch die sehnsuchtsvollen Arrangements. Mit ihrem vierten Album kehren Goldfrapp also wieder dorthin zurück, wo ihr eingeschlagener Weg einst begonnen hat. Zur Wiedersehensparty bringen sie aber auch alles mit, was sie in den letzten sieben Jahren auf dem Spielplatz Popmusik eingesammelt haben.

(Christian Preußer)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Clowns
  • Little bird
  • Eat yourself
  • Monster love

Tracklist

  1. Clowns
  2. Little bird
  3. Happiness
  4. Road to somewhere
  5. Eat yourself
  6. Some people
  7. A & E
  8. Cologne Cerrone Houdini
  9. Caravan girl
  10. Monster love
Gesamtspielzeit: 41:39 min

Im Forum kommentieren

Third Eye Surfer

2009-04-08 00:44:52

Hab's auch wieder vermehrt gehört als es vor kurzem mal ein paar Tage lang frühlingshaft wurde. Jetzt ist's nur leider wieder bewölkt (wenn auch nicht kalt).

schwedenhappen

2009-04-07 23:59:41

A&E ist großartig.

logan

2009-03-12 18:57:38

Ich habe mir "Seventh Tree" zwo Wochen nach meinem letzten Posting zugelegt, doch so wirklich gezündet hat das Album bei mir noch nicht. Aber schlecht finde ich es auch nicht.

U.R.ban

2009-03-12 16:36:34

Ich würde dieses Album inzwischen sogar Felt Mountain vorziehen. Und stimmt, macht Lust auf den Frühling, obwohl es ja eigentlich, wie ich finde, ein tyisches Herbstalbum ist...

exciter

2009-03-12 15:18:52

länger als ich dachte.

gerade nochmal rausgekramt und jeder song gibt mir einem so ne ahnung wie gut nun ein frühlingstag dazu passen würde. *grmbl*

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