The Solution - Will not be televised

Psychout / Wild Kingdom / Rough Trade
VÖ: 25.01.2008
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
8/10

Weiße Schokolade

Januar 1968. Der Musikredakteur eines kleinen Radiosenders in Chicago legt grade die frisch eingetroffene Platte einer neuen Band mit dem Namen The Solution auf den Plattenteller. Yeah, Mann, so muss es klingen. Hörner, die ordentlich kicken, knackiger Groove, ein warme dahinperlende Gitarre und dicke, flauschige Teppiche aus Orgelsound. Und, wow, der Typ am Mikro hat wirklich Soul. Klingt mal so schmutzig wie der kleine Bruder von James Brown, dann wieder so melancholisch-warm wie Otis Redding.

Die Mädels im Backgroundchor sind aber auch nicht von schlechten Eltern. Die könnten hier in der Stadt in jedem Gospelchor die Solostimme übernehmen. Schöne Frage-und-Antwort-Gesänge liefern sie sich mit dem Bandleader. Warum tritt einer mit so einer Stimme eigentlich nicht als Solist an? Leicht verwundert greift der Redakteur zum Cover der Platte und kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Der Typ ist ein Weißer. Genau wie eine der beiden Backgroundsängerinnen. Und der Schlagzeuger ist überall tätowiert. Und überhaupt: mehr als die Hälfte der Musiker kommt aus Schweden. Schweden! Die ganzen Bläser. Strandberg, Gunnarsson und wie sie alle heißen. Aufgenommen in Stockholm. Er schaut sicherheitshalber noch mal auf die Weltkarte in der Nachrichtenredaktion. Tatsächlich, das ist in Europa. In seinem Kopf dreht sich alles, dann verliert er kurz das Bewusstsein. Als er wieder aufwacht, ist die Platte verschwunden.

Vierzig Jahre später, in der Plattentests.de-Redaktion. Hier wundert sich niemand mehr über hellhäutige Soulmänner und -frauen. Schließlich gibt es heute auch weiße Schokolade. Und nach dem Vorgänger "Communicate!" weiß man auch, dass hier Nicke Andersson (The Hellacopters) am Schlagzeug sitzt. Matthias Hellberg ist als Gast auch mit dabei. Vergiss die ganzen Coverbands. Deren Sound klingt antiquiert, weil ihre Songs 40 Jahre auf dem Buckel haben. Das hier ist so frisch wie Milch im Euter. Genauso warm, genauso fett. Erste Sahne.

(Rüdiger Pater)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Had you told it like it was (it wouldn't be like it is)
  • Pickin' wild mountain berries
  • You got what you wanted
  • Funky fever

Tracklist

  1. You gotta come down
  2. Somebody
  3. Had you told it like it was (it wouldn't be like it is)
  4. Pickin' wild mountain berries
  5. You got what you wanted
  6. You never liked me somehow
  7. Happiness
  8. Can't stop looking for my baby
  9. Hijackin' love
  10. Heavy makes you happy (sha-na boom boom)
  11. Funky fever
Gesamtspielzeit: 36:15 min

Im Forum kommentieren

Felix

2008-02-26 12:56:03

leider nicht ganz so geil wie das erste Album "Communicate!" aber trotzdem ne tolle platte! wäre toll die mal live zu sehen.

vheissu1

2008-02-25 10:05:44

Genau das richtige für Freitag abend. Erstaunlich, was der Nicke Anderson alles so macht.

Morbo

2008-01-30 13:58:14

Bin grad auf das Review gestoßen und hab mir mal ein paar Sachen bei YouTube angeschaut. Klasse Zeug - zwar nicht innovativ, aber ich bin froh, dass es auch noch neuere Bands gibt, die den Motown R&B zelebrieren. Schönes Ding!

Lou

2008-01-29 22:39:23

sehe ich genauso. scheint hier aber nicht wirklich viele zu jucken.

Armin

2008-01-25 14:09:11

Sehr gutes Album mit hohem Unterhaltungswert, das Aufmerksamkeit und einen Thread verdient hat.

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