Echo & The Bunnymen - Flowers
Cooking Vinyl / IndigoVÖ: 14.05.2001
Verwelkte Evergreens
"BritPop", "New acoustic movement", "Quiet is the new loud" - Egal, wie die vom NME propagierten Trends heißen mögen, Echo & The Bunnymen wollen nicht so recht in die bereitgestellten Schubladen hineinpassen. Hier geht es weder um nöliges Songwriting eines Noel Gallaghers, noch um Lagerfeuerathmosphäre mit Akustikgitarre oder gar um ausladende Vertrackheiten à la Radiohead. Ian McCulloch verläßt sich auf seine eigenen Fähigkeiten, die ihn schon Mitte der Achtziger zur Speerspitze eines Rockverständnisses voller psychedelisch geprägter Düsterkeit machten.
"Life goes on" mögen sich auch Ian McCulloch und Will Seargant gedacht haben und nach mehr als zehnjähriger Trennung kam es 1997 zur Reunion. Mit "Flowers" liegt jetzt das mittlerweile achte Album vor und klingt dabei so beschwingt, wie selten zuvor. Im Text zur Ohrwurm-Single "It's alright", ausgestattet mit einem melodiösen, mehrstimmigen Refrain und Anleihen aus der britischen Rave-Phase in den späten Achtzigern, heißt es: "Somebody cares / Somebody loves you". Und die Liebe vertreibt die Wolken.
Der Blumenstrauß von Echo & The Bunnymen erklingt fast wie geschaffen für den Frühling. "Make me shine" könnte auch als Motto für das Album hergehalten haben. Das Highlight des Albums ist jedoch der Titelsong "Flowers". Seine aufreizend relaxte Melodie, die dezent wirkenden Pianosprengsel und die begleitende Orgel Ceri James' im Hintergrund wirken zusammen, als hätte Dave Fridman mal eben bei der Produktion vorbeigeschaut.
Dennoch ist längst nicht alles eitel Sonnenschein. Und diesen braucht es nunmal, damit sich Blüten entfalten können. Zwar wechseln sich Midtempo-Songs wie "King of Kings" oder "Everybody knows" mit Balladen wie "Hide & seek" und "Burn for me" ab, jedoch bleiben die "Flowers" auf Albumlänge betrachtet zu uninspiriert. Zu oberflächlich erscheint an manchen Stellen das Songwriting und zu nachlässig wirkt die Auswahl der Melodieblüten, als daß uns Echo & The Bunnymen mehr als lediglich einen zwar hübsch anzuhörenden, aber überaus durchwachsenen Trockenblumenstrauß in die Hände drücken könnten. Mit Fleurop wäre das nicht passiert.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Make me shine
- It's alright
- Flowers
Tracklist
- King of kings
- Supermellow man
- Hide & seek
- Make me shine
- It's alright
- Buried alive
- Flowers
- Everybody knows
- Life goes on
- An eternity turns
- Burn for me
Referenzen
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