Enter Shikari - Take to the skies

PIAS / Rough Trade
VÖ: 16.03.2007
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Party, Paartyyy!

Klaro, schöne Sache mit Frauchen oder der Klassenprinzessin so gemütlich auf dem Sofa zu liegen, Wein in Griffweite und ergreifendem Postrock im CD-Player. Hach! Aber tagein, tagaus dieser "Spaß"? Nein, schönen Dank auch. Mit Sicherheit nicht. Für das Familien-Spießer-Ding sind wir doch alle noch viel zu jung. Und da zählen bekanntlich andere Sachen: Wann ist endlich wieder Wochenende? Wann ist man das nächste Mal betrunken? Wieso kann man eigentlich nicht jeden Tag Party machen?

Enter Shikari haben das allerdings raus. Definitiv. Erst mischen die MySpace mit 92.159 Freunden (Stand: 13. März 2007, 11:38 Uhr MEZ) auf, ohne irgendwas Großes in der Hand geht es dann mit den übergroßen Billy Talent auf Tour in noch megagröße Hallen. Und wenn jetzt endlich das längst überfällige Debütalbum rauskommt, drehen einige Mädels sicher schon beim Hören des Namens Enter Shikari völlig frei und überall blicken Glitzerherzchen auf. Verständlich, immerhin besteht die Band ja auch aus vier blutjungen Bubis mit blonden Strähnchen. Aber auch die Musik ist schließlich für Mädchen gemacht.

Mädchen, die vor einiger Zeit noch diese Schlümpfe-Technoplatten gehört haben und sich bei Enter Shikari in den klaren Gesangspassagen an genau diese Zeit erinnert fühlen. Und auch Mädchen, die das Comeback der DJ-Bobo-Beats nicht mehr abwarten können und schon ganz wuschig darauf sind, zu den zig Interludes und mit Trance unterlegten Songs ihre Hüften wippen zu lassen. Party olé! Doch der Punkt ist, dass man sich das alles erst schön trinken muss. Mit nüchternen Ohren betrachtet ist der Gesang eine relativ dünne bis wirklich nervige Sache ("Mothership", "Anything can happen in the next half hour ..."), und die elektronischen Elemente übertreffen auch selten das 90er-Jahre-Bravo-Hits-Niveau. In anderen Ländern wird schon für weniger hingerichtet.

Doch das mit dem Schöntrinken klappt wirklich. Denn gerade der Einstieg in das Album mit diesem Intro und anschließendem Popdance-Hit "Enter Shikari", der mit Mädchengekreische beginnt, dann so metalcorig loswummert und dazu ordentlich Geschrei dabeihat. Ja doch, das kann was. Mit zwei Promille. Da macht es irgendwie Spaß, selbst einmal wieder ein bisschen rumzuzappeln. Auch wenn man natürlich nicht weiß, ob man eher die Breakdownpose auspacken soll oder die alten Mayday-Moves. Überhaupt sind die Songs genau dann fetzig, wenn Scooter sich im Hardcore probiert oder umgekehrt circa Funeral For A Friend Prodigy-Samples in ihre Songs einspielen. Erfrischend witzig und durchweg partytauglich allemal. Der Soundtrack zum Flatrate-Saufen.

Doch jeder Spaß hat irgendwann einmal sein Ende. Am nächsten Morgen über dem Klo oder eben nach dreimaligen Hören, weil beispielsweise die "Labyrinth"-Synthesizer ganz einfach nicht so sonderlich toll sind, und die Kollegen von Underoath oder Horse The Band, jeweils in ihre Richtung, durch dieses Tastendrücken vielmehr rausholen zu wissen. Vielleicht ist es also auch gar nicht so verkehrt, wenn einem auf "Take to the skies" ohnehin eine gewisse Liveatmosphäre durch Gekreische und Geklatsche vorgegaukelt wird. Allein zuhause oder mit Freundin funktioniert das eh nicht. Samstagabend im Rockschuppen zum Doppeldecker umso besser. Enter Shikari haben das Partyprinzip nun mal durchschaut: Immer schön die Mädchen angeln, die Kerle kommen dann von alleine.

(Christoph Schwarze)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Highlights & Tracklist

Highlights

  • Enter Shikari
  • Ok, time for plan b

Tracklist

  1. -
  2. Enter Shikari
  3. Mothership
  4. Anything can happen in the next half hour ...
  5. -
  6. Labyrinth
  7. No sssweat
  8. Today won't go down in history
  9. -
  10. Return to energizer
  11. -
  12. Sorry you're not a winner
  13. -
  14. Jonny sniper
  15. Adieu
  16. Ok, time for plan b
  17. -
Gesamtspielzeit: 52:43 min

Im Forum kommentieren

I entered Shakira

2011-08-13 01:32:29

Gute Band, allerdings sollten die das Singen bissl zurückschrauben^^
Live Hammer.

ease

2010-02-02 09:59:15

so wird mal zeit, dass hier eins gesagt wird:
Common Dreads ist mit größerem abstand das Album des Jahres. Die Songs sind einfach unglaublich gut und die "the Streets"- Anleihen stehen der Band überaus gut zu gesicht!!
egal was jetzt hier kommt, ich steh dazu :)

vomsk

2009-07-05 14:43:16

"The jester" von der neuen Platte ist irgendwie witzig :-)

Obrac

2009-06-25 08:34:48

paar Musiker, ein knallgrünes Mikro und ein Sänger mit topmodischem Prinz-Eisenherz-Gedächtnis-Schnitt. Doch was am meisten hängen blieb an dem Low-Budget-Video zu "Sorry you're not a winner" war gar nicht mal der eigentlich nur ganz okaye Song an sich, sondern das kurze Clap-clap-clap der feiernden Meute.

Ich glaub, mein Hamster..äh.. pupt!

3in3r

2009-06-09 20:38:20

war dieses Wochenende rock im park und da auch bei enter shikari und ich muss sagen die machen echt gute mucke und live war das richtig geil sind total abgegangen publicum und band obwohlse schon um 5 gespielt haben!!!

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Spotify

Threads im Forum