God Is An Astronaut - All is violent, all is bright

Rocketgirl / Rough Trade
VÖ: 22.09.2006
Unsere Bewertung: 8/10
8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Nebelkörper

Bitte jetzt mal kräftig Spucke im Mund sammeln. Denn womit wir es hier zu tun bekommen, könnte in der Lage sein, die Speicheldrüsen für kurz oder lang in Zaum zu halten. Klangwelten prallen aufeinander, Zerstörung findet Einklang mit durchdringender Wärme. Der Körper wird gerührt, geführt, auseinandergeflickt und wieder neu zusammengesetzt. Ein weißer Fleck erscheint am Horizont, die Sinne werden in Frage gestellt. Wir sprechen hier nicht von den Erfahrungen des letzten Tai-Chi-Schnupperkurses. Sondern von den meditativen Großtaten einer Band aus Irland.

Ganz unbekannt ist diese Band nun ja doch nicht mehr. Längst hat die Gruppe für kleine Furore sorgen, Träumereien auf dem europäischen Festland verantworten und verhaltene Jubelstürme in Großbritannien auslösen können. Und weil wir nun ganz gebannt vor den Boxen kauern, unseren Herzschlag an die Frequenz des Basses anpassen, reden wir nicht mehr länger um den heißen Brei, sondern geißeln unsere Begeisterung. Mit "All is violent, all is bright", dem zweiten Album der Instrumentalband God Is An Astronaut.

In ungeahnte Höhen zieht uns das Gitarrenspiel des Openers "Fragile", der sich zwischen Geisterwelt und zartem Flügelschlag im Nebel der Realität wälzt. Die Augen bleiben geschlossen, der Nacken entspannt. Eine Gitarrenwand reißt uns aus dem Seelenflug, stürzt mit ausholenden Armen auf unseren Körper nieder, bekniet uns, verfällt der Angst der Isolation. "Forever lost" kristallisiert die Schönheit: Kaleidoskopisch entfaltet Lloyd Hanney einen mäandernden Rhythmusteppich am Schlagzeug, Gitarrist Torsten Kinsella wirft eine glasklare Melodie in die Luft, während Bruder Niels Kinsella mit seinem Baß uferlose Welten aufsucht. Ein Schauspiel für Ohr und Geist.

"All is violent, all is bright" kennt keine Grenzen. Keyboards durchfluten die Gehirnströmungen, Streicher beherrschen die Stille. Alles geht, alles ist möglich. Und das Album bei jedem Durchlauf ein anderes. God Is An Astronaut treiben den Hörer vom Ruhepol zu kaltem Schweiß, durch Angstausbrüche und in bunte Farbenwelten. Ein Flug, durch Kälte und Hitze, Nebel und Realität. Eine Seelenwanderung. Wer hier keine Gänsehaut bekommt, hat eine Hühnerbrust.

(Christian Preußer)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Fragile
  • Forever lost
  • Suicide by star
  • When everything dies

Tracklist

  1. Fragile
  2. All is violent, all is bright
  3. Forever lost
  4. Fire files and empty skies
  5. A deafening distance
  6. Infinite horizons
  7. Suicide by star
  8. Remembrance day
  9. Dust and echoes
  10. When everything dies
Gesamtspielzeit: 48:33 min

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2020-08-25 09:15:47

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Given To The Rising

2020-06-10 13:43:43

Auf der Bandcamp-Seite gibt es jetzt alle Alben bis auf das letzte zum NYP.

Klaus

2020-01-28 16:08:00

Hierzu gibt es im April/Mai eine Tour.

27.4. Wiesbaden
29.4. Köln
30.4. Berlin
01.5. Hamburg
05.5. München
06.5. Hannover
07.5. Dresden

Oliver Ding

2007-06-17 15:42:35

Wenn eine Platte im UK erscheint, ist sie noch nicht automatisch auch hierzulande zu haben. Sobald sich das bezüglich "Far from refuge" bei uns ändert, wird das auch rezensiert. BTW: Es gibt auch einen Thread zu diesem Album.

zucker

2007-06-17 14:29:38

FAR FROM REFUGE IST DRAUßEN UND NIEMANDEN INTERESSIERTS !

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