Brian Setzer - 13

Surfdog / Sony BMG
VÖ: 27.10.2006
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10
9/10

Postpubertär

Keine Frage: Der Rock ist den Kinderschuhen des frühen Rock'n'Roll schon längst entwachsen. Aber was ein richtiger Mann ist, der fröhnt natürlich seinen echten Leidenschaften mit der gleichen Begeisterung wie mit sieben Jahren. Das ist in Teilen ja auch nachzuvollziehen: Große Autos, Hot Rods etwa, machen ja beispielsweise auch viel mehr Spaß, wenn das Lenkrad dazu sich nicht mehr am Steuerknüppel einer Carrera-Bahn befindet. Manche Dinge entdeckt man natürlich erst später im Leben: etwa die Schönheit der Frauen; daß man auch ohne Alkohol lustig sein kann; Musik, die einen prägt, und so weiter.

Bei Brian Setzer haben aber alle diese Dinge Langzeitwirkung gehabt, so viel ist klar. "13" ist mittlerweile, jaja, Album Nummer 13 (diverse Sonderscheiben wie Tribute- oder Weihnachtsalben nicht mitgerechnet), aber hier bleibt alles, nein, eben nicht anders, sondern so, wie man es erwartet. Hier sind Autos noch die Kisten, mit denen man über die Straßen der Großstadt zischt, auch wenn diese hier mal in Japan und nicht in USA liegt, und auch Frauen sind hier immer noch "Bad bad girls", die einen in dieser "bad bad world" bestimmt auch mit genügend "Drugs & alcohol" versorgen. Aber nicht nur bei den inhaltlichen Themen bleibt Setzer konservativ, auch bei der Musik ist "13" Rockabilly Stray Catsscher Schule. So nah dran, daß sogar Ex-Katze Slim Jim Phantom das begeistert zu "Real Rockabilly" erklärt.

Aber so verkürzt würde das weder Brian Setzer im allgemeinen noch "13" im speziellen gerecht werden. Wenn man einmal nach Ende der Pubertät gelernt hat, daß die komisch aussehende Nahrung Dritter auch gut sein kann, riskiert man schon mal den ein oder anderen Blick über den Tellerrand. Nun sind die Swinganleihen in "When Hepcat gets the blues" für Brian Setzer nun wirklich nichts Neues, aber hier und da huscht mal ein Dixieland-Klang durchs Lied, oder das Rock'n'Roll-Grundthema wird mal eben schnell durch die Classic-Rock-Mühle gedreht. Allerdings reicht das nicht immer, um aus einem soliden Rockabilly-Song ein gutes Stück Rockmusik zu machen. Aber mach' Dir nichts draus, Brian: Bis zur 18 sind es ja noch fünf Alben, und so richtig sexy ist man sowieso erst mit 17.

(Holger Schauer)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Drugs & alcohol
  • Really Rockabilly
  • Bad bad girl (in a bad bad world)

Tracklist

  1. Drugs & alcohol
  2. Take a chance on love
  3. Broken down piece of junk
  4. We are the marauders
  5. Don't say you love me
  6. Really Rockabilly
  7. Rocket cathedrals
  8. Mini bar blues
  9. Bad bad girl (in a bad bad world)
  10. When Hepcat gets the blues
  11. Back streets of Tokyo
  12. Everybody's up to somethin'
  13. The Hennepin Avenue Bridge
Gesamtspielzeit: 43:41 min

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Threads im Forum

  • Brian Setzer (7 Beiträge / Letzter am 02.07.2007 - 23:13 Uhr)