Nikola Sarcevic - Roll roll and flee
Burning Heart / SPVVÖ: 27.10.2006
Gut Ding hat Weile
Es gibt Leute, die einfach dieses angeborene Sympathie-Gen haben. Leute, die man einfach auf Anhieb gut leiden und denen man schlicht und ergreifend nicht böse sein kann. Ganz egal, was sie machen und bleiben lassen. Menschen, die man zu den so genannten "Guten" packen würde. Nikola Sarcevic zählt ohne Zweifel zu diesem Menschenschlag. Und bei seinem Anblick könnten nicht wenige das Verlangen verspüren, den guten Mann einfach nur zu knuddeln.
Vorausgesetzt, man steht auf Dreitagebart, tiefbraune Augen und Anorak mit flauschiger Fellmütze. So zu sehen auf dem Cover seines aktuellen Longplayers "Roll roll and flee", mit dem der nunmehr auch schon zweiunddreißig Lenze zählende gebürtige Örebroer die diesjährige Millencolin-Pause überbrückt. Und, alter Schwede, das gelingt Herrn Sarcevic wie schon bei seinem ersten Soloalbum "Lock-sport-krock" mehr als ordentlich.
Schnell hat man sich von dem Wissen, daß man es hier eigentlich mit einem erfahrenen Punkrocker zu tun hat, getrennt. Er ist viel mehr als das. Hier ist nicht nur einfach ein Bandoberhaupt aus Spaß an der Freude mit seinem Nebenprojekt beschäftigt. Nein, man könnte über weite Strecken glatt glauben, bei Millencolin mimt er das Schaf im Wolfspelz, während das hier sein wahres Ding ist. Jede Menge Herzblut. "Soul for sale", eine äußerst gefühlvolle und hochmelodische Mitwippnummer, handelt genau davon. Hin und wieder mal soll es nicht verkehrt sein, einfach mal darauf zu hören, was das pochende Ding unter der linken Brust will.
Nicht verkehrt ist auch das tragende "Let me in", das sich vor allem durch seine unerwartet und erfrischend wirkende Trompetenklänge spannend entwickelt. Überhaupt weiß der mittlerweile kahl geschorene Sarcevic mit seinen Gastmusikanten (u.a. Kristofer Aström, Henrik Wind, Fredrik Sandsten, Kalle Gustafsson Jerneholm) die Songs abwechslungsreich und kurzweilig zu gestalten. Das geht mitunter auch recht rockig ("Tybble skyline"). Kleine Geschichten, die so hübsch in Banjo-, Piano-, Mandoline- und Gitarrenklänge verpackt sind, daß man sie am liebsten nur ganz langsam auspacken möchte. Und dann werden nach und nach die anfänglich vermeintlich fehlenden Hits sichtbar. Einfach gut.
Highlights & Tracklist
Highlights
- From where I'm standing
- Soul for sale
- Let me in
Tracklist
- From where I'm standing
- Soul for sale
- Let me in
- Love is trouble
- Tybble skyline
- Roll roll and flee
- The law of John T.
- Horse bay blues
- Thin air
- Married
- Don't kill the flame
Im Forum kommentieren
Armin
2007-09-07 00:05:37
Visions I OX I präsentieren …
NIKOLA SARCEVIC **
| The voice of Millencolin - solo & live
07.10. Bremen – Tower
08.10. Düsseldorf – Zakk
14.10. Trier – Forum
15.10. Würzburg – AKW
16.10. Berlin – Tacheles
17.10. Hamburg – Knust
18.10. Münster - Gleis 22
Tickets ab 13 Euro im VVK
Record Company: Burning Heart | http://www.burningheart.com
KingAdRock
2006-11-21 19:22:05
Bestes Album: Pennybridge
Bester Song: Elf and a zippo
die entscheidung bei bester song fällt natürlich schwer
die_muetze
2006-11-21 01:38:26
Hm, die neue mag ich jetzt irgendwie doch ganz gerne, Anfangs fand ich sie auch langweilig.
Mumbo-Jumbo
2006-11-20 21:51:15
Nikolas songwriting hat für mich damals schon den (gewaltigen) Unterschied zu Genre-gleichen Bands ausgemacht, und tut es immernoch. Außerdem liebe ich seine wunderbar ruhige Stimme.
Die Texte waren nie Pulitzer-Preis-reif, aber offen, ehrlich, herzlich, und wunderbar unpolitisch.
Ich halte die "For Monkeys" textlich für die ehrlichste.
Die "Home from Home" für die musikalisch reifeste.
Die neue für die langweiligste und die "Pennybridge Pioneers" für die halbgarste.
roberts
2006-11-17 15:56:33
hmm ich find ihn gut ...
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Referenzen
Spotify
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