Me First And The Gimme Gimmes - Love their country

Fat Wreck / SPV
VÖ: 13.10.2006
Unsere Bewertung: 4/10
4/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Western von gestern

Ja, es gibt sie immer noch. Ja, sie haben mal wieder ein Album gemacht. Und ja, noch immer haben sie keinen einzigen Song selbst geschrieben, sondern covern munter vor sich hin. Das sind ja gleich drei "Ja"s auf einmal? Das geht nun wirklich nicht? Und ob das geht. Auch wenn die meisten Musikinteressierten auf das zweite "Ja" sicherlich gut verzichten könnten, ändert das nichts an der Tatsache, daß Me First And The Gimme Gimmes zum gefühlten zwanzigsten Mal ein Coveralbum auf den Markt bringen.

In Wahrheit sind es erst deren sechs. In elf Jahren wohlgemerkt. Sich rar machen geht irgendwie anders. Vor allem, wenn man bedenkt, daß diese All-Star-Kapelle von Fat Mike (NOFX), Spike Slawson (Swingin' Utters), Chris Shiflett (Foo Fighters), Joey Cape (Lagwagon) und Dave Raun (Lagwagon) lediglich als Just-for fun-Nebenprojekt fungiert und man sich zuweilen fragen könnte, ob sie mit ihren Hauptbands nicht genug zu tun haben. Nun ja, covern geht ja recht fix. Was nach Oldies aus den Sixties, Musical-Hits, R’n’B-Klassikern und sonstigen Verwurstungen aktuell ansteht, verrät schon der Albumtitel.

Country soll es diesmal also sein. Spätestens jetzt spielen sich im Kopf Bilder von leergefegten Westernstädten mit von links nach rechts umherwehenden Büscheln ab. Man kennt das ja und fängt unweigerlich an zu gähnen. John Denvers von Fernweh geprägte Truckerhymne "Country roads" haben die Herrschaften bereits anno 1995 verpunkrockt. Was soll da noch kommen? "Annie’s song" beispielsweise, von eben jenem Herrn Denver. Oder "Jolene", das wesentlich knackiger als bei der ursprünglichen Interpretin Dolly Parton daherhoppelt.

Und sonst? "Much too young to feel this damn old" (Garth Brooks) kommt mit seiner punkcovertypischen Langsame-erste-Minute-meets-rasend-schnelle-zweite-Minute-Mixtur genauso langweilig und uninspiriert rüber wie das alberne "(Ghost) Riders in the sky". Ganz im Gegensatz zur zweiten, abwechslungsreicher interpretierten Cash-Nummer "Sunday morning coming down" und dem Kenny Rogers-Hochgeschwindigkeitsschmankerl "She believes in me", die durchaus Freude bereiten. Für den Großteil gilt aber eher: Einöde statt wilder Westen.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • She believes in me
  • Sunday morning coming down

Tracklist

  1. Much too young to feel this damn old
  2. (Ghost) Riders in the sky
  3. Desperado
  4. On the road again
  5. Annie's song
  6. Jolene
  7. I'm so lonesome I could cry
  8. Lookin' for love
  9. Goodbye earl
  10. East bound and down
  11. She believes in me
  12. Sunday morning coming down
Gesamtspielzeit: 25:28 min

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