Paolo Nutini - These streets

Atlantic / Warner
VÖ: 15.09.2006
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Offene Briefe

"Meine Damen und Herren!
Willkommen in Paisley. Der Stadt, für die es sich lohnt, gezielt an Glasgow vorbeizufahren. Unsere Spezialität Nutini ist innerhalb kürzester Zeit zum beliebtesten Schokoriegel des Vereinigten Königreiches avanciert und beinahe schneller ausverkauft als ein Madonna-Konzert. Ich darf Sie nun herzlich zur knapp fünfzigminütigen Werksbesichtigung begrüßen. Zu ihrer Rechten sehen Sie das Ingredients-Department: Rhythm&Blues und Soulpop werden von einer routinierten Backing-Band in eine knusprige Waffel eingebacken, die einer lockeren, aber präzise positionierten Füllung aus Zartbitterschokolade und Nußsplittern als Mantel dient. Schmeckt wie ein soulerleuchteter Bluescrooner klingt. Nutini wurde sogar schon in der Carnegie Hall zu New York, im Catering der Rolling Stones und auf der Bühne des Jazz-Festivals in Montreux gereicht. Meine Damen und Herren, greifen Sie ruhig zu!"

"Sehr geehrter Verbraucherschutzbund!
Vergangene Woche habe ich an einer Besichtigung der Nutini-Werke teilgenommen und möchte Ihnen einige von mir festgestellte Mängel mitteilen. Zunächst fiel mir auf, daß Produktionsleiter Ken Nelson (Coldplay) leider nicht zugegen war. Man erzählte sich zwar später, er sei mehrfach zwischen den Fließbändern erspäht worden, aber bemerkbar hat er sich nicht gemacht. Auch John Fortis (Razorlight, Art Brut), der für die Rezeptur von 'White lie' mitverantwortlich zeichnete, fehlte. Ich wollte ihm nämlich eigentlich stecken, daß weiße Schokolade zwar sehr schön süß schmeckt, aber doch die Nußsplitter fehlten. Und diese unüberschaubar vielen Angestellten, die erinnerten mich an eine Platte, die ich neulich hörte: 'These streets' von irgendeinem Paolo. Junger Bursche. Auf dem Plattencover hält er eine Gitarre und spielt dann auf gerade einmal zwei von zehn Liedern tatsächlich selbst. Die Musik schreibt ja auch ein neunköpfiges Kompetenzteam für ihn - das seinen Namen allerdings verdient. 'New shoes' und 'Loving you' sind reine Testosterongranaten. Und 'Alloway grove', eine Kollaboration mit Didos Bruder Rollo (Ex-Faithless), ein beinahe beatleskes Glanzstück."

"Caro Fratello!
Ich habe Dir lange nicht mehr geschrieben. Aber es gibt so viel zu tun, und Paolo kann uns im Fish'n'Chips-Imbiß nicht mehr helfen. Mein Sohn ist jetzt ein Popstar. Das Talent hat er natürlich von unserem lieben Vater, Gott hab ihn selig. Weißt Du noch, wie Papa immer an der Friteuse stand und den Celentano gab? Der Junge hat ihm sogar ein Lied auf seinem Debüt gewidmet: 'Autumn', eine Klavierballade. Wenn sein Nonno das noch hören könnte! Zugegeben, Ich war ja nicht gerade begeistert, als Paolo damals die Schule schmiß, um in diesen Park Lane Studios in Glasgow zu jobben und als Roadie auf Tour zu gehen. Aber es hat sich schließlich gelohnt: Letztes Jahr, kurz nach seinem 18. Geburtstag, hat er bei Atlantic unterschrieben. Fünf Alben muß er in den kommenden Jahren abliefern und bekommt dafür eine siebenstellige Summe. Er zuckte nur lässig mit den Schultern und wuschelte in seinen Haaren herum, als ich fragte, ob das nicht eine Nummer zu groß sei. Aber ich will mich nicht beschweren: Seit Paolo mit 'Last request' auf Platz 1 in den Charts war, haben wir 500% mehr Kundschaft. 100% Mädchen."

"Dear Paolo!
Das ist echt süß von Dir, was Du da in Deinem Booklet geschrieben hast: 'You know which songs are for you and I'm glad you're back, babe.' Als Du mit siebzehn nach London gegangen bist, habe ich gedacht, es wäre für immer vorbei mit uns. Ich hatte Tränen in den Augen, als Du zur Akustikgitarre 'These streets have too many names for me / I'm used to Glenfield Road / And spending my time down in Orchy' gesungen hast. Du mußt so entsetzlich einsam gewesen sein! Aber offenbar nicht lange... Wer, bitte schön, ist diese Jenny? Und warum hast Du Ihr das tollste Lied der Platte gewidmet und nicht mir? Du solltest auch wirklich aufhören, in Deinen Songs mit Deinem Alter zu kokettieren und Mädchen ständig 'Baby' zu nennen. Aber Deine Stimme ist natürlich Wahnsinn; egal, was Du singst. Claire findet übrigens, daß Du bei 'Million faces' wie Marvin Gaye klingst. Das freut Dich, oder? Heute habe ich im Internet einen Artikel über Dich gelesen, auf so einer seltsam blauen Seite. War auf deutsch und ich habe kaum was verstanden. Aber der letzte Satz lautete: Paolo Nutini, der Künstler, bei dem es sich lohnt, gezielt an der gelegentlichen Mittelmäßigkeit vorbeizuhören."

(Die Poststelle (i.A. Ina Simone Mautz))

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Jenny don't be hasty
  • These streets
  • New shoes
  • Alloway grove

Tracklist

  1. Jenny don't be hasty
  2. Last request
  3. Rewind
  4. Million faces
  5. These streets
  6. New shoes
  7. White lies
  8. Loving you
  9. Autumn
  10. Alloway grove
Gesamtspielzeit: 47:32 min

Im Forum kommentieren

laut.exilant

2010-03-12 19:30:16

nee, in dem Fall wohl eher hannoversches Platt.

Boston

2010-03-12 19:29:04

Das sie "Nuh Schuhs" gesungen hat, hat mich auch genervt. Typisch für ihre "tollen Akzent"...

Was soll das denn für ein Akzent sein? Bestimmt nicht Cockney. Da hat sie was verwechselt.

Jan

2010-03-12 18:43:18

Das sie "Nuh Schuhs" gesungen hat, hat mich auch genervt. Typisch für ihre "tollen Akzent"...

IVI

2010-03-12 18:30:42

Wunderbare Version unserer Eurovision Contest Teilnehmerin für 2010 Lena Meyer-Landrut von Nuh Schuhs

http://www.youtube.com/watch?v=1qwiD9TLQYU

Armin

2007-03-30 13:36:30



PAOLO NUTINI - New Shoes
CDM, VÖ 25.05.2007
Lässige Grooves mit rau-souligem Gesang sind sein Metier, und dafür lieben die Fans den Italo-Schotten PAOLO NUTINI. Denn abgesehen davon, dass er ein überaus angenehmer Zeitgenosse ist, schreibt er herrlich leichtfüßige Songs wie zum Beispiel New Shoes, das nun als nächste Single-Auskopplung aus dem Album These Streets kommt. Die Nummer ist im besten Sinne cool, mit souveränem Strophenteil und einem gänzlich unaufgeregten aber höchst ohrwurmigen Refrain.


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