Flyleaf - Flyleaf
Octone / GUN / Sony BMGVÖ: 18.08.2006
Ice cream
Was haßt ein harter Junge im Rockgeschäft noch mehr, als von einem anderen harten Jungen eiskalt verarscht zu werden? Na, liegt doch auf der Hand: wenn er von einem harten Mädchen verarscht wird. Wie das? Exakt so. Flyleaf kommen aus dem guten alten Texas, einem durch und durch christlich-konservativen Kaff namens Temple mit 50.000 Seelen. Der Rest ist same procedure as usual: Highschool-Kids treffen sich, Highschool-Kids langweilen sich, Highschool-Kids gründen Band. Bleibt ja auch nicht viel anderes übrig, wenn von Glaubenswegen her der Sex und die Drugs wegfallen. Früher oder später lernen die Jungs die ersten Akkorde und merken, daß das noch nicht so das Wahre ist. Irgendwas fehlt zum Andersein. Es wird Lacey Mosley ins Boot geholt. Die hat gleich zwei Vorteile: sieht Bombe aus und klingt eins zu eins wie Avril Lavigne. Jetzt fehlt nur noch der leichteste Teil: Erfolg.
Der Bandname Flyleaf hat zwar im Englischen keine wirkliche Entsprechung, bedeutet aber übersetzt schlicht "Flugblatt". Man kennt sich also aus mit Marketinginstrumenten. Und das entsprechend konstruierte Album könnte passenderweise einen Sticker mit der Aufschrift "Best of Nu Rock in the nu millennium" tragen. Konzeptionell dürfte "Flyleaf" eine bedarfsgerechte Compilation der MTV-US-Rock-Hits der letzten sechs Jahre darstellen. Man stelle sich das in etwa so vor: Avril hat sich mit den Jungs von Papa Roach und P.O.D. im Studio eingesperrt, um ein paar knackige Nummern für die christlichen Radiosender des Landes einzugespielen. Beim Hit "Breathe today" hat man automatisch irgendeine Comicverfilmung der jüngeren Zeit vor den Augen, und die Single "Around me" beweist, daß Songs von Taking Back Sunday und Brand New ebenso auch mit weiblichen Vocals funktionieren können. Es zaubert einem wirklich ein Lächeln auf das Gesicht, wenn man einfach bei jeder der Nummern eine Assoziation hat, Flyleaf ständig beim dreisten Stehlen ertappt. Nicht, daß sie es einem schwer machen würden.
Dabei beginnt das Album sogar recht knackig. Auch wenn "I'm so sick" lieber nicht zu laut aus den Lautsprechern dröhnen sollte. Wenn Mosley zum Kreischen ansetzt, besteht ernste Glasbruchgefahr. Das erinnert manchmal an diese Viertklässlerinnen, die von ihren männlichen Klassenkameraden mit Insekten beworfen werden. Oder aber an die üblicherweise flüchtenden Teenie-Slasher-Hupfdohlen. In derartige Filme paßt ohnehin jeder der zwölf Songs (inkl. Bonustrack) rein. Und sei es nur um zu beweisen, daß sich der Abspann mit dieser Musik untermalt noch weitaus gruseliger gestalten läßt als die gesamte "Scream"-Reihe. Sollbruchstellen? Fehlanzeige. Das einzig Innovative an "Flyleaf" ist, daß seine Urheber noch immer nicht tätowiert sind.
Highlights & Tracklist
Highlights
- All around me
Tracklist
- I'm so sick
- Fully alive
- Perfect
- Cassie
- Sorrow
- I'm sorry
- All around me
- Red Sam
- There for you
- Breathe today
- So I thought
- Tina
Im Forum kommentieren
kareena
2009-10-03 12:12:07
e.coli: wieso mit 12?
ich finde das kann jeder hören.
ist einer der besten bands überhaupt.
e. coli
2009-09-07 12:23:29
Mit 12 darf man die ruhig mögen, ja.
kareena
2009-09-07 12:17:31
man ist diese band geil
im so sick cassie im sorry red sam breathe today tina uuuuuuuuuund justice& mercy
lol
2009-06-29 13:12:35
flyleaf das schreien ist der hammer
breeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeak
kareena
2009-04-04 10:39:17
flyleaf ist die geilste frauen rock band
Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.
Referenzen
Spotify
Weitere Rezensionen im Plattentests.de-Archiv
Threads im Forum
- Flyleaf - Memento mori (4 Beiträge / Letzter am 15.06.2010 - 15:37 Uhr)
- Flyleaf - Flyleaf (40 Beiträge / Letzter am 03.10.2009 - 12:12 Uhr)