Slayer - Christ illusion
American / WarnerVÖ: 04.08.2006
Vulgar display of power
Metal und Feuilleton: Zwei Extreme, wie sie gegensätzlicher nicht sein können. Metal im Feuilleton im Sommerloch: Eine unheilige Allianz. Insbesondere dann, wenn sich Redakteure gewisser Sonntagszeitungen aus Frankfurt bemüßigt fühlen, a) das Phänomen Slayer zu ergründen, b) Slayer und Motörhead mit maximaler Willenskraft in den auch noch kleinstmöglichen gemeinsamen Zusammenhang zu pressen und c) zielgruppengerecht diesen Quark mit pseudoelitärem Geschwafel zu verrühren. Hauptsache, die gängigen Klischees können mal wieder bedient werden.
Was allerdings nicht genug gewürdigt werden kann, ist die Rolle, die Slayer für die Metal-Szene haben. Mal ganz davon abgesehen, daß Heerscharen von Bands verzweifelt versuchen, diese Spielfähigkeit und Ausstrahlung zu kopieren, ist es mittlerweile genau 20 Jahre her, daß "Reign in blood" erschien. Diese Platte, nach der nichts mehr so war, wie es einmal war. Insofern wurde die Erwartungshaltung nicht geringer, als feststand, daß der einzig wahre Slayer-Drummer Dave Lombardo wieder mit dabei sein würde. Zumal sich der Vorgänger "God hates us all" auch nicht gerade als Bandhighlight entpuppte.
Und seien wir mal ehrlich: Eigentlich sind wir alle froh, daß das experimentelle "South of heaven" damals ein einmaliger Versuch blieb. Wir wollen doch alle das Mikro von Tom Araya mit Schmackes in die Fresse geprügelt bekommen. Und uns vom "Flesh storm" wegblasen lassen. Auch wenn diese harsche Medienschelte wohl größenteils ungehört verhallen wird: "Like a junkie / Hungry for a fix of anything / The media devours / And feasts upon the inhumane."
"Christ illusion" geht keine Kompromisse ein. Nicht, daß Slayer jemals welche gemacht haben. Aber die Konsequenz, mit der die zehn Songs eine Schneise der Verwüstung schlagen, ist so nur noch auf dem unerreichbaren "Reign in blood" erkennbar. Und nur bei Slayer gefriert beim Blick auf die Lyrics von "Jihad" das Blut in den Adern, wenn man den Brief eines gewissen Osama Bin L. an die Todespiloten von 9/11 erkennt. Unkommentiert in bester "Angel of death"-Manier. Auf daß sich jeder seine eigenen Gedanken mache.
Den Herren Araya, King, Hanneman und Lombardo ist ein großes Werk gelungen, obwohl mit dem überlangen "Catatonic" ein deutlicher Schwachpunkt zu verzeichnen ist. Irgendein überraschendes Lick, ein unerwarteter Effekt - wie beispielsweise das brillante Intro zu "Jihad" - fällt Hanneman und King immer ein. Und das ist eben der Unterschied zwischen Slayer und den Legionen von Epigonen. Die spielerische Klasse, gepaart einer mit ganz eigenen, aber durchaus durchdachten Generalabrechnung mit Religion, Medien und Krieg ist es, die "Christ illusion" zur besten Slayer-Platte nach "Reign in blood" macht. Und insofern hat der Kollege der schreibenden Zunft wieder recht: "Man hat dann keinerlei Fragen mehr."
Highlights & Tracklist
Highlights
- Jihad
- Skeleton christ
- Consfearacy
Tracklist
- Flesh storm
- Catalyst
- Skeleton christ
- Eyes of the insane
- Jihad
- Consfearacy
- Catatonic
- Black serenade
- Cult
- Supremist
Im Forum kommentieren
Armin
2007-07-10 19:34:53
Hallo zusammen,
Slayer, für viele die wohl höllischste und verdammt beste Band aller Zeiten, ist zurück: Mit "Christ Illusion" wird ihr letztjähriges Album, mit dem die "Masters of Trash-Metal" sensationell Platz 2 der deutschen Albumcharts enterten, neu aufgelegt und als CD/DVD Re-Package veröffentlicht. Die limitierte Auflage macht ab dem 27. Juli die Läden unsicher.
Was ist neu? Zusätzlich zur regulären CD wird es mit "The Final Six" einen bisher unveröffentlichten Song auf die Lauscher geben.
Gitarrist Kerry King: "'The Final Six' ist ein Song, der einfach noch nicht fertig war, als wir das Album aufgenommen haben, da [Frontmann] Tom wegen einer Operation nach Hause musste. Der Song fällt nicht aus dem Rahmen, da er ursprünglich bereits für 'Christ Illusion' geschrieben wurde. Aufgenommen wurde er auch zur selben Zeit wie alle anderen, Tom musste später nur noch draufsingen."
Außerdem enthält die Scheibe eine veränderte Version von "Black Serenade", die von Gitarrist Jeff Hanneman geschrieben wurde.
On top gibt's noch eine Bonus DVD der berüchtigten "Unholy Alliance Tour", die unter anderem zusätzlich eine Behind-The-Scenes-Dokumentation enthält, die Anfang des Jahres aufgenommen wurde, als Slayer in Florida und Australien live on stage zu erleben waren.
Slayer - "Christ Illusion"
VÖ: 27. Juli
!!!
2007-01-13 22:47:13
super band!! GEIL!!!
Armin
2006-12-13 18:19:44
SLAYER
SLAYER'S WAR-CRITICAL "EYES OF THE INSANE" GETS GRAMMY NOM
"If Thomas Jefferson were alive today, he undoubtedly would be listening to Slayer..." -- Seattle Post-Intelligencer
Los Angeles, CA - (December 8, 2006) - Slayer's been saying it all along - the war in Iraq is irresponsible lunacy - and while NARAS members may or may not agree with that particular opinion, enough of them agree that the band's "Eyes of the Insane," from their most recent album "Christ Illusion," made enough of a statement to single it out with a Grammy nomination in the category of Best Metal Performance.
This is Slayer's second Grammy nomination, the first being in 2002 for the track "Disciple" (from "God Hates Us All"), also in the Best Metal Performance category.
"Eyes of Insane" - music by Slayer's guitarist Jeff Hanneman, lyrics by vocalist/bassist Tom Araya - examines the madness, horrors and cruel realities of war. Araya's lyrics were inspired by a magazine article entitled "Casualty of War," that told the story of a highly-decorated U.S.soldier in Iraq who, a mere four days away from coming home, had a mental breakdown that eventually led him to taking his own life. The powerful and disturbing video for "Eyes of the Insane," directed by Iranian filmmaker Tony Petrossian, can be seen on the band's website, http://slayer.net (click on "video").Slayer - the acknowledged kings of extreme speed/thrash/punk-metal - has always been outspoken. Much of "Christ Illusion" deals with the brutality of war and religious fanaticism, and scrutinizes America's role in Iraq and Afghanistan. According to one media outlet, the album is "this year's most political album since Neil Young's 'Living With War.'" A sizeable chunk of Slayer's core audience is made up of enlisted men and women, and Slayer recently paid their first-ever visit to a military base in Germany to meet and chat with the soldiers.
"Christ Illusion" (American Recordings/WBR) - executive produced by Rick Rubin and produced by Josh Abraham - was released on August 8, debuted at #5 on Billboard's Top 200 Albums Chart, and was a Top 10 debut internationally.
The New York Times called the album, "simply the most concentrated, focused Slayer record in 20 years." The Slayer-headlined "Unholy Alliance Tour" that stormed the U.S. Over the summer, was just named the "Best Metal Package Tour" by the radio tip-sheet F.M.Q.B.
SlAYEr
2006-11-02 23:57:37
yeah!
Armin
2006-11-01 18:11:38
Eyes Of The Insane (Hanging-Ending)
http://www.warnermusic.de/playMediaExtern.jsp?mid=632782
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